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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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Tanis merkte,
wie er auf der nach unten rasenden Eule zurückrutschte.
Als er das Ende des Harnischs erreicht hatte, flog sein Kopf
von der Wucht des Sturzflugs nach hinten. »Xantar! Wieder
hoch!« Augenblicklich ging die Eule in Gleitflug – nur wenige Fuß über dem Boden – und flog im Zickzack über das
Gelände.
Such Schutz für uns.
Hier unten konnte man mehr erkennen. Dieser Teil der
Ebene bestand, aus der Nähe betrachtet, aus Sand und bizarren, feuerfarbenen Sandsteinformationen, in die Tiere
ihre Höhlen gegraben hatten. Die Höhlen waren jedoch zu
schmal, um einen Halbelfen und eine fast doppelt so große
Eule aufzunehmen.
Such weiter.
Tanis hinterfragte die Weisheit des Vogels nicht mehr,
denn die kleine Wolke blähte sich zu einer dunkelblauen
bis erbsengrünen Decke aus. Darin zuckten Blitze, während
die Wolke auf sie zuraste. Unter der Wolkenbank hing ein
Vorhang aus peitschendem, vanillefarbenem Sand. Tanis
zog ein Tuch aus dem Gepäck auf dem Rücken des Vogels
und band es sich vor Mund und Nase. Der erste Windstoß
voll Staub traf sie von der Seite. Die Körner stachen wie
Nadeln. Xantar konnte sich nur mühsam in der Luft halten.
Mehr als einmal streiften seine Flügelspitzen den Boden,
worauf der Halbelf erst nach einer Seite, dann nach der anderen kippte. Tanis blinzelte in die Staubwolke. Die Tränen
liefen ihm über das Gesicht. Xantar hatte seine Augen fest
geschlossen, doch er flog tapfer weiter.
»Da!« Der Halbelf warf sich mit beiden Händen nach
vorn, umfaßte die Seiten von Xantars Kopf und wies ihm
den Weg zu einer Höhle, die jetzt nicht mehr zu sehen war,
dann aber wie ein Schatten durch den tobenden Sandsturm
wieder auftauchte und abermals verschwand. »Schau!«
Wo? Ich sehe nichts…
Genau vor ihnen öffnete sich die Höhle. Tanis warf sich
auf die Federn des Vogels und machte die Augen zu. Er
fühlte, wie der Vogel aus dem blendenden Sandsturm in
kühle, stille Dunkelheit kam. Nach einigem Schlittern prallte der Vogel gegen eine Wand. Tanis machte den Harnisch
los und rutschte von Xantars Rücken. Er sah sich um, um
mit seinen Elfenaugen in der Dunkelheit nach Wärme zu
suchen. Die Höhle schien nichts Lebendiges außer dem
Halbelfen und der Eule zu beherbergen.
Draußen tobte der Sturm, und das stundenlang. Xantar
lief rastlos auf und ab. Als die Stimme der Eule schließlich
in die Gedanken des Halbelfen eindrang, wurde der Grund
für ihre Nervosität klar.
Ich muß Hilfe holen, Kai-lid. Tanis widersprach der Eule
nicht. Ich dachte, meine Kraft würde ausreichen, aber du hattest
recht, Kai-lid. Ich hätte nicht so weit fortgehen dürfen.
»Ausreichen?«
Die Stimme des Halbelfen schien die Eule in die Wirklichkeit zurückzureißen. Gegen Kai-lids Feinde, Tanis. Aber
meine Kräfte nehmen rapide ab. Du wirst Hilfe brauchen, und
der Kerner wird nicht reichen. Vielleicht ist er sogar schon verloren.
»Kitiara wird helfen. Und Lida – Kai-lid.«
    Und wenn sie tot sind?
Tanis lehnte sich zu der Eule hinüber. Sanft legte er dem
Vogel die Hand auf den Flügel. »Du hast gesagt, du würdest es wissen, wenn die Zauberin tot ist.«
Ich bin mir in nichts mehr sicher. Vielleicht habe ich meine Fähigkeiten überschätzt. Demut war noch nie meine Stärke. Ich
fürchte…
»Was?«
Nichts. Alles. Ich muß Hilfe holen.
»Wen?«
Der Riesenvogel antwortete nicht. Xantars Füße kratzten
über den Sandstein, als er von dem Halbelfen fortwatschelte. Der Vogel atmete rasselnd. Tanis spürte das Kitzeln in
seinem Kopf, das er auch schon bemerkt hatte, wenn der
Vogel telepathisch nur mit Lida sprach. Irgendwann wurde
die Eule still, und Tanis stellte fest, daß Xantar eingeschlafen war. Der Halbelf zog sein Schwert aus dem Gepäck und
hielt Wache. Die Höhle war zwar unbewohnt, aber es
konnte sein, daß ein früherer Bewohner zurückkehrte. Tanis öffnete Kitiaras Sack und schlug den falschen Boden
auf. Die Eisjuwelen strahlten in einem kalten, violetten
Licht, das einen gewissen Trost spendete. Schließlich ließ
der Sturm nach. Es war die Stille, nicht Tanis, welche die
Rieseneule weckte. Es ist vorbei. »Ja.«
Die Eule schlurfte auf den Eingang der Höhle zu. Jetzt
rutschten Sand und Staub über den Hang in ihr Versteck
hinein.
Wir müssen jetzt aufbrechen. »Was ist mit Caven?«
Er hat gewußt, daß es eine gefährliche Reise wird. Er hätte eins
meiner Kinder reiten können, aber er wollte ja bei seinem Pferd
bleiben. Wir müssen weiter. Wir

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