Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
Jagdpferde an den Start, da das Point-to-Point-Rennen die jährlich stattfindende Wohltätigkeitsveranstaltung des Goose-Creek-Jagdclubs war. Mick hielt sich, so vermutete ich, im Zelt der Pferdebesitzer neben den Ställen und dem Jockey-Bereich auf, obwohl er versprochen hatte, zu uns zu kommen, sobald die Rennen begannen.
Als wir uns dem Sattelplatz näherten, entdeckte ich Shane Cunningham auf einem kastanienroten Vollblüter im Gespräch mit Sunny Greenfield. Er trug seinen Pinque für die Fuchsjagd, das rote Jackett, das seinen Namen vermutlich einem englischen Schneider zu verdanken hat, der es als Erster herstellte, und eine schwarze Jagdkappe. Obwohl er nicht an den Rennen teilnahm, würde er draußen auf dem Feld sein, sobald die Rennen begannen, da er einer der Vorreiter war, die alle Pferde zurückbrachten, die ihren Reiter verloren hatten. Er winkte uns zu, als er mich sah, und Sunny drehte sich zu uns um. Als wir den Sattelplatz erreichten, stellte ich sie meinem Großvater vor.
Sunny verhielt sich kühl, aber höflich. »Bitte entschuldigen Sie mich. Ich gehe wohl besser«, sagte sie. »Ich habe noch einen Termin mit einem Klienten in Charlottesville.«
»Sie verpassen Ihre eigene Point-to-Point-Veranstaltung?«, fragte ich.
»Das lässt sich leider nicht ändern. Es könnte sich um einen großen Auftrag handeln.« Sie wandte sich an Shane. »Wir unterhalten uns dann später noch.«
Sie nickte Pépé und mir zu. Nachdem sie gegangen war, herrschte peinliches Schweigen, und ich fragte mich, was sie und Shane wohl beredet hatten.
»Ich hörte, Ihre Nachbarn versuchen, Sie dazu zu bringen, Highland Farm für die Jagd zu sperren«, sagte er. »Bereiten sie Ihnen großen Ärger?«
Ich dachte an Freddie. »Nichts, womit ich nicht fertig werden würde.«
»Das beruhigt mich. Dann bleibt es für uns also bei Dienstag.«
»Natürlich.«
»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich vorher vorbeikomme und die Sprünge und Zäune kontrolliere?«
Shane war einer der Piköre des Goose-Creek-Jagdclubs, das heißt, er ging nicht nur dem Leiter der Jagd zur Hand, sondern fungierte auch als Aufseher der Hundemeute. Er fing Nachzügler ein und sorgte dafür, dass die Meute zusammenblieb, wenn sie den Fuchs hetzte. Auch wenn die Bezeichnung martialisch klingen mochte, ein Pikör malträtierte die Jagdhunde nicht. Stattdessen ritt er mit der Meute voraus, häufig allein, bevor die anderen Jagdteilnehmer zu ihm stießen.
Nach dem, was an diesem Morgen geschehen war, war ich froh, dass er gewissenhaft schon im Vorfeld sicherstellte, dass nichts beschädigt oder nicht in Ordnung war. Falls die Person, die mir Freddie vor die Haustür gelegt hatte, beabsichtigen sollte, draußen im Gelände richtigen Schaden anzurichten, konnte das zu Verletzungen von Reitern oder Pferden führen.
»Natürlich können Sie vorbeikommen«, sagte ich. »An welche Zeit hatten Sie denn gedacht? Wir haben vor kurzem einem Freund von Quinn die Jagd auf Rehwild erlaubt, da es bei uns zu viel davon gibt. Ich muss nur dafür sorgen, dass an dem Tag niemand zur Jagd draußen ist.«
»Wie steht es mit Montagmorgen?«
»Montag ist in Ordnung.«
Er berührte seine Kappe mit der Hand. »Danke! Ich muss jetzt los. Die Reiter werden zum Start gerufen.«
»Wir sollten uns auch aufmachen«, sagte ich zu Pépé.
Wir kamen zu Amandas belagertem Auto, als das Rennen, ein Flachrennen für Neulinge, gerade beginnen sollte. Die Pferde, alles Vierjährige oder älter, hatten noch nie ein Flachrennen gewonnen und mussten über die Distanz von zweieinhalb Kilometer auf dem Turf gehen – ohne Sprünge oder Hürden.
»Du kommst zu spät, um noch zu setzen.« Amanda klang enttäuscht, als wir uns am Zaun zu ihr stellten, wo ein Dutzend Jockeys und Pferde auf das Startsignal warteten.
»Ich werde beim nächsten Rennen wetten«, sagte ich. »Entschuldige, dass wir so spät kommen. Ich musste mich noch um etwas auf dem Weingut kümmern.«
»Die Reiter sind bereit.« Die Stimme, die aus dem Lautsprecher des Turms neben uns ertönte, klang beruhigend. Einen Moment später sagte dieselbe ruhige Stimme: »Und auf geht’s!«
Amanda verfolgte das Rennen durch ihr Fernglas, als sich die Pferde weiter entfernten. »Du meine Güte!«, sagte sie. »Ich glaube, ich habe auf einen Blindgänger gesetzt. Na schön, das Rennen kann ich vergessen.«
»Ist doch bloß ein Dollar. Und der ist auch noch für einen wohltätigen Zweck«, sagte ich.
Sie ließ das Fernglas sinken und
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