Der Briefwechsel
Fax]
Frankfurt am Main
27. März 2000
Lieber Peter,
bist Du noch erreichbar – oder schon unterwegs?
Im Zusammenhang mit dem 50jährigen Suhrkamp-Jubiläum wird der NDR Hamburg einen Film vorbereiten und hätte dazu gerne ein Statement von Dir und/oder ein kurzes Interview.
Könntest Du dazu bereit sein? Ich wäre Dir sehr dankbar!
Das kleine Team käme nach Chaville oder an jeden anderen Ort, den Du vorschlägst; der Film sollte in der Zeit vom 17. April bis 10. Mai abgedreht sein. 1
Bitte, laß von Dir hören.
|nur wenn Du Lust hast|
Herzlich
Dein
Siegfried
1
P. H. gab ein Interview für das Fernsehporträt Ins Gelingen verliebt – Siegfried Unseld und der Suhrkamp Verlag , das am 22. Juni 2000 ausgestrahlt wurde. Er erklärte, angesprochen auf seine Bücher zu Ex-Jugoslawien: »Dieser Moment, da Siegfried Unseld gesagt hat, ja, wir machen jetzt weiter, wir arbeiten oder bleiben jetzt zusammen: Das war für mich ein Moment des Zutrauens und der Zukunftsgewißheit. […] Daß der Verleger sich hinter mich gestellt habe, das ist nicht einmal wahr. Er brauchte das gar nicht. Es war eigentlich schöner. Er war schlicht da, und indem er da war, waren viele Probleme nicht mehr vorhanden. Er hat mich nicht geschützt, sondern er hat gesagt, ja, das wird publiziert, das ist keine Frage.« Zitiert nach: 50 Jahre Suhrkamp Verlag. Dokumentation zum 1. Juli 2000 , S. 48.
703 [592; handschriftlich]
[Chaville]
10. April 2000
Lieber Siegfried,
ich bitte Dich noch einmal um Dein Verständnis, dafür, daß ich am 1. Juli nicht nach Frankfurt kommen kann (so sehr ich mich an den 50 Jahren des Verlages auch freue, und teilhabe ). Der Krieg gegen Jugoslawien bleibt etwas unsagbar Scheußliches, und Autoren, die mit ihm mittaten. – Schön, wenn sie Luft wären, sie sind aber das Gegenteil, und ich habe ihre Nähe zu meiden.
Es war doch recht, »Unter Tränen fragend« als Buch in die Welt oder sonstwohin zu bringen. Es ist zumindest keine Schande, weder für mich noch für den Verlag, und es ist für mich ein Zeichen von Verbundenheit und Dauer, auf dem Umschlag »Suhrkamp« zu lesen. Dafür reiche ich Dir die Hand.
Ich lege eine Liste der Druckfehler bei, für den Fall …; ebenso eine Liste der Leute, denen ich das Buch schicken (lassen) möchte. Eines Tages werden wir wohl auch die Frage des Garantiehonorars für die teure und vielübergangene »Lucie …« angehen. Aber es hat Zeit.
Bitte, gib die Bücher-Liste an Burgel Zeeh weiter – bei der ich mich im voraus bedanke; die Korrektur-Liste an Thorsten Ahrend, bei dem ich mich im nachhinein bedanke (die Fehler kommen wohl im letzten Moment vom »Computer« dazu und sind schwer vermeidbar). 1
Ein herzlicher Aprilgruß
von
Deinem Peter
P. S.: Ich hätte auch gern noch 3, 4 Exemplare; habe nur das eine. 2
704 [Anlagen]
[Anlage 1: Korrekturliste von P. H.]
Korrekturen »Unter Tränen fragend«
S. 9: 8. Z. v. u .: fangen an ,
S. 22: 7. Z. v. o .: Jugoslawien )
S. 43: 9. Z. v. u . Kne z a Mihailova
S. 60, 3. Z. v. u .: Porodin, d ie …
S. 77: 6. Z. v. u .: Palié
S. 83: 6. Z. v. o .: Stellungnahmen ( und …
S. 92: 9. Z. v. u .: Camio nn eare
S. 105, 6. Z. v. u .: UMA J O
S. 114, 3. Z. v. u .: Bata j nica
S. 116, 8. Z. v. o .: Krieges )
S. 118, 6. Z. v. u .: Er d oberfläche
S. 143, 11. Z. v. u .: seh t und macht
S. 151, 8. Z. v. u .: Kreuzfahrt ,
S. 155, 9. Z. v. u .: Nichtstun ;
8. Z. v. u. : Fernsehen aber
6. Z. v. u .: Pornographie ;
Rückseite, Zitat: Das Zeitalter der Information en ist vorbei
[Anlage 2:]
[Liste mit Empfängern eines Exemplars von Unter Tränen fragend 3 ]
1
Am linken Rand dieses Absatzes ist zweimal handschriftlich notiert: »erl. Ze[eh]«.
2
Am rechten Rand des Postskriptums ist handschriftlich notiert: »erl. Ze[eh]«.
3
Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen werden nur die Namen der Buchempfänger genannt, nicht deren Adressen: Franz Weinzettl, Amina Handke (1 Exemplar dahin auch f. »Libgart
705 Schwarz«), Alfred Kolleritsch, Jochen Jung, Adolf Haslinger, Helmut Färber, Michael Krüger, Hanne Lenz, Gustav Januš, Karl-Christian Spethmann, Peter Urban, Willi Winkler.
[593; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
18. April 2000
Lieber Peter,
hab Dank für Deinen Brief vom 10. April. Ich verstehe Dich, und ich bin sicher, daß Du in Deiner Weise an unserem
Weitere Kostenlose Bücher