Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)
er sein Becken gegen Sörens Arsch drängt.
Ich sehe geradewegs in die himmelblauen Augen. Eigentlich hätte ich genau jetzt in einer ganz anderen Situation diesen Blick auffangen sollen. Sören schreit wieder auf.
„Komm rein oder geh raus“, keucht Marco, „aber mach die Tür zu!“
Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll. Trotzdem gehorche ich sofort und schließe die Tür. Dann stehe ich da und schaue eine ganze Weile über die Landschaft hinter der Fensterfront. Ich höre Sörens Wimmern, das nicht so recht lustvoll klingt. Und immer wieder schreit er auf. Ich weiß genau, dass Marco dann so tief in ihn stößt, dass es zieht und teilweise ein stechender Schmerz durch den Unterbauch rast.
„Willst du – nicht mitmachen?“, fragt Marco.
Ich lasse mir das eine Weile durch den Kopf gehen. Sören liegt jetzt da, wie ich kürzlich. Ich könnte Pascals Platz einnehmen und Sören meinen Schwanz in den Mund schieben, um seine Schreie zu dämpfen. Ich würde sehen, wie Marcos fetter Kolben sich zwischen den haarlosen Arschbacken meines Schwarms versenkt. Meine Latte zuckt vor Aufregung. Keine Frage, das ist eine Überlegung wert und taucht ganz sicher in einem meiner feuchten Träume wieder auf. Doch hier und jetzt …
„Nein!“ Ich öffne die Tür und verlasse das Büro.
Unten an meinem Schreibtisch kann ich mich noch immer nicht konzentrieren. Diesmal liegt es nur nicht an meiner Erektion. Das Warten hat erneut begonnen. Während ich vorhin auf die Pause gewartet habe, warte ich jetzt jedoch darauf, dass Sören endlich wieder herunterkommt. Irgendwann gebe ich allerdings auf. Der Stundenzeiger kriecht schleppend auf den Feierabend zu und ich warte schließlich darauf, nach Hause fahren zu können. Nach Hause!
Erst war ich verstört, weil Marco sich tatsächlich Sören geschnappt hat. Dann kam die Enttäuschung, dass Sören überhaupt mitgespielt hat. Von Marco erwarte ich ja nichts anderes, aber dass Sören mich blöd hier unten hängenlässt und lieber mit dem Chef fickt … Immerhin weiß ich ja jetzt, was das Zwinkern zu bedeuten hatte: Ich hab ein wichtigeres Date. Und nun bin ich total verwirrt, dass Sören nicht an seinen Schreibtisch zurückgekehrt ist. Seine Tasse steht noch da, der Computer ist noch an, sogar sein Jackett hängt über der Stuhllehne. Entweder wollen die beiden da oben einen neuen Bumsrekord aufstellen oder aber es war Sören zu peinlich, sich danach im Büro blicken zu lassen, weil ich ihn beim Sex mit dem Boss erwischt habe. Möglicherweise hat er aber auch eins und eins zusammengezählt und will mir deshalb aus dem Weg gehen. Marco war ja nicht gerade sonderlich überrascht über meinen Auftritt. Er hat mir ja sogar angeboten, mitzumachen. Ja, es ist wohl wahrscheinlich, dass Sören jetzt zumindest ahnt, dass ich ebenfalls ein Arrangement mit dem Chef habe. Und dann kommt mir die Überlegung, dass Sören ja vielleicht gar nicht so freiwillig für Marco hingehalten hat. Die Schreie und das Wimmern haben nicht unbedingt den Eindruck erweckt, als würde er so ein Teil öfter hinten drin haben. Dazu Marcos Griff. Jetzt im Nachhinein sah das schon ziemlich mühsam aus, wie er Sörens Handgelenke auf dessen Rücken fixiert hat. Ich weiß ja, dass Sören Schwänzen gegenüber nicht abgeneigt ist. Und Menschen sind durchaus zu gewissen Opfern bereit, wenn sie dadurch ihren Arbeitsplatz erhalten können. Ein Fick mit dem recht gutaussehenden und außergewöhnlich gutbestückten Geschäftsleiter mag da akzeptabel erscheinen.
Ich schüttle den Kopf. Spekulationen! Trotzdem lassen mich die Gedanken auf der Heimfahrt nicht mehr los. In Marcos Wohnung gehe ich dann meiner neuen Lieblingsbeschäftigung nach: Ich warte! Zwischendurch hole ich mir wieder zwei Mal einen runter. Dabei drängt sich natürlich unweigerlich das Bild von heute Mittag auf. Ich mische es mit meiner Erinnerung an gestern, als Sören mich mit meinem Schwanz im Mund angeschaut hat. Ich spritze jeweils schon nach ein paar kräftigen Wichsbewegungen ab.
Marco kommt ziemlich spät nach Hause. Ich zwinge mich dazu, ihn erst mal zu ignorieren. Als er mir aber tatsächlich eine gute Nacht wünscht und ins Schlafzimmer verschwinden will, halte ich ihn auf.
„Sag mal, was war das vorhin eigentlich?“
„Was?“
„Du weißt genau, wovon ich rede!“
„Mit Sören?“
„Verarsch mich nicht! Natürlich mit Sören !“
„Warum hast du nicht mitgemacht? Platzt rein, stehst blöd rum und gehst wieder
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