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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Leitungen und schloss die entscheidenden kurz. Die hydraulisch betätigte Luke ging ruckfrei und lautlos hoch und ließ eine ölfleckige Rampe sehen – genau die Rampe, über die seiner Überzeugung nach die Geländewagen, die der IKONOS-Satellit aufgenommen hatte, verschwunden waren. Er ließ sein Sturmgewehr von der Schulter gleiten und hielt es im Hüftanschlag, als er der Rampe nach unten folgte.
    Die Beleuchtung durch reflektiertes Tageslicht wurde bald so schwach, dass er sich mit einer an die Betonwand gelegten Hand weitertasten musste. Dieses Eindringen in die Höhle des Löwen würde schwierig werden, das wusste er. Hatte Fadi seinen Funkverkehr mit Martin abgehört, würde irgendwo am Ende der Rampe ein Hinterhalt auf ihn warten.
    Plötzlich hörte er mehrere lange Feuerstöße und wusste, dass Lindros ein Ablenkungsmanöver versuchte. Diese Chance musste er nutzen. Bourne warf sich nach vorn auf den Beton, krümmte sich zusammen und rollte den Rest der Rampe hinunter.
    Unten bremste ihn eine Wand. Bourne hielt das Sturmgewehr schussbereit, als er den schwach beleuchteten Korridor absuchte, der sich vor ihm erstreckte. Er sah niemanden, nahm nicht die geringste Bewegung wahr. Das überraschte ihn nicht unbedingt, sondern machte ihn nur noch wachsamer.

    Er bewegte sich zusammengekauert und an die Wand gedrückt weiter. Vor ihm lieferten schwache Glühbirnen, die in Wandnischen brannten, eben genug Licht, um ihn die Anordnung dieses Teils der unterirdischen Anlage erkennen zu lassen.
    Gleich rechts vor ihm zweigte ein breiter Korridor zur Einfahrt einer Tiefgarage ab. In dem schwachen Licht konnte er undeutlich eine größere Anzahl olivgrüner Geländewagen ausmachen, die auf militärische Art in ordentlichen Reihen abgestellt waren. Geradeaus vor ihm schien ein etwas schmalerer Gang in die Anlage hineinzuführen.
    Als Bourne sich weiterbewegte, nahm er aus dem Augenwinkel heraus etwas wahr. Ein leichtes metallisches Glitzern wie von einer Waffe. Er warf sich nach rechts und verschwand durch die Garageneinfahrt.
    Sofort hämmerte ein Feuerstoß los, der ihn zwar verfehlte, aber mit Betonsplittern überschüttete. Das Feuer kam aus der Tiefgarage. Autoscheinwerfer flammten auf und blendeten ihn so, dass er sekundenlang wie gelähmt war. Gleichzeitig heulte ein Motor auf, und ein Geländewagen schoss mit quietschend durchdrehenden Rädern auf ihn zu.

KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG
    Bourne rannte dem Fahrzeug entgegen, sprang hoch und landete auf seiner Motorhaube. Um die Kombination aus der Bewegungsenergie des Geländewagens und seiner eigenen Kraft zu nutzen, hielt er eine Schulter gesenkt, als sein Körper gegen die Windschutzscheibe geschleudert wurde.
    Die Scheibe zersplitterte unter dem Aufprall, und Bourne benützte Ellbogen und Unterarm, um die restlichen Glassplitter beiseite zu wischen. Er gelangte durch die so entstandene Öffnung auf den Beifahrersitz und fand sich neben einem Mann wieder, der Muta ibn Aziz so ähnlich sah, dass er dessen Bruder Abbud sein musste.
    Der Fahrer hielt eine Pistole in der Hand, aber Bourne packte das Lenkrad und riss es scharf nach rechts. Die Zentrifugalkraft warf ihn überraschend gegen den Körper des Terroristen. Aus der Pistole löste sich ein Schuss, der sie beide fast taub machte, aber das Geschoss verfehlte sein Ziel und bohrte sich in die B-Säule des Wagens. Abbud ibn Aziz schaffte es, noch zweimal abzudrücken, ohne jedoch zu treffen, bevor das Fahrzeug gegen die Betonwand der Tiefgarage krachte.
    Bourne, der sich auf den Aufprall vorbereitet hatte, indem er sich bewusst völlig entspannt hatte, wurde nach vorn geworfen und fiel wieder in seinen Sitz zurück. Neben ihm knallte Abbud ibn Aziz so heftig mit dem Kopf aufs Lenkrad, dass er sich innere Verletzungen, eine blutende Platzwunde an der Stirn und einen Bruch des Stirnbeins über dem rechten Auge zuzog.
    Bourne riss ihm die Pistole aus den kraftlosen Fingern und schlug ihm kräftig ins Gesicht. Er wusste, dass er keine Zeit verlieren durfte, aber er war entschlossen, das Geheimnis von Sarah ibn Aschafs Tod aufzuklären.
    Â»Was ist damals nachts in Odessa passiert, Abbud?«
    Er ließ absichtlich die zweite Hälfte seines Namens weg – ein klares Zeichen der Verachtung.
    Abbud ibn Aziz’ Kopf ruhte schlaff an der Kopfstütze seines Sitzes. Er blutete aus mehreren Verletzungen.

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