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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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alles bekommen, was Sie brauchen. Aber ich rate Ihnen dringend: Bringen Sie Martin Lindros heim, verdammt noch mal!«

KAPITEL DREI
    Lerner führte Bourne aus dem Büro des Direktors, den Korridor entlang und in sein eigenes Dienstzimmer. Dort setzte er sich hinter seinen Schreibtisch. Als er merkte, dass Bourne es vorzog, nicht Platz zu nehmen, lehnte er sich in seinen Sessel zurück.
    Â»Was ich Ihnen jetzt erzähle, darf diesen Raum auf keinen Fall verlassen. Der Alte hat Martin zum Direktor einer Abteilung ernannt, die unter dem Decknamen Typhon ausschließlich für ›schwarze‹ Unternehmen gegen radikalislamische Terroristengruppen zuständig ist.«
    Bourne erinnerte sich, dass Typhon ein Name aus der griechischen Mythologie war: der schreckliche hundertköpfige Vater der tödlichen Hydra. »Wir haben bereits ein Zentrum zur Terrorismusbekämpfung.«
    Â»Das Zentrum weiß nichts von Typhon«, sagte Lerner. »Sogar innerhalb der CI darf nur von Typhon erfahren, wer davon dienstlich wissen muss.«
    Â»Dann ist Typhon also ein zweifach getarntes schwarzes Unternehmen.«
    Lerner nickte. »Ich weiß, was Sie denken – dass wir seit Treadstone nichts Vergleichbares mehr gehabt haben. Aber dafür gibt es zwingende Gründe. Bestimmte Aspekte von Typhon sind – sagen wir mal – extrem kontrovers, was einflussreiche reaktionäre Kreise in Regierung und Kongress betrifft.«
    Er schob die Unterlippe vor. »Aber ich will’s kurz machen.
Lindros hat Typhon von Anfang an aufgebaut. Es ist keine Abteilung, sondern ein eigener Dienst. Lindros hat darauf geachtet, es von bürokratischen Hemmschuhen freizuhalten. Außerdem operiert es notwendigerweise weltweit – es hat bereits Außenstellen in London, Paris, Istanbul, Dubai, Riad und am Horn von Afrika. Martins Plan sieht vor, Terroristenzellen zu infiltrieren, um das Netzwerk von innen heraus zu zerstören.«
    Â»Infiltration«, sagte Bourne. Das hatte Martin also gemeint, als er ihm erzählt hatte, vom DCI abgesehen, sei er im CI völlig isoliert. »Das ist der heilige Gral der Terrorismusjäger, aber bisher hat’s noch niemand geschafft, ihm auch nur nahezukommen.«
    Â»Weil sie nur wenige Muslime und noch weniger Arabisten beschäftigen. Zum Beispiel besitzen nur dreiunddreißig der insgesamt zwölftausend FBI-Mitarbeiter beschränkte Arabischkenntnisse  – und keiner dieser Leute arbeitet in den Abteilungen, die im Inland gegen Terroristen ermitteln. Und das aus gutem Grund. Wichtige Regierungsmitglieder schrecken noch heute davor zurück, Muslime und westliche Arabisten zu beschäftigen – sie trauen ihnen einfach nicht.«
    Â»Dumm und kurzsichtig«, sagte Bourne.
    Â»Aber es gibt solche Leute, und Lindros hat sie unauffällig angeworben.« Lerner stand auf. »So viel zu Ihrer Orientierung. Ihre nächste Station sollte die Operationsabteilung von Typhon selbst sein, glaube ich.«
    Â 
    Als zweifach getarntes schwarzes Unternehmen war Typhon in den Tiefen des Gebäudes versteckt. Ein Kellergeschoss des CI-Gebäudes war von einer Baufirma aus- und umgebaut worden, deren Arbeiter gründlich überprüft wurden, bevor sie eine Verpflichtungserklärung unterschreiben mussten, die ihnen zwanzig Jahre im Hochsicherheitstrakt eines Bundesgefängnisses
in Aussicht stellte, falls sie dumm oder geldgierig genug waren, um ihr Schweigen zu brechen. Die zuvor in diesem Keller untergebrachte Registratur wurde in einen Anbau verbannt.
    Bevor Bourne die Etage mit dem DCI-Büro verließ, schaute er kurz in Anne Helds Reich vorbei. Mit den Namen der beiden Sachbearbeiter im Kopf, die den Funkverkehr abgehört hatten, der Martin Lindros auf der Fährte verschiffter LFS um die halbe Welt hatte reisen lassen, nahm er den privaten Aufzug, der ihn vom vierten Stock in das ausgebaute Kellergeschoss brachte.
    Als der Lift seufzend zum Stehen kam, leuchtete das LCD-Panel in der linken Türhälfte auf: ein elektronisches Auge, das das glänzende schwarze Achteck, das Anne ihm ans Revers gesteckt hatte, abtastete. Es war mit einer Zahl kodiert, die nur für den Scanner sichtbar war. Erst dann öffnete sich die Stahltür.
    Martin Lindros hatte das Kellergeschoss zu einem einzigen riesigen Raum umgestaltet mit mobilen Arbeitsstationen, von denen die zu einem Zopf geflochtenen jeweiligen Kabel zur Decke

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