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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Augenhöhle zu säubern.
    Lindros spürte nur den dumpfen Schmerz, an den er sich inzwischen gewöhnt hatte. Dieser Schmerz glich einem Hausgast, der eines Abends unerwartet gekommen und nie mehr gegangen war. Jetzt war er gewissermaßen zu einer festen Einrichtung geworden.
    Â»Ich vermute, dass Sie sich inzwischen an Ihre Einäugigkeit
gewöhnt haben.« Andurskij arbeitete wie immer rasch und effizient. Er wusste genau, was er zu tun hatte und wie er’s tun wollte.
    Â»Ich habe eine Idee«, sagte Lindros. »Sie könnten Fadi das rechte Auge herausnehmen und es mir geben.«
    Â»Wie alttestamentarisch gedacht.« Dr. Andurskij fing an, die Augenhöhle neu zu verbinden. »Aber Sie sind allein, Lindros. Hier gibt’s niemanden, der Ihnen helfen würde.«
    Er zog mit leichtem Knall die Latexhandschuhe ab. »Für Sie gibt’s kein Entkommen aus diesem Höllenpfuhl.«
    Â 
    Jon Mueller holte Halliday ein, als der Verteidigungsminister das Pentagon verließ. Halliday war natürlich nicht allein. Begleitet wurde er von zwei Assistenten, einem Leibwächter und mehreren Pilotfischen – Generalleutnants, die bemüht waren, sich bei dem großen Mann einzuschmeicheln.
    Halliday, der Mueller aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm, machte eine ihm vertraute Handbewegung. Mueller blieb vorläufig im Hintergrund und stieß erst im letzten Augenblick, als der Minister in seine Limousine stieg, zu Hallidays Gefolge. Die beiden wechselten kein Wort miteinander, bis die Assistenten vor ihrem Dienstgebäude ausgestiegen waren. Nachdem die Panzerglasscheibe sie von Fahrer und Leibwächter auf den Vordersitzen getrennt hatte, erstattete Mueller dem Verteidigungsminister Bericht.
    Sturmwolken, die von Missfallen kündeten, zogen über Hallidays breite Stirn. »Lerner hat mir versichert, alles sei unter Kontrolle.«
    Â»Matt hat den Fehler gemacht, den Auftrag weiterzugeben. Ich erledige die Held selbst.«
    Der Minister nickte. »Also gut. Aber lassen Sie sich warnen, Jon. Nichts lässt sich zu mir zurückverfolgen, verstanden? Geht etwas schief, rühre ich keinen Finger. Sie müssen im Gegenteil
damit rechnen, dass ich gegen Sie ermitteln lasse. Ab sofort sind Sie auf sich allein gestellt.«
    Mueller grinste wie ein Barbar. »Keine Sorge, Mr. Secretary. Ich bin’s gewöhnt, auf mich allein gestellt zu sein. Das liegt mir sozusagen im Blut.«
    Â 
    Â»Sarah. Einfach nur Sarah. Du hast nie weitere Recherchen angestellt?«
    Â»Es gab keine anzustellen. Ich konnte mich nicht einmal deutlich an ihr Gesicht erinnern. Es war Nacht, alles ist so schnell passiert. Und dann wurdest du angeschossen. Wir waren auf der Flucht, wurden verfolgt. Wir haben uns in den Höhlen versteckt und konnten später entkommen. Ich hatte nur ihren Namen. Ihr Tod ist nie offiziell gemeldet worden; man hätte glauben können, wir seien nie in Odessa gewesen.« Soraya ließ den Kopf hängen. »Aber selbst wenn es irgendeine Möglichkeit gegeben hätte … ich konnte’s nicht. Ich wollte sie und ihren Tod vergessen.«
    Â»Aber ich erinnere mich, dass ich mit ihr in den Armen eine gepflasterte Straße entlanggerannt bin, dass ihr Blut überall war.«
    Soraya nickte mit kummervoller Miene. »Du hast sie verletzt aufgefunden. Als du sie auf die Arme genommen hast, bist du selbst angeschossen worden. Ich habe das Feuer erwidert, und plötzlich sind überall Schüsse gefallen. Dabei sind wir getrennt worden. Du hast dich auf die Suche nach der Zielperson Hamid ibn Aschaf gemacht. Als wir uns später in den Katakomben getroffen haben, hast du mir erzählt, du hättest ihn aufgespürt und auf ihn geschossen, ohne aber zu wissen, ob er tot war.«
    Â»Und Sarah?«
    Â»Die war inzwischen längst tot. Du hast sie zurückgelassen, um Jagd auf Hamid ibn Aschaf machen zu können.«

    Danach herrschte in der Kabine längeres Schweigen. Bourne wandte sich vom Fenster ab, ging zu dem Wasserkrug auf dem Nachttisch und goss sich ein halbes Glas Wasser ein. Er schraubte das Plastikfläschchen auf, das Dr. Pawlyna ihm mitgegeben hatte, und nahm eine der Tabletten. Das Wasser schmeckte abgestanden, leicht bitter.
    Â»Wie ist das alles passiert?« Er kehrte ihr weiter den Rücken zu. Er wollte Sorayas Gesicht nicht sehen, wenn sie davon erzählte.
    Â»Sie ist an der Stelle aufgetaucht, wo wir uns mit

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