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Der Bund der Drachenlanze - 08 Michael Williams

Der Bund der Drachenlanze - 08 Michael Williams

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 08 Michael Williams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Siegel des Verraters
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du zu tun
hast und in welcher Reihenfolge. Dann reden wir über Vertrauen. Dann reden wir auch über den Lohn – das Gold,
das die bekommen, die Vertrauen verdienen und schweigen können.«
»Am Oberlauf das Wasser zurückstauen«, begann der
Assassine, dessen monotone Stimme verriet, daß er auswendig gelernte Anweisungen herunterleierte. »Wachtposten aufstellen. Wenn es soweit ist, kommt ein einzelner
Bursche – zu Fuß oder zu Pferd, egal –, und auf seinem
Schild ist ein rotes Schwert vor gelber Sonne.«
Bonifaz nickte. »Und wenn es soweit ist…?«
»Den Damm öffnen, wenn der Junge die Flußmitte erreicht«, leierte der Assassine herunter, der mit einem seltsam patschenden Geräusch von einem Fuß auf den anderen trat. »Dann besorgt der Vingaard-Strudel den Rest.«
»Und dann?«
»Kein Wort über unser Tun und unsern Handel«, war die
Antwort. Dann folgte überraschend in Altsolamnisch, das
auf den Lippen dieses verhüllten Verschwörers richtig verräterisch klang: »Und meine Komplizen erledigen.«
»Das Gold zu teilen, wird dann viel leichter«, scherzte
Bonifaz in der altehrwürdigen Sprache, die nur für Zeremonien und Lieder benutzt wurde, und Derek merkte, wie
er vor seinem Ritterherrn ebenso zurückschreckte wie vor
den unförmigen Ungeheuern, mit denen dieser sich abgab.
Was ist das, dachte der Junge, dessen dümmliche Arroganz wie eine Dreckschicht unter starkem Regen von ihm
abglitt. Wozu verleitet dich deine Ehre, Fürst Bonifaz von
Nebelhafen?
Aber er sagte nichts. Derek Kronenhüter saß im Sattel, als
das Gold – die Hälfte des besagten Goldes – vom Ritter
zum Assassinen wechselte. Der Rest sollte folgen, wenn der
Körper des Jungen aus dem Fluß gezogen worden war.
Schweigend folgte der Knappe seinem Ritter die sanft ansteigende Uferböschung hoch und nach Norden zur Burg,
wo sie für den Rest der Nacht am unschuldigen Feuer
Schutz finden würden und mit der Garnison über Eid und
Maßstab reden konnten.
»Aber wenn…«, setzte Derek an, doch Bonifaz wischte
seine Worte mit einer ungeduldigen Geste beiseite. Sein
Arm sah unter dem dunklen Flügel seines Umhangs aus
wie der einer Fledermaus.
»Wer würde denen schon glauben?« fragte er mit fester,
böser Stimme. »Welcher Mann von Ehre würde solchen wie
ihnen mehr trauen als dem Wort eines Ritters des
Schwerts?«
Er drehte sich im Sattel um und bedachte seinen Knappen mit einem kalten, abschätzigen Blick.
»Sei froh, daß der Nichtsnutz Waise ist und keine Onkel
oder Vettern nach der Tat bei jedem Kronenhüter nach Rache lechzen. Wenn das der Fall wäre, kämst du auch nicht
ungeschoren davon, Neffe.«
Er warf Derek einen einschüchternden Blick zu. »Denk
dran, ich baue in dieser Sache auf dein Schweigen, so wie
du darauf bauen kannst, daß ich gegebenenfalls, wenn es
denn sein muß, absolut in der Lage bin, mit… unbequemen
Zeugen fertig zu werden. Es wäre nicht das erste Mal.«
Sein Blick wurde nachdenklicher, was Derek noch weniger behagte.
Fürst Bonifaz schüttelte abrupt und heftig den Kopf, als
müßte er sich von einer kaum wahrnehmbaren Musik losreißen. Er richtete sich auf und blinzelte benommen.
»Morgen kehren wir zum Turm zurück, um die letzten…
Vorkehrungen für alle Fälle zu treffen.«
Auf der Solamnischen Ebene in Sichtweite der alten Burg
Vingaard empfing Derek Kronenhüter seine eigenen Anweisungen. Und erfuhr, was ihm bevorstand, wenn er diese nicht befolgte.Am frühen Abend erwachte Sturm zu Musik und zur Berührung sanfter Hände. Zwei schöne Frauen
hockten wie kleine, dreiste Vögel in den dicken Zweigen
der Eiche über ihm. Sie waren rothaarig und blaß und
mandeläugig wie Elfen, wenn auch viel kleiner. Beide trugen dünne, silbrige Tunikas.
»Dryaden!« keuchte Sturm, dem Legenden von Bezauberung und Gefangenschaft einfielen. Er wollte aufstehen.
Schnell drückten die beiden ihn fest wieder zurück.
»Pst!« flüsterte die eine, die mit ihren zarten Fingern seine Lippen zusammendrückte. Sie duftete nach Minze und
Rosmarin. »Sag dem Meister Bescheid, Evanthe!«
Vergeblich versuchte Sturm, der Dryade zu entkommen,
doch sie hielt ihn nur noch fester, genau wie die Wurzeln
um seine Beine. Er konnte sich nicht rühren. Dann erwachte durch die Bewegung der Schmerz, der seine Brust und
Schulter durchzuckte. Er erinnerte sich an die Wunde, die
er erlitten hatte, den schwarzen Dorn in seiner Schulter.
Sturm sah sich nach Mara um, jedoch vergeblich. Dann
begannen die

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