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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kommen. Sie waren tot.
    Â»Bourne?«, fragte er.
    Â»Verletzt, aber noch am Leben.«
    Â»Wie schwer verletzt?«
    Fadi streckte sich, auf dem Rücken liegend, aus, wischte sich
Blut vom Gesicht. Der verdammte Köter hatte ihn dreimal gebissen, auch in den rechten Oberarm, der jetzt wie Feuer brannte. Im Mondschein leuchteten Fadis Augen wie die eines Wolfs. »Vielleicht schwer genug, dass er wie mein Vater Invalide bleibt.«
    Â»Ein gerechtes Los.«
    Die Lichter des Jachtclubs kamen rasch näher. »Die Papiere«, verlangte Fadi.
    Abbud ibn Aziz übergab ihm eine wasserdicht in Öltuch gehüllte Dokumentenmappe.
    Fadi nahm sie entgegen, drehte sich zur Seite und spuckte ins Wasser. »Aber ist’s auch eine gerechte Rache?« Er schüttelte den Kopf, als er die eigene Frage beantwortete. »Nein, das glaube ich nicht. Noch nicht.«
    Â 
    Â»Hierher, hierher!«, sagte die drängende Stimme in Bournes Ohr. »Nicht schlappmachen – es ist nicht weit.«
    Nicht weit?, dachte er. Alle drei Schritte, die er machte, kamen ihm wie ein Kilometer vor. Er keuchte vor Anstrengung, und seine Beine fühlten sich wie Steinsäulen an. Es wurde zunehmend schwieriger, sie in Bewegung zu halten. Erschöpfung brandete in Wellen über ihn hinweg, und er verlor mehrmals das Gleichgewicht, sodass er nach vorn fiel. Beim ersten Mal war sein Begleiter zu überrascht, um einzugreifen. Bourne klatschte nach vorn ins Wasser, bevor er wieder in die feuchte Schwarzmeernacht hochgezogen wurde. Danach wurde er vor weiteren Stürzen bewahrt.
    Er versuchte den Kopf zu heben, um zu sehen, wo sie waren, wohin sie unterwegs waren. Aber durchs Wasser weiterzuwaten war Anstrengung genug.
    Er war sich seines Gefährten bewusst, empfand eine merkwürdige Vertrautheit, die sich auf der Oberfläche seines Verstands wie ein Ölteppich ausbreitete. Aber wie bei einem Ölteppich
konnte er nicht hindurchsehen, konnte nicht erkennen, wer dieser Mensch war. Jemand aus seiner Vergangenheit. Irgendjemand …
    Â»Wer … sind Sie?«, keuchte er.
    Â»Los, weiter!«, drängte die flüsternde Stimme. »Wir müssen uns beeilen. Die Polizei ist hinter uns her.«
    Plötzlich sah er im Wasser tanzende Lichter. Er blinzelte. Nein, nicht im Wasser, auf dem Wasser. Die durch Wellenschlag verschwimmenden Reflexionen elektrischer Lampen. In seinem Hinterkopf ertönte ein Klingelzeichen, und er dachte: Jachtclub.
    Aber sein ihm eigenartig vertrauter Begleiter hielt auf den Strand zu, bevor sie den Nordrand des Jachthafens mit seinen Piers, Liegeplätzen und Plankenstegen erreichten. Mit gewaltiger Anstrengung überwanden sie die Brandungslinie. Bourne sank dabei auf die Knie. Er wollte sich wütend aufrappeln, als sein Gefährte ihm mit einer Hand auf der Schulter bedeutete, unten zu bleiben. Jetzt spürte Bourne, wie eine Elastikbinde ihm wieder und wieder so eng um seinen Oberkörper gewickelt wurde, dass sie ihm fast die Luft nahm. Dieser Druckverband wirkte. Die Blutung kam zum Stehen, aber als Bourne über den Strand torkelte, erschien wieder ein roter Fleck auf dem Verband. Trotzdem würde er an Land keine Blutspur hinterlassen. Sein unbekannter Begleiter war nicht nur mutig, sondern auch clever.
    Am Strand erwartete sie der Boxer, ein riesiges gestromtes Männchen mit der schwarzen Maske eines reinrassigen Hundes. Sie waren an der Kioskreihe vorbei. Zum Land hin ragte eine steile Felswand über ihnen auf: schweigend, wie missbilligend die Stirn runzelnd. Unmittelbar vor sich hatten sie einen dunkelgrün gestrichenen hüfthohen Schuppen – mit Vorhängeschlössern gesichert –, in dem Strandschirme aufbewahrt wurden.

    Der Boxer winselte laut, und sein Hinterteil begann aufgeregt zu zucken.
    Â»Schnell jetzt! Schnell!«
    Sie hasteten vornübergebeugt weiter. Vom Meer her kam das Brummen starker Bootsmotoren, und plötzlich lag der Strand rechts von ihnen im grellen Licht der Suchscheinwerfer von Polizeibooten.
    Die Scheinwerferstrahlen suchten den Strand ab, bewegten sich direkt auf ihn zu. Im nächsten Augenblick mussten sie entdeckt werden.
    Sie stolperten hinter den Holzschuppen, kauerten nieder, drückten sich an die Wand. Jetzt kamen die Lichtfinger, die von links nach rechts und wieder zurück über den Strand glitten. Für nervenaufreibende Sekunden lag der Holzschuppen genau im Zentrum der

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