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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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du verrückt? Du machst alles kaputt.«
    Bourne drehte sich zu ihm um. »Wie war das mit dem Vertrauen?«
    Boris zögerte einen Augenblick, dann nickte er und folgte Bourne in eine Gasse, die fast parallel zur anderen verlief, die zum Eingang führte.
    Bourne sah Rebekka um die Ecke biegen und beschleunigte seine Schritte, Boris dicht hinter ihm. Als er zu der Stelle kam, an der Rebekka verschwunden war, sah er einen Durchgang, der nicht mehr als schulterbreit war. Er stürmte hinein und dachte an den Grundriss der Synagoge, den Rebekka ihm beschrieben hatte.
    Der Durchgang endete recht abrupt an einer nackten Mauer.
    »Verdammt, was soll das, Jason?«, flüsterte Boris.
    »Wir folgen einer Mossad-Agentin, die einen anderen Weg in die Synagoge kennt.«
    »Wie ist sie durch diese Mauer gekommen?«
    Sie standen mitten im Dunkeln. Bourne rief sich alles in Erinnerung, was Rebekka ihm über das Gebäude erzählt hatte. Er wandte sich nach links und tastete mit den Händen an der Steinmauer entlang auf der Suche nach einem Griff oder Spalt. Nichts. Dann trat er einen Schritt zurück, stieß fast gegen Boris und schrammte mit dem rechten Fuß über ein Metallgitter.
    Beide Männer traten einen Schritt zurück, damit sich Bourne hinknien und mit den Fingern über den Boden tasten konnte. Das Gitter war quadratisch und groß genug für einen Menschen. Er steckte die Finger durch die Löcher und zog. Das Gitter löste sich sofort, und er stellte es an die Mauer. Vorsichtig ließ er sich in das Loch gleiten und stieß mit den Füßen gegen etwas.
    »Eine Leiter.«
    Die beiden Männer stiegen die eiserne Leiter hinunter, bis sie festen Boden unter sich hatten. Zur Linken sah Bourne ein schwaches Leuchten, und sie folgten dem Licht, bis Bourne sich sicher war, dass sie sich unter der Synagoge befanden. Steinstufen führten nach oben, und sie stiegen lautlos die Treppe hinauf.
    Oben stießen sie auf eine grob gezimmerte Holztür. Vorsichtig drückte Bourne die eiserne Klinke nach unten und schob die Tür auf. Sie befanden sich in einem Abschnitt der Synagoge, in dem die Sanierungsarbeiten noch im Gange waren. Marmorblöcke und schwarze Steinplatten lagen am Boden und auf Sägeböcken, wo sie zugeschnitten wurden. Der Bereich war durch Vorhänge aus ungefärbtem Musselinstoff abgetrennt, die den Rest des Hauses vor dem Staub schützen sollten.
    Sie schlichen bis zum Vorhang. Bourne lauschte nach Kampfgeräuschen, hörte aber nur Schritte, von Teppichen gedämpft, gelegentlich ein arabisches Wort, leise, aber mit Nachdruck ausgesprochen.
    Sie schlüpften zwischen den Vorhängen in den zentralen Bereich des Hauses, der im arabischen Stil renoviert wurde.
    »Diese Mossad-Agentin kommt hier nicht lebend raus«, flüsterte Boris.
    »Sie nennt sich Rebekka«, antwortete Bourne.
    »Vielleicht haben wir Glück, und die SWR-Leute und Abdul-Qahaar bringen sich gegenseitig um«, murmelte Boris.
    Doch Bourne hörte an seinem Ton, dass er selbst nicht daran glaubte. In ihrer Welt gingen die Dinge selten so gut aus; zu groß war der Hass zwischen den verfeindeten Gruppen, zu viel Blut war schon geflossen, und ein Ende war nicht in Sicht.
    Sie schlichen weiter. Die großen Räume der alten Synagoge waren nun in kleinere Räume unterteilt, alle kunstvoll ausgemalt und eingerichtet wie das Serail eines Sultans. Von der kargen Schlichtheit der arabischen Wüstenbewohner war hier nichts zu spüren. Auch die Gebetsteppiche waren aus feinster Seide gewoben und mit kunstvollen Mustern geschmückt.
    »Wo zum Teufel bleiben Berija und sein Lakai?«, flüsterte Boris.
    Bourne fragte sich nicht nur das, sondern auch, wie viele Männer Semid Abdul-Qahaar bei sich hatte und wie schwer bewaffnet sie waren. Er blickte nach oben und sah einen Weg, es herauszufinden. Die Räume wurden von dicken, etwa drei Meter hohen Balken aus duftendem Zedernholz getragen. Es gab keine Zimmerdecken, nur waagrechte Querbalken, zwischen denen Stoffbahnen gespannt waren.
    Er gab Boris ein Zeichen, weiterzugehen, und kletterte einen der Balken hoch. Das grob gezimmerte Holz bot ihm genügend Halt. Die Querbalken waren so breit, dass er bequem von einem Raum zum nächsten kriechen konnte. Durch den dünnen Stoff erkannte er einzelne Gestalten und prägte sich ihre Positionen ein. Er sah drei von Abdul-Qahaars Männern, dann noch einen in einem Raum bei den Gebetsvorbereitungen, doch er fand weder Rebekka noch Abdul-Qahaar selbst. Bestimmt konzentrierte sie sich ebenfalls ganz auf

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