Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
Vom Netzwerk:
hat mir jemand ein ausgestopftes Tier vor die Haustür gelegt. Freddie the Fox. Der wird hier überall verkauft. Er war auseinandergerissen und über und über mit roter Farbe wie mit Blut besudelt.«
    Ihre Hand wanderte vom Halsband zu ihrer Kehle. »Mein Gott!«, sagte sie. »Wie schrecklich!«
    »Heute entdeckten wir erneut rote Farbe an den Einfahrtssäulen zum Weingut. Ich gehe davon aus, dass dieselbe Person oder dieselben Personen für beides verantwortlich sind. Jemand möchte auf jeden Fall verhindern, dass die Jagd des Goose-Creek-Jagdclubs auf meinem Grundstück stattfindet. Man versucht, mich einzuschüchtern. Oder mich zu bedrohen.« Ich machte eine Pause und beobachtete ihre Reaktion.
    »Sind Sie hergekommen, um uns zu beschuldigen …«
    »Nein«, sagte ich. »Auf keinen Fall. Aber diejenigen, die das getan haben, wissen von Ihrer Kampagne gegen die Fuchsjagd. Und ich möchte wetten, sie wissen auch, dass Sie mich gebeten haben, mein Grundstück für die Jagd zu sperren.«
    Sie schaute mich fassungslos an.
    »Irgendeine Idee?«, fragte ich.
    »Mein Gott!«, wiederholte sie. »Nein, natürlich nicht.«
    »Wenn ich den Sheriff anrufe«, sagte ich, »wird wahrscheinlich jemand bei Ihnen auftauchen, um mit Ihnen über die Sache zu reden. Es tut mir leid, aber ich denke, mir bleibt keine andere Wahl, als es zu melden. Mein Winzer und ich befürchten, dass diese Leute im nächsten Schritt irgendetwas mit den Sprüngen und Hürden anstellen.«
    Ihr Gesicht wurde kalkweiß. »Jemand könnte sich verletzen.«
    »Ja. Oder eines der Tiere.«
    Claudia befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. »Ich rufe Stuart an. Jetzt sofort. Er wird herkommen.«
    »Mit wem haben Sie sonst noch über diese Sache gesprochen?«, fragte ich. »Soweit ich weiß, gab es ein Treffen.«
    Sie schien überrascht, dass ich davon wusste. »Ganz bestimmt befürworten wir keine Gewalt. Und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand, der zu dieser Bewegung gehört, es …« Sie schwieg.
    »Entschuldigung«, sagte ich, »aber es sieht so aus, als tue es jemand doch. Ich weiß, dass die Fuchsjagd für manche Leute eine höchst emotionale Streitfrage ist. Wie für Sie und Stuart. Andererseits gehören die Menschen, die sich an der Fuchsjagd beteiligen, zu den entschiedensten Umweltschützern und Kämpfern für die Erhaltung der freien Natur. Was glauben Sie wohl, weshalb es hier noch so wunderschön ist? Keine Einkaufszentren, keine Wohnsilos – kein kitschiger Freizeitpark. Ich bin sicher, dass dies mit einer der Gründe war, weshalb Sie hierher gezogen sind, habe ich recht?«
    Claudia studierte ihre Fingernägel und spitzte den Mund. »Unsere Meinung über das, was Ihre Leute da veranstalten, wird sich nicht ändern.« Sie stand auf und gab damit ein Zeichen, dass unser Gespräch beendet war. »Aber ich weiß es zu schätzen, dass Sie vorbeigekommen sind, um mit mir zu reden.«
    An der Tür sagte ich: »Ich weiß, dass es hier sehr viel ruhiger ist als in New York, und ganz anders. Aber es ist eine Gegend, in der jeder dem anderen hilft. Wir sind eine eng verbundene Gemeinschaft. Wenn man etwas braucht, sind die Nachbarn für einen da. Wir kümmern uns umeinander.«
    Sie hielt mir die Tür auf. »Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?«
    »Fragen Sie!«
    Sie deutete auf meine Krücke. »Sie können nicht schnell laufen. Ängstigt Sie das nicht manchmal? Was ist, wenn Sie angegriffen werden oder schnell vor jemandem davonrennen müssen?«
    »Sie haben recht, dass ich nicht rennen kann.« Ich blickte ihr in die Augen. »Aber wissen Sie, was man über jemanden sagt, der einen seiner fünf Sinne verloren hat? Seine anderen Sinne werden schärfer. So ungefähr müssen Sie sich das bei mir vorstellen. Ich habe gelernt, das, was ich verloren habe, zu kompensieren. Und um Ihre Frage zu beantworten: So leicht bekomme ich keine Angst.«
    Sie fingerte erneut an ihrem Halsband, allerdings rieb sie jetzt daran, als sei es ein Talisman. »Vielleicht habe ich Sie unterschätzt«, sagte sie.
    »Sie wären nicht die Erste«, entgegnete ich.
    Als ich zurückkam, war Quinn in seinem Büro in der Villa. »Wie ist es mit den Orlandos gelaufen?«, fragte er.
    »Besser als erwartet«, sagte ich. »Ich habe mit Claudia gesprochen. Stuart war bei der Arbeit. Sie war ziemlich entsetzt, aber sie verstand, weshalb wir den Sheriff anrufen müssen. Sagte aber auch, sie habe keine Ahnung, wer es getan haben könnte. Und beteuerte, es sei keiner von denen gewesen, mit denen

Weitere Kostenlose Bücher