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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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gut.« Und in etwas festerem Ton fügte er hinzu: »Ich gebe ihm sofort seine Anweisungen. Der übliche Preis?«
    Im nächsten Augenblick war die Verbindung getrennt. Die drei Lauscher saßen schweigend auf ihren Plätzen. Die Atmosphäre hatte etwas Drückendes, sie war aufgeladen von der neuen Situation und der Präsenz der drei Leute, die in dem Auto beisammensaßen. Soraya spürte, wie ihr Herz langsam, aber kräftig schlug. Es war etwas ganz Eigenes, ein Gespräch zu belauschen, bei dem über einen selbst gesprochen wurde.
    »Meinungen?«, sagte Aaron ein wenig atemlos.
    »Es klingt, als hätte Marchand die Anweisung bekommen, einen Killer anzuheuern.«
    Aaron nickte. »Das habe ich auch so verstanden.« Er drehte den Kopf. »Amun?«
    Der Ägypter blickte aus dem Fenster und gab keine Antwort. »Da kommt er«, sagte er schließlich und zeigte auf Marchand, der soeben das Haus verließ. Er stieg in einen schwarzen BMW und fuhr weg.
    Als Aaron seinen Citroën in Bewegung setzte und ihm folgte, sagte Amun: »Ich nehme an, euch ist der Appetit vergangen.«
    Die kolumbianischen Behörden waren tatsächlich hinter Bourne her. Ihre Jagd galt jedoch der Identität, mit der er in Kolumbien eingereist war und die nicht mehr existierte. Genauso wenig wie der Mann auf dem unscharfen Foto, das die Polizei am internationalen Abflugterminal von Bogotá herumzeigte.
    »Keine Sorge«, sagte Bourne im Rollstuhl. »Sie suchen mich , nicht dich oder Rosie.«
    »Aber die Domna hat Verbindungen …«
    »In diesem Fall«, fiel ihm Bourne ins Wort, »glaube ich nicht, dass sie Polizei oder Militär einschalten wollen. Sie müssten zu viele Fragen beantworten.«
    Dennoch strahlte Vegas eine gewisse Nervosität aus, als er Bourne durch die Halle schob. Das war ein Problem, dachte Bourne. Die Bullen konnten Angst schon von Weitem riechen.
    Sie gingen in den Abflugbereich der Businessclass, und Bourne zeigte ihre Tickets einer schlanken, braun gebrannten jungen Frau, die ihnen persönlich den besten Platz zeigte, um den Rollstuhl abzustellen, und einen Kellner für ihn holte. Es hatte durchaus seine Vorteile, wenn man als behindert galt, dachte Bourne. Vor allem aber hatten sie so die besten Chancen, ihre Verfolger abzuschütteln.
    Als der Kellner kam, bestellte Bourne einen starken Drink für Vegas, der ihm helfen sollte, sich zu beruhigen. Rosie bestellte sich ebenfalls etwas; Bourne wollte nichts.
    »Mir geht’s gut, wenn ich Don Fernando wiedersehe«, sagte Vegas.
    »Schau dich nicht dauernd um«, mahnte Bourne. »Konzentriere dich auf mich.« Er wandte sich Rosie zu. »Halt seine Hand, und lass nicht los, egal was passiert.«
    Rosie hatte kein Wort gesagt, seit sie aus dem Flugzeug von Perales ausgestiegen waren, doch Bourne spürte kaum Angst bei ihr. Ihr tiefes Vertrauen darauf, dass Vegas sie beschützen würde, komme, was da wolle, schien zu verhindern, dass sie sich über die bedrohliche Situation Gedanken machte.
    Als sie Vegas an der Hand nahm, entspannte er sich sichtlich – und das war gut so, denn in diesem Augenblick kamen zwei Polizisten in die Abflughalle und begannen die Angestellten am Schalter zu befragen. Beide Frauen schüttelten den Kopf, als sie Bournes Foto betrachteten. Dennoch beschlossen die beiden Bullen, sich im Terminal umzusehen.
    Vegas hatte sie noch nicht gesehen, doch Rosie sehr wohl. Ihre Augen fixierten Bourne. Er lächelte ihr zu, dann lachte er, als hätte sie einen Scherz gemacht. Sie verstand, was er wollte, und lachte ebenfalls.
    »Was ist denn los?«, fragte Vegas verwirrt. »Was ist denn so lustig?«
    »In ein, zwei Minuten werden zwei Polizisten hier vorbeigehen«, sagte Bourne und sah, wie die Angst bei dem älteren Mann erneut durchkam. Er hatte immer auf dem Land gelebt, die Enge der Stadt war ihm unheimlich, und hier im Terminal gab es keinen Ausweg.
    Er hatte bereits mehr als die Hälfte seines Drinks geleert. Sein Gesicht war sehr blass. Bourne konnte seine Schädelknochen unter der wächsernen Haut sehen; es gab Tote, die gesünder aussahen als er. Um ihn abzulenken, fragte ihn Bourne nach den Ölfeldern, nach seinen Anfängen, als er das Handwerk erlernt hatte und die Arbeit noch extrem gefährlich war. Das Thema weckte seine Lebensgeister, so wie Bourne gehofft hatte. Man spürte, dass er seine Arbeit liebte und sie mit all ihren Facetten beherrschte. Rosie hörte so aufmerksam zu, als wäre sie eine Geotechnikerin.
    Die Polizisten kamen rasch näher, sie schritten mit geschwellter

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