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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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wären: ein Aufsatz über Stellungnahmenposen zur Politik, ein Aufsatz, wie ich Architektur erlebte, die Büchner-Rede, leicht modifiziert, und eventuell die Geschichte über Hermann Lenz. 1 Ich stelle es mir als ein freies und spannendes Buch vor, schmal und selbstverständlich. Ich möchte noch ein paar Fotos für den Architekturaufsatz dazu machen. In vielleicht zwei Wochen habe ich das Gedicht fertig.
    Das Stück läuft sehr gut. Seit über zwei Wochen ist es täglich voll. In den Wochenzeitungen sind auch ein paar gute Rezensionen erschienen, im allgemeinen allerdings mehr böse … 2
    Wann kommst Du einmal?
    Ich grüße Dich für heute,
    Dein Peter
    1
240 Siehe Brief 199, Anm. 1.
2
P. H., La Chevauchée sur le lac de Constance , hatte am 9. Januar 1974 in der Regie von Claude Régy französische Uraufführung (Übersetzung: Marie-Louise Audiberti) im Pariser Espace Cardin. Es spielten: Jeanne Moreau, Delphine Seyrig, Sami Fry, Michael Lonsdale, Gérard Depardieu.
    [194; Anschrift: Paris]
    Frankfurt am Main 1
    29. Januar 1974
    Lieber Peter,
    schönen Dank für Deinen Brief. Gerne mache ich das von Dir skizzierte Taschenbuch, und es soll zu dem Termin erscheinen, den Du Dir wünschst. So, wie Du den Band schilderst, wird er ganz natürlich und selbstverständlich. Ich glaube, daß die Gedichte dadurch auch einen anderen Stellenwert bekommen. Ich meine also, der Plan ist gut, und ich bin gerne bereit, ihn zu realisieren. Bring diese Arbeiten zum guten Abschluß und schicke mir dann die Texte und die Fotos ein. Ich bin sehr gespannt.
    Herzlich
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Der Brief trägt den handschriftlichen Zusatz von Burgel Zeeh: »ich habe gerade eine P. H.-Nostalgie«. Da Burgel Zeeh in der Regel keine Zusätze auf Briefe von S. U. schrieb, stammt der Zusatz wahrscheinlich von S. U.
    241 [195; Anschrift: Paris]
    Frankfurt am Main
    30. Januar 1974
    Lieber Peter,
    bei uns erscheint im Rahmen der »suhrkamp taschenbücher«, ein wenig auch aus Anlaß der WM , ein Buch »Die Faszination des Fußballspiels« von einem Autor, der bereits zweimal in der »edition suhrkamp« erschienen ist, Gerd Hortleder. Der Autor möchte gerne, ein wenig als Spaß und Nuance, zwei Motti bringen: »Fußball ist ein Geschäft.« Und »Geschäft ist Geschäft« (Uli Hoeneß, F .  C .-Bayern München). Und das zweite: »Der Fußball hat eine Seele« (Peter Handke). Dagegen ist bestimmt nichts einzuwenden, aber der Autor hat die Idee, zu schreiben »Peter Handke, SV Suhrkamp«. Dies als eine neckische Anspielung auf den Suhrkamp-Verein. Ich hätte eigentlich nichts dagegen, aber ohne Deine Zustimmung möchte ich dieses SV -Suhrkamp doch nicht bringen. Was meinst Du? Im übrigen wird im Buch selber eine ernsthafte und gründliche Auseinandersetzung mit Deinen und Ror Wolfs Fußballansichten geführt. Wie denkst Du darüber? Bitte, schreib mir bald. Die Sache geht jetzt in Umbruch. 1
    Schöne Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Gerd Hortleder, Die Faszination des Fußballspiels. Soziologische Anmerkungen zum Sport als Freizeit und Beruf , erschien 1974 als Band 170 der suhrkamp taschenbücher anläßlich der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland (13. Juni 1974-7. Juli 1974); die Motti finden sich auf S. 9.
    242 [196]
    Paris
    31. Januar 1974
    Lieber Siegfried,
    gestern habe ich nach 10-tägiger intensiver Arbeit das Gedicht fertig geschrieben. Es heisst »Die Sinnlosigkeit und das Glück«. Da alle Texte in dem geplanten Buch sich mit diesen zwei Zuständen beschäftigen, wäre das ein ganz schöner Gesamttitel. Es wäre auch möglich, einen Titel, der ein Zitat aus dem Froschkönig ist, zu nehmen: »Als das Wünschen noch geholfen hat«. Was meinst Du?
    In der nächsten Woche möchte ich nach La Défense fahren und Fotos machen. Dann schicke ich Dir Texte und Fotos gemeinsam.
    Darauf möchte ich noch ein paar Aenderungen an »Die Unvernünftigen sterben aus« schreiben 1  – und dann fängt die Arbeit an mit »Die Stunde der wahren Empfindung«. 2
    Ich möchte versuchen, jeden Tag zu arbeiten.
    Die Aufführungen hier in Paris laufen immer besser, und die Kritik ändert ihre Meinung! Wann kommst Du?
    Herzlich
    Dein Peter
    1
P. H. arbeitete nach der Buchpublikation von Die Unvernünftigen sterben aus (siehe Brief 187, Anm. 1) im Februar 1974 weiter an dem Stück und sandte Karlheinz Braun vom Verlag der Autoren Korrekturen für das vom veröffentlichten Buch stark abweichende Textbuch, das der Zürcher Uraufführung

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