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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Constanza Camargo gefragt.
    »Wenn er nach Mexico City geflogen ist, wie Sie sagen«, hatte sie geantwortet, »dann muss er hier sein.«
    El Enterrador ging mit ihnen ein Zimmer des Hauses nach dem anderen durch. »Zwei Stockwerke«, flüsterte er eindringlich, »und das Wichtigste: der Keller.« Er erklärte ihnen, warum.
    »Das Dach besteht aus traditionellen unglasierten mexikanischen Ziegeln. Sehr widerstandsfähig. Es gibt zwei Ausgänge im Erdgeschoss: vorne und hinten. Keinen im ersten Stock, außer den Fenstern. Und im Keller …« Sein langer Zeigefinger deutete auf den Plan.
    Er zog das oberste Blatt weg, und darunter kam ein weiterer Plan zum Vorschein. »Das Erste war der ursprüngliche Plan. Hier sehen Sie die Änderungen, die Maceo Encarnación vornehmen ließ, als er einzog.« Wieder schnellte sein langer Zeigefinger hervor. »Sehen Sie, hier … hier … und hier.« Seine eisigen schwarzen Augen sprangen für einen Moment zu ihnen zurück. »Vielleicht gut für Sie. Vielleicht auch nicht. Mich geht es nichts an. Ich habe Constanza Camargo gesagt, dass ich Sie reinbringe. Der Rest ist Ihre Sache.«
    Er richtete sich auf, und seine Kapuze warf einen schrägen Schatten auf den Plan. »Wenn es Ihnen gelingt und Sie nicht gefasst werden, kommen Sie nicht wieder hierher, und auch nicht zu Constanza Camargo.«
    »Wir haben mit ihr darüber gesprochen«, sagte Rebekka.
    »Wirklich?«, fragte El Enterrador erstaunt.
    »Sie mag uns anscheinend.«
    El Enterrador nickte. »So wird es sein.«
    »Woher kennen Sie Señora Camargo?«, fragte Rebekka.
    Ein verschlagenes Lächeln huschte über El Enterradors Gesicht. »Wir sind uns im Himmel begegnet«, flüsterte er, »oder in der Hölle.«
    »Das sagt nicht viel«, meinte Rebekka.
    »Wir sind hier in Mexiko, Señorita. Hier gibt es Vulkane, Schlangen, Wahnsinn, Götter, heilige Orte. Mexico City zum Beispiel. Es ist auf dem Mittelpunkt der aztekischen Welt erbaut. Hier treffen Himmel und Hölle zusammen.«
    »Können wir wieder zur Sache kommen?«, warf Bourne ein.
    Ein abschätziges Lächeln trat auf die Lippen des falschen Priesters. »Ein Ungläubiger.«
    »Ich glaube an die Tat«, betonte Bourne, »nicht an lange Reden.«
    El Enterrador nickte. »Das verstehe ich, aber …« Er gab Bourne einen kleinen Gegenstand: eine Miniaturnachbildung eines menschlichen Schädels, mit Kristallen geschmückt. »Bewahren Sie das gut auf«, sagte er. »Es wird Sie schützen.«
    »Wogegen?«, fragte Bourne.
    »Maceo Encarnación.«
    In diesem Augenblick erinnerte sich Bourne an etwas, das Constanza Camargo zu ihnen gesagt hatte: »Ich unterschätzte Maceo Encarnacións Macht. Er wird von einer geradezu mystischen Macht geschützt, als würden die Götter ihre schützende Hand über ihn halten.«
    »Danke«, sagte er.
    El Enterrador neigte zufrieden den Kopf.
    »Sollen wir hier warten?«, fragte Rebekka.
    »Nein. Man wird Sie zum Leichenhaus bringen. Dort bleiben Sie, bis der Anruf kommt.«
    El Enterrador führte sie durch eine kleine Tür auf den Kirchhof hinaus, hinter dem sich der Friedhof erstreckte wie eine eigene Stadt. Ein Leichenwagen erwartete sie mit schnurrendem Motor.
    El Enterrador öffnete die breite hintere Tür, und sie stiegen ein.
    »Vaya con Dios, mis hijos« , sagte er und machte das Kreuzzeichen. Dann schlug er die Tür zu, und der Leichenwagen rollte aus dem Kirchhof, weg von der Basilika und durch die dunklen Seitenwege des Cementerio del Tepeyac, ins mystische Herz der Stadt hinein.
     

 
    18
    In der dunklen Tiefe spürte Peter die Kälte des Todes. Hände schlossen sich um seine Kehle. Er trat mit den Beinen um sich, doch das Wasser bremste seinen Angriff. Verzweifelt riss er die Hände hoch und schlug die Arme des Fremden zur Seite. Er hatte sich befreit, sank jedoch weiter in die Tiefe.
    Mit kräftigen Beinstößen schnellte er sich nach oben, doch zwei Hände packten ihn und zogen ihn hinunter. Musste dieser Mann denn nicht genauso dringend atmen wie er selbst, brannte seine Lunge denn gar nicht, und hämmerte sein Herz nicht ebenso wie seines?
    Peter konnte seinen Gegner nicht erkennen, hatte ihn noch gar nicht wirklich gesehen. In dem Moment, als er ihn im Lichtstrahl seiner Taschenlampe erfasst hatte, war er von der Lampe des anderen geblendet worden. Dann war der Angriff gekommen, und sie waren beide ins Wasser gestürzt.
    Immer tiefer und tiefer.
    Peter spürte, wie die Kälte ihm die Kraft aus dem Körper saugte. Seine Glieder wurden bleischwer.

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