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Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Titel: Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Fellinger
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reden. Diese Frage, schon früher gestellt, haben Sie nicht beantwortet. Vielleicht fliegen Sie einmal auf ein paar Stunden nach Salzburg und zurück.
    Ich bin jetzt beruhigt und empfinde mich nicht ohne Glück
    herzlich
    Thomas B.

[224; Anschrift: Ohlsdorf]
     
    Frankfurt am Main
    21. Dezember 1972
    Lieber Thomas Bernhard,
    Ihr Brief vom 15. 12. ist mir die wichtigste Sache. Wir stimmen überein bei gegenseitiger Wahrung unserer Positionen. Frau Ninon Hesse hat mir einmal gesagt, daß sich Freunde in Gelddingen behandeln müssen, als ob sie Feinde wären.
    Wir werden uns an meinen Brief vom 5. Dezember und an Ihre Antwort vom 15. 12. halten. Ich meine, es wird dann keine Mißverständnisse geben, und wenn es solche gibt, so tragen wir diese männlich aus.
    Ihre Termine für die neuen Manuskripte habe ich zur Kenntnis genommen. Die »Jagdgesellschaft« (ein herrlicher Titel!) wird in der Bibliothek Suhrkamp erscheinen, und zwar zum Datum der ersten Aufführung. Dieses Datum werden wir ja mutmaßlich im 1. Vierteljahr 1973 erfahren, und danach können wir die Publikation einplanen. Für »Erinnern«, das ja ein »Erinnern 1« ist, steht schon ein bestimmter Platz in der Bibliothek Suhrkamp fest.
    Ich werde Ihnen von mir aus einen Vorschlag machen, wann wir uns sehen. Auch mir liegt daran, daß wir bald miteinander sprechen können.
    Nun wünsche ich Ihnen sehr die Vollendung Ihrer Arbeiten. Nehmen Sie dazu meine besten Wünsche!
    Herzliche Grüße
    und das Saisonübliche
    Ihr
    Siegfried Unseld

1973
     

[226; Anschrift: Ohlsdorf; Telegramm]
     
    Frankfurt am Main
    23. Januar 1973
    komme zur premiere nach wien, wenn ich sie samstag oder sonntag in wien treffen kann. erbitte anruf 1
    herzlich siegfried unseld
    1   Th. B. meldet sich daraufhin telefonisch bei Burgel Zeeh, wie aus deren Notiz vom 25. Januar 1973 hervorgeht:
»Ihm war ausgerichtet worden, daß ich heute beim Postamt nachfragte, ob das Telegramm eingetroffen sei. Das Telegramm hat er bekommen, er hat auch angerufen, allerdings heute morgen um 8.00, als noch niemand im Büro war.
Die Premiere ist verschoben, auf Freitag, den 2. Februar. Er wird in Wien sein und fände es wichtig, wenn Sie auch dorthin kommen könnten.
Das neue Stück ›Die Jagdgesellschaft‹ hat er gestern per Express an uns abgeschickt. In Wien hat er mit Klingenberg und Bruno Ganz gesprochen, von dem er möchte, daß er im neuen Stück die Hauptrolle spielt.
[. . .] Wir haben [. . .] fest verabredet, daß wir ihn am Dienstag, 30. Januar, morgens 8.00 h beim Postamt in Ohlsdorf anrufen, d. h., er möchte gern mit Ihnen sprechen.
Er war sehr aufgeräumt, guter Dinge, erkundigte sich nach unserem Wohlergehen usw. [. . .]
Er fliegt am 3. bis Ende Februar nach Brüssel. Als ich ihn fragte, ob er auf diesem Hin- oder Rückweg nicht einmal nach Frankfurt kommen wollte, lachte er: ›Mal sehen.‹
Sehr herzliche Grüße läßt er Ihnen sagen.«

[227]
     
    Ohlsdorf
    25. 1. 73
    Lieber Doktor Unseld,
    ich hoffe sehr, Sie haben morgen das Manuskript der »Jagdgesellschaft«.
    Ich bin ein paar Tage nicht in Ohlsdorf gewesen, bei meiner Rückkehr gestern Abend, Ihr Telegramm. Inzwischen wird Ihnen bekannt sein, dass die Wiener Premiere auf den 2. Feber verschoben ist.
    Ich bin an diesem Tag in Wien und wenn es auf die unerkannte Weise möglich ist, gehe ich in die Vorstellung.
    Vorher, ab mittag, wäre es schön und zweckmässig mit Ihnen zusammen zu sein. 1
    Anschliessend bin ich den Rest des Feber in Brüssel.
    Herzlich
    Thomas B.

    Eine Wichtigkeit! Bitte lassen Sie Kopien des Manuskripts machen und schicken Sie je eine sofort an Peymann in Berlin und an Klingenberg in Wien. Mit beiden habe ich gesprochen. Auch mit Bruno Ganz, mein Wunsch ist, dass er den Schriftsteller spielt. Alle haben ihr Wort gegeben, nichts über die Sache zu reden.
    1   Das geplante Treffen findet nicht statt.

[228; Anschrift: Ohlsdorf; Telegrammnotiz]
     
    Frankfurt am Main
    31. Januar 1973
    Fasziniert von der »Jagdgesellschaft«. Solche Gedanken können nur einem Thomas Bernhard kommen.
    Herzlich – Ihr Siegfried Unseld

[230; Telegramm]
     
    Brüssel
    14. 2. 73
    bin ab morgen wieder in ohlsdorf
    herzlich
    bernhard

[231; Anschrift: Ohlsdorf]
     
    Frankfurt am Main
    23. Februar 1973
    Lieber Thomas Bernhard,
    ich bin sehr froh über die sich anbietenden Möglichkeiten an den Theatern. Dr. Rach wird Ihnen einen Vorschlag unterbreiten, den ich für optimal halte. Wichtig wäre für Ihre

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