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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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betrachten: Hat man einmal damit angefangen, gibt’s keinen Ausweg mehr. Es macht süchtig, dieses Leben ohne Hoffnung. Finden Sie nicht auch?«
    Bourne hatte jetzt Kopfschmerzen, weil jede Wiederholung jedes Wortes die Innenseite seines Schädels wie ein Hammerschlag traf. Er hatte größte Mühe, zu erkennen, dass Cevik nur versuchte, ein gewisses Maß an Kontrolle zurückzugewinnen. Zu den Grundregeln für Vernehmer gehörte es, niemals eine Frage zu beantworten. Sobald man das tat, verlor man seine absolute Macht.
    Bourne runzelte die Stirn. Er wollte etwas sagen, aber was? »Täuschen Sie sich nicht. Wir haben Sie, wo wir Sie haben wollen.«
    Â»Mich?« Cevik zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin nichts, ein Kanal, das ist alles. Sie müssen meinen Käufer aufspüren. Was wollen Sie mit mir?«
    Â»Wir wissen, dass Sie uns zu dem Käufer führen können.«
    Â»Nein, das kann ich nicht. Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich …«
    Hytner näherte sich ihnen durch tintenschwarze Schatten und weiße Lichtflecken. Weshalb war Hytner hier? Wegen des Pochens in seinem Kopf schaffte Bourne es kaum, sich daran zu erinnern. Er hatte es; dann entschlüpfte es ihm wie ein Aal; er hatte es wieder. »Der Code, Cevik. Wir haben ihn geknackt.«
    Wie auf ein Stichwort hin kam Hytner heran und gab das Blatt Papier Bourne, der es beinahe fallen ließ, so sehr beschäftigte ihn das Dröhnen in seinen Ohren.
    Â»War verdammt schwierig«, sagte Hytner leicht außer Atem, »aber zuletzt hab ich’s doch geschafft. Erst der fünfzehnte Algorithmus hat sich als …«
    Was er sonst noch sagen wollte, ging in einem schrillen Aufschrei
aus Schock und Schmerzen unter, als Cevik das glühende Ende seiner Zigarette in Hytners linkes Auge rammte. Im selben Moment drehte er den Agenten ruckartig um, zog ihn zu sich heran und drückte ihm mit dem linken Unterarm vor der Kehle die Luft ab.
    Â»Keinen Schritt näher«, sagte er drohend leise, »sonst breche ich ihm das Genick.«
    Â»Wir erschießen Sie trotzdem.« Nach einem raschen Blick zu Bourne hinüber trat Soraya auf ihn zu. Sie hielt ihre Pistole in der ausgestreckten Rechten, während die Linke unter dem Griff lag, bewegte den Lauf hin und her und suchte eine Lücke. Wartete auf eine Gelegenheit. »Sie wollen nicht sterben, Cevik. Denken Sie an Ihre Frau, an Ihre drei Kinder.«
    Bourne stand wie vor den Kopf geschlagen da. Als Cevik das sah, fletschte er die Zähne.
    Â»Denken Sie an die fünf Millionen.«
    Seine goldenen Augen sahen kurz zu ihr hinüber. Aber er wich bereits vor Bourne und ihr zurück, hielt dabei seinen menschlichen Schutzschild eng an seine Brust gedrückt.
    Â»Sie können nirgends hin«, erklärte Soraya ihm in ihrem vernünftigsten Tonfall. »Nicht wegen der vielen Agenten, die ringsum stationiert sind. Nicht, solange er Sie behindert.«
    Â»Ich denke an die fünf Millionen.« Er wich weiter von ihnen zurück, verließ den von Natriumdampflampen hell ausgeleuchteten Bereich. Er war zur 23 rd Street unterwegs, hinter der sich das Gebäude der Nationalen Akademie der Wissenschaften erhob.
    Dort waren mehr Menschen – vor allem Touristen – unterwegs, die die Agenten behindern würden, die ihn verfolgten.
    Â»Keine Gefängnisse mehr für mich. Keinen einzigen Tag mehr.«
    In dem Loch gibt’s nichts Brennbares , hätte Bourne am liebsten laut hinausgeschrien. Und dann löschte eine jähe Erinnerungsexplosion
selbst diese Wörter. Er rannte über altes Granitpflaster, hatte einen scharf mineralisch riechenden Wind in der Nase. Das Gewicht auf seinen Armen erschien ihm plötzlich unerträglich schwer.
    Er senkte den Kopf, erwartete, Marie zu sehen – nein, es war das blutige Gesicht der Unbekannten! Überall Blut, das aus ihrem Körper strömte, obwohl er sich verzweifelt bemühte, die Blutung zu stillen …
    Â»Seien Sie kein Idiot«, sagte Soraya gerade zu Cevik. »Kapstadt? Vor uns können Sie sich nirgends verstecken. Weder dort noch sonst wo.«
    Cevik legte den Kopf schief. »Aber sehen Sie sich an, was ich ihm angetan habe.«
    Â»Er ist verletzt, nicht tot«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Lassen Sie ihn los!«
    Â»Sobald Sie mir Ihre Pistole geben.« Cevik grinste ironisch. »Nein? Da haben wir’s. In

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