Der Bourne Befehl
viel besser, wirklich.«
Blondie sah ihn bedauernd an. »Ich fürchte, das können Sie nicht so ganz beurteilen. Sie stehen immer noch unter Schock und können nicht klar denken.«
Peter hob den Kopf. »Ich hab gesagt, Sie sollen den Fahrer anhalten lassen. Ich bin Agent bei einer Bundesbehörde und arbeite für den Verteidigungsminister persönlich.«
Das Lächeln schwand aus Blondies Gesicht. »Das wissen wir, Mr. Marks.«
Peters Herz begann zu rasen, während er gegen die Gurte ankämpfte. »Lassen Sie mich aufstehen, verdammt.«
Da zog Blondie eine Glock hervor und setzte ihm den Lauf sanft an die Wange. »Das hier sagt Ihnen, Sie sollen sich hinlegen und die Fahrt genießen. Wir werden eine Weile unterwegs sein.«
Er wurde also nicht in ein Krankenhaus gebracht, so viel stand fest. Peter starrte in Blondies Gesicht, das nun so ausdruckslos und verschlossen war wie der Tresorraum einer Bank. Waren das die Leute, die den Sprengsatz an seinem Auto angebracht hatten?
»Tut mir leid, dass ich nicht mitgespielt habe.«
Blondie sah auf ihn herunter und nahm die Glock von seiner Wange weg.
»Ich weiß, ihr habt erwartet, dass ich bei der Explosion sterbe.«
Blondie streichelte den Lauf der Pistole liebevoll.
»Wirklich beeindruckend, dass ihr überhaupt an meinen Wagen herangekommen seid. Das Haus ist gut bewacht.«
Blondie sah jemanden außerhalb von Peters Blickfeld mit einem verschlagenen Lächeln an. »Woher wollen Sie wissen, wo an Ihrem Auto gebastelt wurde?«
Es waren tatsächlich die Leute, die sein Auto in die Luft gejagt hatten, und sie wussten, wo er wohnte. Er hatte jedoch keine Ahnung, für wen sie arbeiteten. Im Moment interessierte ihn vor allem, mit wie vielen er es hier im Krankenwagen zu tun hatte. Er nahm an, dass sie zu dritt waren – Blondie, der Fahrer und derjenige, den Blondie gerade angesehen hatte. Aber vielleicht gab es noch einen Beifahrer vorn. Eines stand jedenfalls fest: Diese Leute verstanden ihr Handwerk und verfügten über erstaunliche Möglichkeiten.
Der Krankenwagen bog abrupt ab, und Peter wurde auf eine Seite gedrückt. Er spürte, dass sich die Gurte etwas gelockert hatten, und es gelang ihm, seine linke Hand zu befreien. Er schob sie vorsichtig nach unten und suchte den Hebel, mit dem sich die Liege aus der Befestigung lösen ließ. Er tastete unauffällig herum, bis seine Finger die richtige Stelle fanden.
Sie fuhren endlos lange geradeaus, und Peter fragte sich schon, ob er noch eine Chance bekommen würde, doch dann spürte er, wie die Fliehkraft einsetzte, als der Wagen erneut abbog. Mitten in der Kurve drückte er den Hebel hinunter. Die Liege krachte gegen Blondies Knie, dann schlitterte sie in die andere Richtung. Peter befreite seine rechte Hand, und als Blondie auf ihn fiel, schnappte sich Peter seine Glock. Blondie wollte sich aufrichten, doch Peter hämmerte ihm die Pistole gegen die Schläfe.
Der zweite Mann tauchte in Peters Blickfeld auf und stürzte sich auf ihn. Peter feuerte, und der Mann wurde zurückgerissen. Sein schwerer Körper krachte gegen die Hecktüren. Peter löste die Gurte, mit denen er gefesselt war, und sprang von der Liege.
Der Krankenwagen wurde deutlich langsamer; der Fahrer hatte natürlich den Schuss gehört. Peter verlor keine Zeit. Er stieg über die beiden Körper, riss die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Am Boden rollte er sich ab, doch er war nach der Anstrengung so entkräftet, dass er Mühe hatte, auch nur auf die Knie hochzukommen.
Ein paar Meter weiter kam der Krankenwagen zum Stehen. Der Fahrer sprang heraus und lief auf ihn zu. Peter wusste, seine einzige Chance war die Pistole, doch die hatte er beim Sprung aus dem Wagen verloren. Verzweifelt blickte er sich um, und entdeckte sie im Rinnstein. Doch der Fahrer war bei ihm, bevor er die drei Meter zu der Waffe kriechen konnte.
Der Fahrer begann auf ihn einzuprügeln – und Peter hatte nicht mehr die Kraft, sich zu wehren. Grelle Lichtblitze explodierten hinter seinen Augen, und es begann schwarz um ihn herum zu werden. Er kämpfte gegen die drohende Bewusstlosigkeit an, doch es war aussichtslos.
Ein Ertrinkender konnte sich nicht verzweifelter fühlen als Peter in diesem Moment. Nie hätte er damit gerechnet, dass er einmal so wehrlos enden würde. Doch plötzlich, kurz bevor es endgültig vorbei war, spürte er einen leichten Windhauch im Gesicht. Sonnenlicht. Der süße Geruch von Motorradabgasen.
Und ein Gesicht, verschwommen und unscharf wie eine dunkle
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