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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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meinem Informanten getroffen haben. Er hat uns gesagt, wo Hamid ibn Aschaf zu finden war. Dafür hat er die vereinbarte Belohnung erhalten. Wir waren dabei, diese Transaktion abzuschließen, als wir Sarah gesehen haben. Sie ist gerannt. Weshalb, weiß ich nicht. Und ihr Mund war geöffnet, als riefe sie etwas. Aber mein Informant hat auch etwas gerufen. Wir dachten, er hätte uns verraten – was tatsächlich der Fall war, wie sich später herausstellte. Wir haben beide auf sie geschossen. Darauf ist sie zusammengebrochen.«
    Bourne, der sich plötzlich müde fühlte, setzte sich aufs Bett.
    Soraya trat einen Schritt auf ihn zu. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Er nickte, holte tief Luft. »Es war ein Versehen«, sagte er.
    Â»Glaubst du, dass das für sie einen Unterschied macht?«
    Â»Du hast sie vielleicht nicht einmal getroffen.«
    Â»Andererseits könnte ich sie getroffen haben. Und wäre ich weniger schuldig, wenn ich sie verfehlt hätte?«
    Â»Du ertrinkst in Schuldgefühlen.«
    Soraya ließ ein trauriges kleines Lachen hören. »Das tun wir dann wohl beide.«
    Sie betrachteten einander quer durch die kleine Kabine hinweg. Die Sirene der Irkutsk heulte nochmals gedämpft
klagend. Das Ro/Ro-Schiff wiegte sie sanft, während es übers Schwarze Meer nach Süden lief, aber in der Kabine war es so still, dass Soraya fast zu hören glaubte, wie Bournes Verstand sich durch ein tiefes, verworrenes Geheimnis hindurcharbeitete.
    Â»Hör zu, Soraya«, sagte er schließlich. »Ich glaube, dass Sarahs Tod der Schlüssel zu allem ist, was geschehen ist und jetzt noch passiert.«
    Â»Das kann nicht dein Ernst sein!« Aber sein Gesichtsausdruck bewies ihr, dass seine Aussage ernst gemeint war, und sie bereute ihre Reaktion. »’tschuldigung, bitte weiter.«
    Â»Ich glaube, dass Sarah eine entscheidende Rolle gespielt hat. Ich glaube, dass ihr Tod der Auslöser für alles gewesen ist.«
    Â»Für den Plan der Dujja, in einer US-Großstadt eine Atombombe zu zünden? Das ist verdammt weit hergeholt.«
    Â»Nicht für das Vorhaben an sich. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es schon im Gespräch war«, sagte Bourne. »Aber ich denke, der Zeitplan hat sich geändert. Ich glaube, dass Sarahs Tod als Zündfunke gewirkt hat.«
    Â»Das würde bedeuten, dass sie etwas mit deinem ursprünglichen Auftrag, Hamid ibn Aschaf zu liquidieren, zu tun gehabt hat.«
    Er nickte. »Das vermute ich auch. Ich glaube nicht, dass sie zufällig bei diesem Treff aufgekreuzt ist.«
    Â»Was hätte sie dort zu suchen gehabt? Warum wusste sie davon?«
    Â»Sie kann es von deinem Informanten erfahren haben. Er hat uns an Hamid ibn Aschafs Leute verraten«, sagte Bourne. »Was sie dort wollte, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.«
    Soraya runzelte die Stirn. »Aber wo siehst du eine Verbindung zwischen Hamid ibn Aschaf und Fadi?«
    Â»Ich habe über die Informationen nachgedacht, die du von deiner Freundin bei der Brandfahndung bekommen hast.«

    Â»Schwefelkohlenstoff – der Brandbeschleuniger, den Fadi im Hotel Constitution benutzt hat.«
    Â»Richtig. Und du hast mir erzählt, dass Schwefelkohlenstoff auch zur Flotation, zur Aufbereitung von Erzen, verwendet wird. Dieser Prozess ist Ende des zwanzigsten Jahrhunderts vor allem für die Silbergewinnung entwickelt worden.«
    Sorayas Augen leuchteten. »Eines der Geschäftsfelder der Firma Integrated Vertical Technologies ist die Silbergewinnung. Und die ITV gehört Hamid ibn Aschaf.«
    Bourne nickte. »Ich vermute, dass seine ITV die legitime Firma ist, die seit vielen Jahren die Dujja finanziert.«
    Â»Aber Sarah …«
    Â»Was Sarah – und übrigens auch alles andere – betrifft, können wir nichts unternehmen, bevor wir in Istanbul sind und ins Internet können. Im Augenblick sind unsere Mobiltelefone nutzlos.«
    Soraya stand auf. »Dann hole ich uns jetzt etwas zu essen. Ich weiß nicht, wie du dich fühlst, aber ich bin völlig ausgehungert.«
    Â»Wir gehen gemeinsam.«
    Bourne wollte aufstehen, aber sie drückte ihn sanft aufs Bett zurück. »Nein, du brauchst Ruhe, Jason. Ich hole Essen für uns beide.«
    Sie lächelte ihn an, bevor sie sich abwandte und zur Tür ging.
    Bourne blieb noch einen Augenblick liegen und versuchte, sich weitere Einzelheiten

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