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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weit ist’s noch bis zu unserem Treff mit Lemontow?«, flüsterte Bourne.
    Bogdan Iljanowitsch lachte nur leise in sich hinein. Er blieb weiter misstrauisch.
    Bourne vermutete, der Treff werde auf einem der Boote im Jachthafen stattfinden. Er konzentrierte sich wieder auf die Schatten. Vor ihnen, das wusste er, lag der erste Kiosk einer langen Reihe – der Ort, an dem er schon einmal gewesen war.
    Sie schlichen weiter, Bourne immer einen Schritt vor Bogdan Iljanowitsch. Vom Sand reflektiertes Mondlicht streckte blasse Finger in die fast unirdische Welt aus massiven Stehbalken, Versteifungen und Querbalken. Sie bewegten sich ungefähr parallel zur Pier und mussten dem ersten Kiosk schon ziemlich nahe sein.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er eine Bewegung, heimlich und undeutlich. Ohne die Richtung zu ändern oder den Kopf zu drehen, suchte er die Stelle mit den Augen ab. Anfangs sah er nur ein Gewirr aus Licht und Schatten, aber
schließlich entdeckte er zwischen den vielen Winkeln einen Bogen – eine Kurve, die nur zu einem Menschen gehören konnte. Danach drei weitere. Er identifizierte alle vier. Die Männer waren ideal aufgestellt, lauerten dort wie ein im Dunkel gespanntes Spinnennetz.
    Als könnten sie seine Gedanken lesen, als wüssten sie, wohin er unterwegs war. Aber wie? Wurde er allmählich verrückt? Verleiteten seine Erinnerungen ihn dazu, Entscheidungen zu treffen, die falsch und gefährlich waren?
    Was sollte er tun? Bourne machte kurz halt, wollte zurückweichen und spürte sofort die Mündung der Mauser an den Rippen.
    Bogdan Iljanowitsch trieb ihn weiter vor sich her. Steckte der Ukrainer mit diesen Kerlen unter einer Decke? Gehörte er einer Verschwörung gegen Bourne an?
    Plötzlich schlug Bourne einen Haken nach links, in Richtung Strand. Er verdrehte dabei den Oberkörper und warf seinen Prügel nach Bogdan Iljanowitsch. Der andere wich dem Holz mühelos aus, konnte aber nicht gleich schießen, sodass Bourne Gelegenheit hatte, hinter einer Strebe zu verschwinden, bevor sie im nächsten Augenblick von einer Kugel aus der Mauser getroffen wurde.
    Bourne zackte nach rechts, schlug wieder einen Haken nach links und machte unregelmäßig große Schritte, damit Bogdan Iljanowitsch nicht vorausberechnen konnte, wo er sich befinden würde. So verfehlte der nächste Schuss ihn schon etwas weiter.
    Ein dritter Schuss durchlöcherte seinen Mantel, der auf der Flucht hinter ihm herwehte. Aber dann erreichte er die ersten Duckdalben der Pier und verschwand in ihrem Schatten.
    Â 
    Bogdan Iljanowitschs Atem kam stoßweise, während er den Mann verfolgte, der sich Ilias Woda nannte. Seine hochgezogene
Lippe ließ Zähne sehen, die er vor Anstrengung zusammenbiss, während er durch Sand rannte, der umso feuchter und klumpiger wurde, je näher er der Pier kam. Seine Schuhe waren innen und außen voll von dem Sand, der auch in Klumpen an seinen Mantelschößen hing.
    Das Wasser war eiskalt. Er wollte nicht weiter hinein, aber plötzlich sah er den Flüchtenden und nahm die Verfolgung wieder auf. Das Wasser stieg bis zu seinen Knien, dann schwappte es gegen seine Oberschenkel. Die hereinkommende Flut behinderte ihn zusätzlich. Er hatte schon Mühe, sich nur …
    Ein plötzlicher scharfer Knall links von ihm ließ ihn herumfahren. Aber das verdammte Wasser, mit dem sein knöchellanger Mantel sich vollgesogen hatte, und die hereinkommende Flut brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Er stolperte und erkannte in diesem Augenblick, in dem er die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren drohte, weshalb Woda hierhergeflüchtet war. Er wollte ihn absichtlich ins Wasser locken, in dem sein Mantel ihn in seiner Bewegungsfreiheit behindern würde.
    Er begann einen Strom von Flüchen auszustoßen, verstummte aber, als habe er sich die Zunge abgebissen. Im Mondschein sah er drei der angeblichen Geschäftsleute in vollem Tempo auf sich zuspurten.
    Als Bogdan Iljanowitsch weiterrannte, zielte ihr Anführer und drückte ab.
    Â 
    Bourne sah die Männer kommen, bevor Bogdan Iljanowitsch sie entdeckte. Er hatte den Ukrainer fast erreicht, als der erste Schuss in die nächste Duckdalbe ging. Bogdan Iljanowitsch rutschte vor Schreck aus. Bourne schnappte ihn sich, zog ihn hoch und drehte sich so mit ihm um, dass er ihn als lebenden Schutzschild zwischen sich und die Männer brachte.

    Ein anderer

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