Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
Vom Netzwerk:
brauchen nichts zu überstürzen, und ich möchte, daß wir in jedem Fall die Herstellung umsichtig betreiben. Du triffst ja in Kürze auch Herrn Fellinger oder hast ihn, wenn der Brief eintrifft, bereits getroffen, ihn werde ich bitten, die Korrekturen dann ebenfalls mitzulesen. 1
    Ich hebe jede handschriftliche Zeile von Dir sorgsam auf, doch in meinen Unterlagen fand sich ein handschriftlicher Prosatext – »Hotel Bristol, Wien« – nicht. Das mag aber noch nichts bedeuten. Du weißt ja, ich bin aus der Klettenbergstraße ausgezogen, der größere Teil meiner Bibliothek befindet sich auf den Speichern einer Spedition und ein Teil der handschriftlichen Materialien in Kisten in einem Safe; an beides komme ich jetzt nicht heran. 2 Ich hoffe, es ist Dir nicht allzu lästig, daß ich diesen Text momentan nicht finden kann.
    Habe Dank für Dein Blatt zu Ludwig Hohl. Es hängt hier an meinem Schreibtisch, weil mir Deine Arbeitsbemühungen für die meinen Mut machen. Sehr schön das Ergebnis Deines Textes! 3
    St. Louis und die Ehrung liegen hinter mir, mit mir aber ging die Erinnerung an Hannibal und die Landschaft Mark Twains; er ist ja nicht nur der Humorist und Jugendschriftsteller, wie ich ihn bisher sah, sondern ein nachweisbar bedeutender Autor.
    Ich hoffe, wir können uns bald sehen, spätestens dann also in Venedig.
    Herzliche Grüße
    Dein Siegfried Unseld
    – nach Diktat verreist – 4
     
    i. A. Burgel Zeeh
    1
407 R. Fellinger besuchte P. H. am 28. Mai 1980 zum ersten Mal in Salzburg.
2
Die Klettenbergstraße 35 wurde 1980 durch den Einbezug des Nachbarhauses vergrößert und umgebaut.
3
Siehe Brief 308, Anm. 1.
4
S. U. hielt sich zwischen dem 27. und 30. Mai 1980 in Zürich und Winterthur auf.
    [310; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    3. Juni 1980
    Lieber Peter,
    ich schicke Dir zwei Andrucke für den Umschlag Deines Buches. Du siehst, Deine Zeichnung nimmt sich sehr gut aus, sie erscheint mir vollkommen angemessen. Was meinst Du? Und wenn Du zustimmst, für welche Variante bist Du, Variante 1, mehr ins Grünliche, oder Variante 2, mehr ins Graue gehend?
    Ich wollte Dich anrufen, kann bzw. darf aber z. Zt. nicht sprechen, wegen einer akuten Stimmbandentzündung (zuviel geredet in den USA ?) hat mir der Arzt für eine Woche Sprechverbot verordnet. Jetzt schweige ich also, ein Exercitium, und schreibe nur noch. Meine Mitarbeiter und meine Frau sind ganz glücklich.
    Herzliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
     
    [Anlagen] 1
    1
Die Anlagen sind nicht ermittelt.
    408 [311]
    [Salzburg]
    3. Juni 1980
    Lieber Siegfried,
    ich schicke Dir die Korrekturen gleich zurück. Es sind wenige; wenn es nach mehr aussieht, kommt das von den weggelassenen Klammern und vor allem von den weggelassenen Trennstrichen. Hoffentlich geht es auch mit dem Umschlag gut. Ich freue mich herzlich auf das Buch. Und ich rede zu niemandem darüber (daß es kommt).
    Nun warst Du in St. Louis und wirst wohl immer weltläufiger. Heute früh dachte ich, daß Du eigentlich ein reiches Leben hast.
    Die »Anmerkung« zum »Moviegoer« habe ich Herrn Fellinger für Frau Dessauer mitgegeben. Es ist nur eine gute Seite geworden.
    Der Text aus dem »Bristol« kann in Deinem Haus ruhen. Ich hatte nur die Idee, er könnte zu einem Text wie »Die Laternen auf dem Place Vendôme« passen. Aber es ist so jetzt recht. Und Frau Zeeh möge sich keine Sorgen machen. 1
    Viele Grüße
    Dein Peter
    1
P. H., Die Laternen auf der Place Vendôme , erschien zuerst in: manuskripte , 51/1976, S. 84; wiederabgedruckt in: P. H., Das Ende des Flanierens , S. 91f. Burgel Zeeh hate P. H. am 31. Mai 1980 geschrieben, der nicht-auffindbare »Bristol-Wien-Bogen« bereite ihr Sorge.
    409 [312; handschriftlich; Anschrift: Salzburg]
    [Frankfurt am Main]
    4. Juni 1980
    Lieber Peter,
    Dank für Deinen Brief vom 3. 6. und die Korrekturen: erstaunlich rasch! Fellinger, ein Korrektor und ich lesen den Text noch einmal sorgfältig. Unser Ehrgeiz: das Unmögliche: ein Buch ohne Druckfehler.
    Herzlich Dein
    (immer noch sprachloser)
    Unseld
    [313; handschriftlich]
    [Salzburg]
    12. Juni 1980
    Lieber Siegfried,
    die Korrekturen habe ich so schnell zurückgeschickt, damit nicht wieder das Gebohre in mir anfängt. Ein paar Fragen von Herrn Fellinger werde ich noch anschließend beantworten.
    Der Umschlag-Entwurf gefällt mir; von den beiden Farben ziehe ich die graue vor (»rot-grau«, sagt mir Amina). Nicht das Grün, bitte. Es soll nur nirgends angegeben sein,

Weitere Kostenlose Bücher