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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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geben sich die Klinke in die Hand. Toll, noch länger warten. Und natürlich bin ich längst hart. Gut, dass die beiden Pinkler sich für das letzte Becken entschieden haben.  
    Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich endlich allein im Raum bin. Aufgeregt renne ich zur Kabine und klopfe hektisch. Keine Reaktion. Ich klopfe erneut.
    „Hey, ich bin’s!“
    „Wer ist ich ?“, fragt eine fremde Stimme zurück.  
    Erschrocken mache ich einen Satz nach hinten. Die drei anderen Kabinentüren stehen auf. Ich bin so perplex, dass ich einen Moment blöd im Raum stehenbleibe.
    „Hallo?“, fragt die Stimme jetzt. Das ist ganz klar nicht Sören. Aber – wo ist er dann?  
    Ich lungere eine Weile auf dem Gang herum. Obwohl ich gerade ziemlich verunsichert bin, kann sich mein Schwanz kaum beruhigen. Das ist das Blöde an Businesskleidung, dass man ja meist das Hemd     in der Hose trägt und damit der Schritt gut zu sehen ist. Wie        dumm eigentlich!
    Irgendwann kommt ein gedrungener Typ aus der Herrentoilette und schlendert gemütlich davon. Ich will nicht wissen, was der sich gedacht hat. Klopft jemand an die Klotür und sagt: Ich bin’s …  
    Ich warte fast fünfzehn Minuten. Dann komme ich zu dem Schluss, dass Sören mich wohl nicht treffen wollte. Wie nach dem Kaffee. Dabei hat er doch selbst gesagt, dass wir das noch mal wiederholen. Oder hab ich da was missverstanden? Und was sollte das Zwinkern? Hey, ich weiß, du willst Sex mit mir, aber ich kann da gut drauf verzichten , oder was? Ziemlich arschig, wenn’s so ist.  
    Oder aber, er musste nur kurz irgendwo hin und startet seine Pause gleich erst. Wieder laufe ich durch die halbe Firma und hoffe, Sören zu sehen. Aber auch im Büro werde ich enttäuscht. Sein Platz ist leer.
    „Hey, da bist du ja wieder“, sagt Toddy.
    „Ist Sören in der Zwischenzeit noch mal hier gewesen?“
    „Nee, wieso?“
    „Ach, nur so …“
    „Stress?“
    „Ähm, nein, warum?“
    „Ich mein ja nur.“ Toddy schaut mich ganz schön seltsam an. War klar, dass er das jetzt sofort abspeichert und in Zukunft wohl nicht mehr nach Marco, sondern eher nach Sören fragen wird. Soll er nur.
    „Ich muss in der Personalabteilung noch was klären“, lüge ich, um mich wieder davonmachen zu können. „Könnte ein bisschen länger dauern.“
    Toddy nickt. „Ich weiß Bescheid.“
    In dem Moment zweifle ich nicht daran, dass das mehr als zutreffend ist.
    Diesmal renne ich fast zur Herrentoilette. Ein bisschen bin ich erleichtert, dass alle Kabinen unbesetzt sind. Das erspart ein weiteres peinliches Klopfen. Tja, Sören Molander, das war deine letzte Chance. Kurzentschlossen nehme ich den Fahrstuhl in die nächste Etage. Das kann echt niemand erwarten, dass ich stundenlang mit einem Steifen bei der Arbeit sitze!
    Auf dem Flur zu Marcos Büro kommt mir Pascal entgegen. „Hi, du willst bestimmt zu Marco. Der ist gerade beschäftigt und will eigentlich nicht gestört werden.“
    „Ähm …“ Irgendwie erwarte ich, dass jetzt so eine Situation wie im Film entsteht, in der die Hauptfigur an der wachsamen Sekretärin vorbei ins Büro stürmen muss. Aber Pascal stellt sich mir gar nicht in den Weg.
    „Wenn er abgeschlossen hat, meld dich über die Sprechanlage in meinem Büro an. Vielleicht überlegt er sich’s noch mal, wenn du gute Argumente hast.“
    „Oh, okay“, sage ich etwas dümmlich.
    „Weißt du, was es heute zu essen gibt?“
    „Ähm, nein, sorry.“
    „Na, ich werd’s herausfinden. Bis dann mal.“ Pascal dreht sich um und geht.
    Ich sehe ihm nach. Er hat kein einziges Mal blöd gegrinst oder sich sonst wie anmerken lassen, dass ich ihm letztens einen geblasen habe, während Marco mich genommen hat. Total normal und freundlich. Ich glaub, ich mag ihn.
    Dann fällt mir wieder ein, weshalb ich hier oben bin. Ich will gerade an Marcos Tür klopfen, als ich einen Aufschrei höre. Entsetzt halte ich inne. Da noch mal. Plötzlich dämmert mir, weshalb Marco nicht gestört werden will.
    Entschlossen schlage ich die Klinke nach unten und bin schon darauf gefasst, dass die Tür verschlossen ist. Ist sie aber nicht. Mit Schwung fliegt sie auf und donnert gegen den Türstopper. Marco schaut erschrocken herüber, dann grinst er. Ich muss wohl mindestens genauso erschrocken gucken, nur dass ich nicht grinse.
    Marco steht in voller Montur hinter Sören, der splitternackt über den Schreibtisch gebeugt ist, die Hände auf dem Rücken. Marco hält ihn gut fest, während

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