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Der Botschafter

Der Botschafter

Titel: Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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einige Zeit lang eine Kunstschule und konnte sogar ein paar seiner Werke verkaufen.
    Dann tauchte ein gewisser Michail Arbatow in Paris auf, und Delaroches Laufbahn als Killer begann.
    »Arbatow war mein Führungsoffizier«, berichtete Delaroche.
    »Anfangs bin ich für internationale Aufgaben eingesetzt worden - zur Liquidierung von Dissidenten, potentiellen Überläufern und dergleichen. Später habe ich andere Aufträge erhalten.«
    Michael zählte die Attentate auf, die Delaroche seines Wissens verübt hatte: auf den spanischen Minister in Madrid, den Polizeipräfekten von Paris, den BMW-Direktor in Frankfurt, den PLO-Funktionär in Tunis und den israelischen Geschäftsmann in London.
    »Der KGB wollte die terroristischen und nationalistischen Bewegungen im Bereich der NATO und ihrer Verbündeten für seine Zwecke ausnützen«, sagte Delaroche. »Die IRA, die Rote-Armee-Fraktion, die Roten Brigaden in Italien, die Basken in Spanien, die Action Directe in Frankreich und so weiter. Ich habe auf beiden Seiten des politischen Spektrums getötet, nur um Chaos zu verursachen. Und ich habe natürlich weit mehr Attentate verübt, als die eben aufgezählten.«
    »Und als die Sowjetunion zusammengebrochen ist?«

    »Da sind Arbatow und ich plötzlich arbeitslos gewesen.«
    »Also haben Sie sich selbständig gemacht?« Delaroche nickte und rieb sich vorsichtig den Knöchel.
    »Arbatow hatte erstklassige Verbindungen und war außerdem ein erfahrener Verhandler. Er hat als mein Agent fungiert, Angebote geprüft, Honorare ausgehandelt ... solches Zeug. Den Reinertrag meiner Arbeit haben wir uns geteilt.«
    »Und dann ist die Sache mit dem Abschuß der Trans-Atlantic-Maschine passiert.«
    »Das ist der größte Zahltag meines Lebens gewesen eine Million Dollar in bar. Aber ich habe das Verkehrsflugzeug nicht abgeschossen. Das hat der palästinensische Psychopath Hassan Mahmoud getan.«
    »Sie haben Mahmoud nur liquidiert.«
    »Ganz recht.«
    »Und Sie haben dafür gesorgt, daß seine Leiche gefunden wurde, damit wir annahmen, das Schwert von Gaza habe diesen Anschlag verübt.«
    »Ja.«
    »Und dann sind Sie von den Leuten, die das Verkehrsflugzeug wirklich abgeschossen hatten, dafür engagiert worden, die übrigen Beteiligten wie Colin Yardley in London und Erik Stoltenberg in Kairo zu beseitigen.«
    »Und anschließend Sie.«
    »Wer hat Sie engagiert?« fragte Michael. »In wessen Auftrag sollten Sie mich ermorden?«
    »Diese Leute bilden eine Vereinigung, die sich ›Gesellschaft für internationale Entwicklung und Zusammenarbeit‹ nennt«, begann Delaroche. »Sie besteht aus Geheimdienstoffizieren, Waffenhändlern, Geschäftsleuten und Gangsterbossen, die versuchen, Einfluß auf das Weltgeschehen zu nehmen, um Geld zu verdienen und ihre eigenen Interessen zu schützen.«

    »Ich kann nicht glauben, daß es eine Organisation dieser Art wirklich gibt.«
    »Das Flugzeug ist nur deswegen abgeschossen worden, damit eines der Mitglieder, der amerikanische Rüstungsindustrielle Mitchell Elliott, Präsident Beckwith von der Notwendigkeit eines Raketenabwehrsystems überzeugen konnte.«
    Michael hatte Elliott verdächtigt, in die Tragödie um den Flugzeugabschuß verwickelt gewesen zu sein; er hatte seinen Verdacht der CIA-Führung sogar schriftlich mitgeteilt.
    Trotzdem wurde ihm jetzt fast übel, als Delaroche seinen Verdacht bestätigte. Er spürte, daß sein Hemd ihm schweißnaß am Körper klebte.
    »Sie haben gewußt, daß Sie der Wahrheit zu nahe waren«, fuhr Delaroche fo rt. »Sie sollten zum Schweigen gebracht werden - deswegen bin ich engagiert worden, um Sie zu beseitigen.«
    »Woher haben sie von meinem Verdacht gewußt?«
    »Sie haben eine Quelle in Langley.«
    »Hat diese Gesellschaft einen Führer?«
    »Er wird Direktor genannt. Alle nennen ihn nur so. Er ist Engländer. Er hat ein jamaikanisches Mädchen namens Daphne. Mehr weiß ich nicht über ihn.«
    »Sie sind auch der Mann gewesen, der Achmed Hussein in Kairo erschossen hat.«
    Delaroche wandte sich ruckartig nach links und funkelte Michael an.
    »Die Gesellschaft hat dieses Attentat für den Mossad verübt. Woher wissen Sie, daß ich es ausgeführt habe?«
    »Hussein ist von den Ägyptern überwacht worden. Als ich mir das Attentat auf einem Videofilm angesehen habe, ist mir die Narbe an der rechten Hand des Attentäters aufgefallen. Da habe ich gewußt, daß Sie noch leben und wieder arbeiten. Daraufhin haben wir Interpol alarmiert.«
    »Von dem Alarm

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