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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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erwiderte den Kuss. »Und es ist nett, dass du das für sie tust. Ich meine es ehrlich.«
    »Komm!«, sagte er. »Es gibt da noch etwas, was ich tun möchte.«
    Er brachte mich zu seinem Schlafzimmer, und wir rissen uns gegenseitig die Kleider vom Leib. Keine Zärtlichkeiten, keine Umarmung, kein Wort. Der Liebesakt war triebhaft und heftig, vielleicht weil seit dem letzten Mal Monate vergangen waren. Ich hätte nicht sagen können, was ihn trieb, doch mein eigenes stürmisches Verlangen resultierte aus einem Schmerz, der so tief in mir vergraben lag, dass es mir beinahe schon gelungen war, seine Existenz zu vergessen. Der leidenschaftliche Wunsch, geliebt zu werden – nein, verliebt zu sein –, flammte jedes Mal wie eine dumpfe Pein in mir auf, wenn er in mich drang, denn ich wusste, dass er mir keine Versprechungen geben wollte. Es vielleicht nicht einmal musste.
    Was er in diesem Moment gab, erhielt er in gleichem Maße zurück. Aufrichtig, doch nicht von Dauer. Heißblütig, doch nicht vernarrt. Aus Wollust, nicht aus Liebe. Am Ende war es rein fleischlich und tröstlich, nichts weiter.
    Als wir endlich genug voneinander hatten, legte er sich neben mich, stützte sich auf einen Ellbogen und zog mit dem Finger eine Linie von meiner Stirn die Nase hinab, zu den Lippen, zwischen meinen Brüsten entlang, dann tiefer, ließ den Finger einen Moment schweben, bevor er meinen empfindlichsten Punkt ansteuerte. Als halbiere er mich. Ich erbebte. Er hörte auf. »Was ist?«
    »Nichts. Es war wunderschön«, sagte ich. »Wie immer mit dir.«
    »Bleib heute Nacht hier, und es wird wieder so wunderschön sein.«
    »Schrecklich gerne, aber ich muss zu Hause schlafen. Mein Großvater.«
    »Du musst wegen deines Großvaters zu Hause schlafen?« Er schaute mich ungläubig an. »Kann er nicht für sich selbst sorgen?«
    Ich zog ihn hinab und küsste ihn. »Natürlich kann er das. Aber er ist zweiundachtzig und erst gestern angekommen. Ich habe das Gefühl, ich müsste bei ihm sein.«
    »Das heißt, du bist lieber bei ihm als mit mir zusammen …«
    »Das ist nicht wahr, und das weißt du genau.«
    »Komm!« Urplötzlich klang er fast geschäftsmäßig. »Lass uns etwas essen. Ich verhungere.«
    Er stand auf und zog sich an. Ich sammelte meine Sachen von dort auf, wo er sie hingeschmissen hatte, und fand auch meine Krücke.
    »Ich brauche ein paar Minuten, um mich zu sammeln.«
    »Natürlich«, sagte er. »Komm nach draußen auf die Terrasse, wenn du fertig bist. Ich kümmere mich schon mal um den Grill.«
    Wir aßen in seinem grandiosen Speisezimmer an einem Tisch, der für vierundzwanzig Personen gedacht war. Er stellte zwei silberne Kerzenleuchter an ein Tischende, und wir saßen uns gegenüber. Seine Speisezimmerstühle erinnerten mich an Thronsessel. Die Gemälde an den Wänden schienen in den Hintergrund zu treten, und die moosgrünen Vorhänge waren vor die Fenster gezogen worden, daher war es in dem Raum dunkel bis auf die flackernden Kerzen, die unter einem gelegentlichen Lufthauch zu tanzen begannen. Wir saßen in einem goldenen Lichtkreis und unterhielten uns leise.
    »Ich hole eine zweite Flasche Wein«, sagte er.
    »Ich muss noch fahren«, entgegnete ich. »Ich habe genug.«
    »Dein Großvater wird schon zurechtkommen. Bleib über Nacht.«
    Er öffnete die zweite Flasche, und ich ließ ihn mein Glas füllen. »Wenn wir nicht aufpassen, trinken wir noch deinen ganzen Keller leer.«
    »Das wage ich zu bezweifeln.«
    »Du kaufst eine ganze Menge, wie?«
    Er grinste. »Und genieße es. Ich habe sogar angefangen, Futures zu kaufen. Von Shane.«
    »Wann ist Shane denn in den Handel mit Futures eingestiegen?«
    »Schon vor einer Weile. Er erzählte mir, er hätte die letzten Jahre damit verbracht, Beziehungen zu négociants in Bordeaux und ein paar Weinboutiquen in Kalifornien aufzubauen«, sagte Mick. »Im März war er in Frankreich zur Degustation von › en Primeur ‹. Schwärmte von Weinen, die er getrunken hat, also habe ich im Juli ein paar Kontrakte gekauft.«
    Futures von Weinen legen – wie die Futures für irgendein anderes Produkt auf dem Markt – den Preis für einen Jahrgang fest, der sich noch in den Fässern befindet. Der Käufer setzt darauf, dass der Wein am Ende mehr wert sein wird, wenn er gereift und in Flaschen abgefüllt ist. Wenn sich dies als falsch erweist, jedenfalls ist es so bei Weinen, gibt es immer noch Plan B – man trinkt ihn. Doch da Futures, besonders die von Bordeaux-Weinen, bereits

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