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Der Brandstifter

Der Brandstifter

Titel: Der Brandstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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keiner von beiden streiten oder auch nur dabei sein wollen, wenn sie sich in die Haare kriegten.
    Von da an hatte Tilly nicht mehr viel Interessantes zu erzählen, und als wir wieder losfuhren, stieß ich einen tiefen Seufzer aus.
    » Weniger rausgefunden als erhofft?«, fragte Rob.
    » Eigentlich hab ich sogar mehr erfahren, als mir lieb ist. Warum konnte sie mir nicht einfach das Leben leicht machen und sagen, dass Gil Maddick ein gewaltbereiter Schlägertyp war, der Rebecca nach dem Leben trachtete, als sie sich trennten? Es klingt mir nämlich durchaus so, als wäre er sehr wohl der dominante Typ gewesen.«
    » Was hältst du von Rebeccas Vorahnung?«
    » Also ich finde, wenn sie wirklich in die Zukunft sehen konnte, hätte sie sich cleverer dabei anstellen können, nicht ermordet zu werden.«
    » Aber es war ihr Schicksal. Und gegen sein Schicksal kann man nicht ankämpfen«, zitierte er.
    » Aber klar. Und was ist dein Schicksal?«
    » Ein Bierchen, was Leckeres zwischen die Kiemen und dann früh ins Bett.« Er zuckte die Schultern. » Man sollte sich hohe Ziele stecken, finde ich.«
    » Lebe deinen Traum, Rob. Unbedingt.«

Louise
    Die Nacht vor Rebeccas Trauergottesdienst verbrachte ich in einem Bed & Breakfast in Salisbury, damit ich die Haworths allein besuchen konnte, ohne Ablenkung durch andere Leute. Schon das Telefonat mit ihnen war unangenehm gewesen, aber der Gedanke, sie zu sehen, war noch viel schlimmer. Die gesamte Zugfahrt über starrte ich aus dem Fenster; zum Lesen oder Arbeiten war ich viel zu nervös. Ich hatte wegen des Trauerfalls ein paar Tage Sonderurlaub genommen und war froh über die freie Zeit. Im Büro wäre ich sowieso zu nichts zu gebrauchen gewesen. Als ich aus dem Zug stieg, machte ich mich sofort auf den Weg zu den Haworths, denn ich wusste genau, wenn ich es aufschob, würde ich bald eine Ausrede finden, den Besuch ganz abzusagen.
    Gerald hatte das Taxi in der Einfahrt gesehen und kam mit der Brieftasche in der Hand aus der Haustür, noch ehe ich ausgestiegen war.
    » Ich kann mein Taxi wirklich selbst bezahlen«, sagte ich und kramte auf der Suche nach Bargeld in meiner Handtasche, aber er hatte die Sache schon erledigt und lehnte meinen Dank ab.
    » Kein Problem. Gern geschehen. Ich hätte dich doch abgeholt, wenn du gesagt hättest, dass du mit dem Zug kommst. Gibt’s ein Problem mit deinem Auto?«
    » Ein ernstes. Ich hab’s verschrottet und beschlossen, mir ein neues zuzulegen.«
    » Wurde aber auch Zeit. Der Peugeot war ja eine einzige Panne auf Rädern.« Er schloss mich kurz in die Arme. » Danke, dass du bei uns vorbeikommst, Louise. Avril und ich freuen uns.«
    » Wie geht es dir?« Ich sah ihm ins Gesicht. » Du siehst müde aus.«
    » Dasselbe wollte ich gerade zu dir sagen.« Sein Arm lag schwer auf meinen Schultern, als er sich umdrehte und mich ins Haus geleitete, in die große, warme Küche, wo Avril neben dem eisernen Herd in einem Korbstuhl saß und mit den Händen im Schoß ins Leere starrte. Als ich ihren Namen sagte, hob sie den Blick, und ihr Gesicht hellte sich auf.
    » Louise! Da bist du ja schon. Wie geht es denn?«
    » Danke, gut«, sagte ich automatisch, obwohl es nicht stimmte und sie das genau sehen konnte. Es war furchtbar schmerzlich, ohne Rebecca in dieser vertrauten Umgebung zu sein und zu wissen, dass sie nicht gleich durch die Tür wirbeln und sich mit an den Tisch setzen würde. Unzählige Male hatte ich im Laufe der Jahre hier mit ihr gegessen, geredet, gelacht, Tee getrunken und Kuchen gebacken. Ihr Schatten war überall, und ich konnte einfach nicht glauben, dass ich sie nie mehr wiedersehen würde. Es war schrecklich für mich; wie unerträglich musste es erst für ihre Eltern sein. Das hier war das Haus, in dem Rebecca aufgewachsen war, wo sie ihre ersten Schritte getan, ihre ersten Worte gesprochen und etwas über die Welt erfahren hatte. Das hier war der Ort, an dem sie zu dem Menschen geworden war, den ich als Teenager getroffen hatte, und die beiden hier waren die Menschen, die sie geliebt und auf jedem Stück ihres Weges ermutigt hatten. Von Liebe umgeben war sie aufgewachsen, doch am Ende hatte das nicht gereicht, sie vor Schaden zu bewahren. Zu wissen, was die Haworths durchmachten, trieb mir die Tränen in die Augen.
    » Bitte nicht.« Avril stand auf und kam auf mich zu, um mich zu umarmen. » Wenn du anfängst zu weinen, fange ich auch an, und dann kann ich nicht wieder aufhören.«
    Ich schluckte, nickte und versuchte zu

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