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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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zwei Männer tragen können. Jetzt
kannst du es ganz sicher nicht.«
Ich kann, wenn ich muß. Der Vogel richtete sich zu voller
Größe auf, so daß er beide Männer überragte. Aufsteigen,
alle beide.
Man konnte Xantar absolut nicht davon abbringen. Sie
hatten kaum eine andere Wahl. Tanis kletterte hinauf, doch
Caven Mackid blieb störrisch neben ihnen stehen. Er hielt
sein Pferd am Zügel. »Ich lasse Malefiz nicht zurück«, beharrte er.
»Der Hengst kann selbst aus der Ebene herausfinden«,
sagte Tanis. »Wir haben genug Zeit verloren.« Als Caven
unnachgiebig blieb, ergänzte Tanis: »Was ist dir wichtiger,
Mackid, das Pferd oder Kitiara und die Zauberin?«
Ganz abgesehen von den Schrecken, die der Valdan über Ansalon entfesseln wird, wenn man ihn nicht aufhält.
Caven sah die beiden finster an. »Im Gegensatz zu Kitiara hat Malefiz mir nie meine Ersparnisse gestohlen, Halbelf.
Und dieser Lida schulde ich schon gar nichts. Außerdem,
Eule, wer sagt denn, daß wir den Zauberer und den Valdan
wirklich aufhalten können, wenn es soweit ist?« Das Omen…
Caven schnaubte. »Ein verschleierter Traum. Der zudem
noch im Düsterwald geträumt wurde. Und aus diesem
armseligen Grund sollen wir unser Leben riskieren?«
»Wir ziehen weiter«, sagte Tanis müde. »Kommst du mit
uns, oder willst du hierbleiben und mit deinem Pferd verrecken?«
Sie starrten einander an. Schließlich senkte der Kerner
den Blick. »Ich reite nicht auf der Eule.«
»Dann bleib hier. Vielleicht trägt dich der Sand wie ein
fliegender Teppich.«
Tanis nickte Xantar zu. Die Rieseneule schwang sich
wieder in die Lüfte. Als sie hoch über dem Kerner waren,
sah der Halbelf schließlich wieder nach unten. Caven hatte
den Hengst wieder bestiegen und trieb ihn durch den Sand.
Malefiz kämpfte mit dem trügerischen Grund. »Hören die
Wunder denn niemals auf?« murmelte Tanis der Rieseneule zu. »Caven reitet nach Süden. Will der Dummkopf immer noch ins Eisreich?«
Die Sonne schien warm auf seine rechte Wange. Weit vor
ihnen konnte Tanis etwas sehen, das wie der Rand der
Sandwüste aussah. Der Sand glitzerte.
Da plötzlich fiel Tanis ein Gnom aus Haven namens
Schwätzer Sonnenrad ein, der einen strahlenden, purpurfarbenen Juwel benutzt hatte. Er schlug Xantar mit der
Hand auf die Schulter, was der müden Eule einen Protestlaut entlockte. Tanis entschuldigte sich, konnte aber die
Aufregung in seiner Stimme nicht verhehlen.
Was ist denn?
Rasch beschrieb Tanis der Rieseneule seine Idee.
Dann müssen wir noch vor Sonnenuntergang handeln.
Xantar drehte ab und flog mit kräftigem Flügelschlag
nach Nordwesten. Er schien neue Kräfte gewonnen zu haben. Caven hielt Malefiz an, um das Paar zu beobachten,
wozu er gegen die blendende Sonne seine Augen beschattete. Xantar kreiste langsam westlich von Hengst und Reiter, während Tanis wieder Kitiaras Sack öffnete.
Beeil dich. Die Sonne geht bald unter.
»Ich dachte, es ist dir egal, ob Caven hier stirbt?«
Pause. Niemand verdient den Tod. Am wenigsten, wenn es
um eine gute Sache geht.
»Xantar«, sagte Tanis, »auf deine alten Tage wirst du
noch ein sentimentaler, alter Vogel.«
Graue Federn sträubten sich an Xantars Hinterkopf. Ich
möchte doch betonen, daß du wenige Sommer vor deinem Hundertsten auch kein allzu junges Küken mehr bist, Halbelf.
Tanis lachte. Er nahm einen der Eisjuwelen zwischen
Daumen und Zeigefinger. »Ich bin soweit«, sagte er. Auf
Tanis’ Zeichen hin flog Xantar nach Süden. Der Halbelf
hielt den Stein hoch über seinen Kopf und richtete ihn genau aus. »Der Stein wird warm«, schrie er.
Hast du nicht gesagt, dieser Sonnenradkerl hätte seinen Juwel
zum Schluß in die Luft gejagt?
    Der Stein in Tanis’ Hand war mittlerweile heiß, doch
noch immer schoß kein Strahl aus dem Kristall. Selbst
wenn der Stein so funktionierte wie der des Gnomen, wußte Tanis nicht, ob er imstande sein würde, den sengend
heißen Stein weiter festzuhalten. Schließlich ließ er ihn fluchend los, und der Juwel trudelte glitzernd unten in den
Sand, in dessen Wogen er verschwand.
    Xantar flog wieder nach Norden, während Tanis einen
Pfeil aus dem Köcher zog. Mit dem Dolch spaltete er den
Schaft längs bis kurz vor dem Ende auf und bekam so eine
grobe Zange. Dann zog er einen weiteren Juwel aus dem
Packsack.
    Versuch, sie nicht alle zu verlieren. Ich dachte, du willst sie
noch irgendwann als Lösegeld verwenden.
Tanis grummelte. Mühsam klemmte er den Juwel zwischen die

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