Der Briefwechsel
6 Tage war der … krank, jetzt lebt er wieder, Gott sei Dank.
Ich danke Dir, lieber Peter, das wird unvergessen.
Dein Siegfried
[576; handschriftlich]
[Chaville]
25. Februar 1999
Lieber Siegfried,
hier die Zeichnungs- und Bilderfolge für die Kindgeschichte. Das 1. (die Vögel) wäre für den Umschlag. a) eine Art Frontispiz vor dem Beginn des Textes, auf Seite für sich – wo sonst die Motti bzw. Widmungen stehen. b) Baumrinde (Seite für sich, Stelle noch zu finden), nach ~6 Seiten Text. c) (Photo, farbig oder schwarz-weiß), nach wieder ~6-8 Seiten Text, Vignette zwischen zwei Kapiteln des Textes, klein; d) Fragezeichenzeichnung nach wieder ~6-8 Seiten, ganzseitig; e) Gebirge m. Auto und Olivenbaum: ganzseitig (?) nach wiederum ~6-8 Seiten; f) Erlenzweig: ditto; g) Waldboden, nah: ditto; h) Zedernast: Vignette zwischen zwei Textblöcken; i) Boot: ganzseitig, nach ~6 Seiten; j) Schnee m. Vogelspur ( Photo ): Vignette kurz vor Ende
689 der Geschichte, im Text; k) Lesendes Kind; nach der letzten Seite des Textes, auf Seite für sich, klein. – Vielleicht hat Herr Staudt noch Zusatzideen – aber für mich wäre das die rechte Folge, auch im Sinn (ohne Illustration) des Textes. 1
Sei herzlich gegrüßt von Deinem Peter – der hofft, daß Du wieder wohlauf bist, liest und planst.
(auf k ): erkennst Du etwas wieder?
Peter
1
Dem Brief lagen elf Blätter mit Zeichnungen und Bildern bei (siehe DLA , SUA , A: Suhrkamp Verlag, Handke, Peter).
[577; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
4. März 1999
Lieber Peter,
wir haben für den Vertrag zu »Lucie im Wald mit den Dingsda Zumutung für ein Kind« folgendes vereinbart:
–
Dein Honorar entspricht dem Honorar für »Die Abwesenheit. Ein Märchen«.
–
Der Band erscheint im Herbst 1999 im Suhrkamp Hauptprogramm.
–
Die Erstauflage beträgt 25.000 Exemplare.
–
Ein Garantiehonorar für 50.000 verkaufte Exemplare, über das Du auf Abruf verfügen kannst.
Ergänzend gelten für diesen Band die Bedingungen und Vereinbarungen des Vertrages für »Die Abwesenheit. Ein Märchen« vom 07./17. 08. 1987.
Bitte schicke mir das beigefügte Duplikat mit Deiner Unterschrift als Zeichen Deiner Zustimmung zurück.
Herzliche Grüße
[Siegfried Unseld]
690 [578; handschriftlich]
[Chaville]
8. März 1999
Lieber Siegfried,
beiliegend die Unterschrift für »Lucie …« (vielleicht als Untertitel nur: Eine Geschichte ). Zusätzlich die Originalphotos, die Herr Staudt braucht. Bitte, nicht verlieren. Und bleib gesund bis zum Jahr Schnee.
So grüßt Dich
Dein Peter
Könnte ich über einen Teil des Honorars, sagen wir, ab Mitte des Jahres verfügen?
[579; handschriftlich]
[Chaville]
12. April 1999
Lieber Siegfried,
was Kleines zum Lesen. Übrigens hat sich mir in Belgrad in der Betrübnis (nicht bloß meiner) ein Gingkobaum, gerade austreibend, im Zentralpark vor allem eingeprägt. » Die Nato bombt ins Herz Belgrads « (Schlagzeile in »Le Monde«; inzwischen heißt es nur noch: »Krieg im Kosovo«). 1 Bekomme ich das Stückbuch bald?
Dein Peter
Ich freue mich aufs »Lucie …«-Buch. Illegal? (Die letzten Korrekturen & Anfügungen habe ich am 9. 4. gemacht – fertig.)
691 [Anlage; handschriftlicher Leserbrief von P. H. an die Süddeutsche Zeitung ]
Vor etwa 9-10 Tagen durfte ich in Ihrer Zeitung zu meiner Person die Schlagzeile »Aroma des Krieges« lesen, dem ein entsprechender Bericht folgte, wonach ich nach Jugoslawien gefahren sei, um das Aroma des Krieges »zu riechen«; ferner sei Peter Handke zum »serbischen Ritter« geschlagen worden. – Dazu: Ich habe während meines Aufenthalts in Belgrad nur zwei Sätze halböffentlich von mir gegeben, wie folgt: 1. »Ich bin hier, um das Land zu spüren« (was Ihre Zeitung übersetzt: »das Aroma des Krieges zu riechen«); 2. »So wie die Nato Jugoslawien bombardiert, um, nach eigenen Angaben, nicht die Glaubwürdigkeit zu verlieren, so wollte ich während der Bombardements in Jugoslawien sein, um meinerseits die ›Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren‹«. Vom letzten Serben keine Rede. – Und »Peter Handke in Belgrad zum serbischen Ritter geschlagen«? Das muß mir wohl im Schlaf passiert sein, im Sirenenklang; mitbekommen habe ich es erst durch Ihre und andere deutsche Zeitungen. Jedenfalls mein Respekt für Ihre Titelfindung und herrlich verdrehte Berichterstattung – obwohl Ihr Konkurrenzblatt in Frankfurt Ihnen etwas voraus ist, siehe Überschrift zu meinem
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