Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
ihre Hand, nachdem unser Champagner gekommen war. »Das tut mir leid.«
Sie sog an ihrer Zigarette, als ginge es um ihr Leben. »Ein paar Eltern haben Wind davon bekommen, dass einer der Lehrer in eine Morduntersuchung verwickelt ist. Sie waren der Meinung, so jemand habe im Lehrerkollegium der Academy nichts zu suchen.«
»Er ist gefeuert worden?«
Dominique nickte. »Kündigungsfrist zwei Wochen. Übrigens, ich habe unser Essen schon bestellt, bevor du hier Platz genommen hast.«
Ihre Welt konnte zusammenbrechen, sie musste trotzdem Superwoman bleiben, die sich um alles und jeden kümmerte. »Toll!«, sagte ich. »Und Joe hat niemanden umgebracht.«
»Das spielt keine Rolle. Er hat sich den Ärger selbst eingebrockt, als er mit dieser Frau geschlafen hat, und jetzt ist es zu spät.«
»Vermutlich«, sagte ich. »Obwohl das ziemlich überzogen scheint.«
Sie zuckte die Achseln, während der Kellner zwei Teller mit Lachstartar vor uns niedersetzte. Ich hoffte, sie würde wenigstens während des Essens ihre Zigarette weglegen. Selbst hier draußen war der Rauch lästig.
»Was will er denn jetzt tun?«, fragte ich.
»Nach Washington gehen. Du weißt doch, wie dringend die bei ihrem Schulsystem Lehrer brauchen. Da findet er sofort einen Job, selbst mitten im Schuljahr.«
»Warum muss er dorthin umziehen? Warum kann er nicht hierbleiben und pendeln?«
Sie zündete sich eine neue Zigarette am Ende der anderen an. »Er hat das Gefühl, dass ihm die Geschichte ewig nachhängen wird, wenn er in Atoka bleibt.«
»Und du sorgst dafür, dass du Lungenkrebs bekommst.«
Sie blickte mich kritisch an. »Wir haben hervorragende Gene. Nimm doch nur mal Pépé. Der raucht, seit die Dinosaurier über die Erde gelaufen sind, und dem geht es gut.«
Damit lag sie nicht ganz falsch. »Wie geht es dir denn?«, fragte ich.
»Ich könnte Joe erwürgen wegen dem, was er getan hat. Ansonsten ist alles in Ordnung.«
»Wenigstens unterdrückst du deine Gefühle nicht. Das ist ein gutes Zeichen.«
Unsere leeren Teller wurden abgeräumt und ein Salat mit Ziegenkäsecroutons und Kräutern serviert. Dominique bat um etwas mehr Brot.
»Ich habe ein bisschen herumtelefoniert«, sagte sie. »Und dabei habe ich einiges erfahren.«
»Über Valerie?« Ich blickte von meinem Salat hoch. »Warum hast du das getan?«
Ein weiterer Zug an der Zigarette. »Ich wollte es wissen.« Sie schaute mich starr an. »Guck mich nicht so an. Du hättest an meiner Stelle dasselbe gemacht.«
Ich dachte an die Fragen, die ich Mick gestern gestellt hatte, und wie ich heute Morgen im Weinkeller Quinn die Informationen aus der Nase gezogen hatte. Wir besaßen wirklich die gleichen neugierigen Gene.
»Die University of Virginia hat sie gefeuert, und sie hatte Schulden. Als sie aus Frankreich zurückkam, hatte sie keinen festen Wohnsitz. Sie wohnte bei verschiedenen Freunden in Charlottesville, um keine Miete zahlen zu müssen.« Meine Cousine stach mit der Gabel aggressiv auf ihren Salat ein. »Sie hat jedem, der ihr Geld geliehen hat, Versprechungen gemacht, sie würde es zurückzahlen, sobald sie mit dem Jefferson-Buch fertig wäre. Aber das hat sie nie getan.«
Ich schaute ihr beim Essen zu. »Da hast du mit ein paar Telefonaten aber eine ganze Menge herausgefunden. Wie hast du das gemacht? Einen Privatdetektiv engagiert?«
Sie hob den Kopf. »Ich habe überhaupt niemanden engagiert. Du darfst nicht vergessen, dass ich Kunden habe, die ich schon seit Jahren kenne. Vielleicht gehe ich ja verständnisvoll mit jemandem um, der ein diskretes Abendessen mit seiner Freundin wünscht. Und vielleicht möchte er seine Wertschätzung zeigen, dass ich jedes Mal ein Séparée für ihn und seine Freundin bereithalte, wenn er hier auftaucht, und dass ich nie ein Wort sage, wenn er mit seiner Frau erscheint.«
»Oh!«, sagte ich. »Eine Hand wäscht die andere. Eine milde Form von Erpressung.«
»Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.« Sie lächelte sanft. »Ich wüsste gerne, woher Valerie das Geld bekommen wollte.«
»Jedenfalls nicht durch den Verkauf der Bücher, das ist sicher. Vielleicht hat sie ja Jack Greenfield zu erpressen versucht, obwohl Jack nicht derjenige war, der an ihrem Auto herumgebastelt hat.«
»Wer war es?«
»Ich weiß es nicht. Nicole Martin versucht, Jack dazu zu bringen, dass er ihr den Washington-Wein für einen ihrer Klienten verkauft«, sagte ich. »Wusstest du, dass sie und Valerie befreundet waren?«
»Ist das nicht
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