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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mann zielte und schoss. Die Kugel bohrte sich in die linke Schulter des Ukrainers und warf seinen Körper nach links hinten. Darauf war Bourne jedoch gefasst: Er stand breitbeinig da, mit leicht gebeugten Knien und lockerem Oberkörper – er hatte die Stellung eines Kampfsportlers eingenommen. Seine Stärke kam aus Kreuz und Unterleib. Er hievte den Getroffenen wieder hoch, um ihn weiter als Schild benutzen zu können. Die drei Männer waren ziemlich nahe heran und bildeten, fast in der Brandung stehend, ein gleichseitiges Dreieck.
    Der nächste Schuss traf Bogdan Iljanowitsch in den Unterleib, sodass er nach vorn zusammenklappen wollte. Bourne riss ihn wieder hoch, führte die Hand mit seiner Pistole. Er drückte ab, indem er seinen Zeigefinger über den des Ukrainers legte. Der Mann rechts außen, der ihm am nächsten war, klatschte nach vorn ins Wasser. Ein dritter Schuss traf Bogdan Iljanowitsch am Oberschenkel, aber unterdessen hatte Bourne erneut abgedrückt. Der mittlere Mann flog mit hochgeworfenen Armen rückwärts ins Wasser.
    Bourne drehte den Ukrainer etwas nach links. Zwei weitere Schüsse verfehlten seinen Kopf nur um Zentimeter. Bourne gab einen Schuss ab, der ebenfalls danebenging. Der dritte Mann kam in wildem Zickzack heran und schoss dabei mehrmals, aber die rauer gewordene Brandung ließ kein ruhiges Zielen zu. Bourne streckte ihn mit einem Schuss zwischen die Augen nieder.
    Noch während ihm die Ohren von den Schüssen dröhnten, nahm Bourne schwache Bewegungen, ein Geschlängel wahr, als Bogdan Iljanowitsch nach der zweiten Pistole tastete, die er unter seinem Jackett in einem Schulterhalfter trug. Die andere Pistole hatte er irgendwo im Wasser verloren, das schwarz und voller roter Blutschleier war. Bourne traf den Unterarm des Ukrainers mit einem Handkantenschlag.
Die Waffe flog ihm aus der Hand und klatschte in die ruhelose See.
    Bogdan Iljanowitsch reckte sich mit der Stärke eines Verdammten hoch und umklammerte mit beiden Händen Bournes Hals. Eine hereinbrandende Woge ließ Bourne auf die Knie sinken. Der Ukrainer versuchte, ihm mit den Daumen den Kehlkopf einzudrücken. Bourne rammte ihm einen Handballen in eine seiner Schusswunden. Der Angreifer warf den Kopf zurück und schrie laut auf.
    Bourne rappelte sich schwankend auf und traf den Mann mit einem gewaltigen Fausthieb, der Bogdan Iljanowitsch von den Beinen riss. Er fiel nach hinten, schlug sich den Kopf an einer Duckdalbe an und klatschte Blut spuckend ins mondhelle flache Wasser.
    Er sah einen Augenblick zu Bourne auf. Um seine Mundwinkel spielte ein kleines Lächeln.
    Â»Lemontow«, murmelte er.
    Am Strand war es still bis auf das rhythmische Rauschen der gegen die Duckdalben anbrandenden Wogen. Kein Dröhnen von Schiffsmotoren, kein anderes irdisches Geräusch, bis der Boxer winselnd blaffte, als habe er sich wehgetan.
    Schließlich begann der Ukrainer gurgelnd zu lachen.
    Bourne riss ihn hoch. »Was ist so verdammt komisch, Bogdan Iljanowitsch?«
    Â»Lemontow.« Seine Stimme klang dünn und substanzlos wie Luft, die aus einem Kinderballon entweicht. Er verdrehte die Augen, kämpfte aber trotzdem noch darum, diesen letzten Satz zu sagen. »Es gibt keinen Lemontow.«
    Als Bourne den Toten ins Wasser sinken ließ, ahnte er, dass jemand rasch näher kam. Er fuhr nach links herum. Der vierte Mann!
    Zu spät. Er spürte einen brennenden Schmerz in seiner Seite, dann einen warmen Blutschwall. Der Angreifer begann das
Messer in der Wunde herumzudrehen. Bourne stieß den Mann mit beiden Händen weg, wobei das Messer aus der Wunde gerissen wurde, aus der jetzt Blut spritzte.
    Â»Er hatte recht, wissen Sie«, sagte der Mann. »Lemontow war ein Geist, den wir erfunden haben, damit Sie ihn jagen können.«
    Â»Wir?«
    Der Angreifer trat vor. Mondlicht, das zwischen den Planken der Pier hindurchfiel, beleuchtete ein seltsam vertrautes fremdes Gesicht.
    Â»Sie kennen mich nicht, Bourne.« Sein Grinsen war ebenso wild wie bösartig.
    Aber Bourne, der sich schockiert an das Gesicht erinnerte, das Martin Lindros für ihn skizziert hatte, erkannte ihn doch.
    Â»Fadi«, sagte er.

KAPITEL FÜNFZEHN
    Â»Auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet«, sagte Fadi. Er hielt eine Makarow in einer Hand, einen Kris mit blutiger geflammter Klinge in der anderen.
    Â»Lange darauf gewartet, Ihnen wieder ins Gesicht sehen zu

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