Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
sie sich getroffen haben, um gegen die Fuchsjagd vorzugehen.«
»Ich habe eine gute Nachricht.« Er sah selbstzufrieden aus. »Eine Spur.«
Er zog eine der Seitenschubladen seines Schreibtischs auf und holte etwas heraus. »Sehen Sie sich das an. Ich habe es in der Nähe der Stelle gefunden, wo ihnen die Farbe ausgegangen ist. Wer das getan hat, muss seinen Hund mitgebracht haben.«
Ich nahm das schwarze Lederhalsband mit den Silbernieten darauf. »Sie hat nicht ihren Hund mitgebracht«, sagte ich. »Sie trägt es als Schmuck.«
»Wovon reden Sie – sie?«
Es war das Halsband, das Amandas renitente Tochter Kyra beim Point-to-Point-Rennen am Samstag getragen hatte.
Die Farbe. Der Fuchs. Was gab es Besseres, um ihrer Mutter – der Schriftführerin des Goose-Creek-Jagdclubs – eins auszuwischen, als der Versuch, das Treffen der Jagdgesellschaft zu sabotieren? Ich konnte nur hoffen, dass sie in ihrem kindischen Zorn nicht einen Schritt weiter gegangen war und sich an der Strecke zu schaffen gemacht hatte, die ihre Mutter und die übrigen Teilnehmer der Jagd morgen reiten würden. Was sie getan hatte, war dumm und böswillig, doch zumindest war niemand verletzt worden.
Bis jetzt.
Kapitel 21
N ach dem, was wir jetzt wissen, sehe ich keinen Grund mehr, den Sheriff anzurufen«, sagte ich zu Quinn, als ich ihn über Kyra aufgeklärt hatte. »Aber ich muss Amanda anrufen. Und Claudia.«
»Warum hat sie das getan?«, fragte er. »Das Mädchen, meine ich.«
»Wenn Sie sie gesehen hätten, wüssten Sie es. Sie ist wie Mia, als sie in dem Alter war. Vielleicht sogar schlimmer. Permanent unter Strom.«
»Ich bin froh, dass ich keine Kinder habe. Habe sie auch nie gewollt.«
Ich legte Kyras hässliches Halsband weg. Es war das erste Mal, dass er irgendetwas in der Art gesagt hatte. Im Gegensatz zu Quinn wünschte ich mir Kinder. Doch nach meinem Autounfall hatte mir der Arzt mitgeteilt, dass die Chancen aufgrund der inneren Verletzungen verschwindend gering seien.
»Das wusste ich nicht«, sagte ich. »Sie haben sich wirklich nie welche gewünscht?«
Er zuckte die Achseln, nahm einen Tennisball, der auf seinem Schreibtisch lag, warf ihn in die Luft und fing ihn wieder auf, ein ums andere Mal. Wenn er angestrengt nachdachte, schleuderte er den Ball gegen die gegenüberliegende Wand. Die Abdrücke waren zu sehen, und es brachte mich zur Weißglut.
»Eine lange Geschichte.« Er schmiss den Ball gegen die Wand.
»Ich dachte schon, es wäre vielleicht ein weiteres Geheimnis Ihrer Vergangenheit«, sagte ich. »Ein Sohn oder eine Tochter, die in Kalifornien aufwächst?«
Er schaute mich so durchdringend an, dass ich errötete. »Nicht dass ich wüsste«, sagte er.
»Entschuldigung! Das war unpassend. Ich sollte wohl lieber die Telefonate erledigen. Ich gehe davon aus, dass Sie nicht dableiben wollen, während ich telefoniere.«
Er ließ den Tennisball durch einen Reifen sausen, den er an seinem leeren Abfalleimer angebracht hatte. Der Ball sprang ein paar Mal auf und ab, dann fing Quinn ihn wieder. »Ich habe eine bessere Idee. Wir gehen auf die Terrasse, und Sie können dort telefonieren. Heute Abend werden wir einen schönen Sonnenuntergang haben. Was halten Sie davon, wenn ich uns einen Cabernet hole?«
Zum ersten Mal seit seine Exfrau in der Stadt aufgetaucht war, schien er wieder er selbst zu sein. Vielleicht war es ihm endlich gelungen, sich von dem zu befreien, womit sie ihn an sich gebunden hatte.
»Ich hätte nichts dagegen«, sagte ich.
Als Erstes rief ich Amanda an, fasste mich kurz und kam gleich zur Sache. Am anderen Apparat herrschte langes Schweigen, als ich fertig war.
Schließlich sagte sie: »Während ich heute Morgen mit dir telefoniert habe, bin ich in Kyras Schlafzimmer gegangen. Sie hat Freddie the Fox vor ein paar Jahren von ihren Großeltern geschenkt bekommen. Er war verschwunden.«
»Also hattest du sie seit heute Morgen in Verdacht?«
»Es tut mir leid, Lucie. Du hast ja keine Ahnung, wie unangenehm und ärgerlich das für mich ist. Ihr Vater und ich werden das mit ihr regeln, ich verspreche es dir«, sagte sie. »Und ich sorge dafür, dass deine Mauer ordentlich gereinigt wird. Ich kenne da eine gute Firma.«
Ich schüttelte den Kopf und blickte zu Quinn hinüber, der mich schräg anschaute und mit den Lippen das Wort ›Was?‹ formte.
»Sie will das Reinigen der Mauer bezahlen«, sagte ich mit der Hand über dem Mikrofon.
Er schüttelte den Kopf. »Keine Chance!«
»Danke, aber
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