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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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zu urteilen, die überall vorherrschte, war das mit
den anderen Räumen genauso.
»Ich vermute«, sagte Raistlin, der sie zurück in den Gang
führte, »daß das hier Gästezimmer sind. Es dürfte später
Nachmittag sein. Wenn es zur Zeit Besucher gibt, sind die
anderweitig beschäftigt; wir sind also sicher, bis sie zurückkommen.«
»Großartig«, murrte Flint. »Wir müssen also nur auf den
Abend warten und uns dann den Oger aussuchen, dessen
Bett wir teilen wollen.«
»Oder uns hier rauskämpfen«, sagte Tanis vorschnell.
Im gleichen Moment hörten alle drei ein Schlurfen am
anderen Ende des Gangs. Bevor einer von ihnen reagieren
konnte, sahen sie aus einem der Zimmer jemanden kommen, der etwas auf den Boden stellte. Sie purzelten fast übereinander, als sie sich in das leere Gästezimmer zurückdrängten.
»Pst!« sagte Tanis zu Flint, als sie gegeneinander liefen.
Raistlin zog hinter ihnen die Tür zu.
»Was nun?« flüsterte Flint.
Raistlin schlich zum Fenster, achtete aber darauf, nicht
gesehen zu werden. Im Westen sah er trockenes Land, das
von welkem Gras und a bsterbenden Blumen gesprenkelt
war. Weit hinten erhoben sich steile Hügel, die von dunklem Wald bedeckt waren.
Die Burg hing an der Seite eines zerklüfteten, felsigen
Abhangs. Ogerwachen patroullierten die inneren und äußeren Mauern.
»Diese Gestalt am Ende des Gangs war bloß eine Putzfrau«, sagte Tanis reumütig zu Flint. Er massierte seinen
Fuß, auf den Flint in der Eile versehentlich getreten war.
»Woher weißt du das?« fauchte Flint. Er setzte sich auf
das Bett.
Tanis deutete auf seine Augen und sagte mit der Andeutung eines Lächeln: »Elfenaugen.«
Flint stieß einen Schwall von Verwünschungen aus.
Bevor er damit fertig war, ging die Tür weit auf. Eine
kleine gedrungene Gestalt stand auf der Schwelle. Von hinten wurde sie von he l lem Tageslicht beschienen. Augenblicklich warf sich Tanis auf die Gestalt, nur um von einem
Mopgriff fest gegen das Kinn gestoßen zu werden. Flint,
der einen Schritt hinter dem Halbelfen war, schlang seine
Arme um den Kopf des Eindringlings. Er wurde in die
Hand gebissen und zurückgeschleudert. Raistlin ging vom
Fenster weg und trat in die Mitte des Raums.
Die Gestalt kam ins Zimmer. Sie schwenkte einen Mop
und sah sie finster an.
Sowohl Tanis als auch Flint wichen noch ein paar Schritte
weiter zurück. Flint sank aufs Bett. Weil Raistlin plötzlich
das Absurde dieser Situation aufging, begann er zu kichern. Der Eindringling war wirklich eine Putzfrau – mit
dicken Muskelsträngen, einer schweineähnlichen Schnauze
und langen, strähnigen, braunen Haaren. Doch ihre Stimme klang scharf und klug.
»Jetzt sagt mir, wer ihr seid und was ihr hier macht, und
zwar schnell. Wenn eure Geschichte mich nicht überzeugt,
ziert ihr morgen früh schon einen Ogerspeer!«
Tanis tastete nach seinem Schwert. Flint rieb sich die
Hand. Beide waren entsetzt, einer Halbogerin zu begegnen,
einer gemischtrassigen Frau, wie sie keiner von ihnen auf
all ihren langen Reisen je gesehen hatte. Obwohl sie zweifellos gefährlich aussah, funkelte in den Augen der Frau
dennoch ein fröhliches Licht. Nach zivilisiertem Maßstab
war sie häßlich und tierhaft, doch sie trug einen ordentlichen Lederrock und wirkte einigermaßen gepflegt.
Als Tanis über die Schulter zu Raistlin schaute, konnte
die Halbogerin einen besseren Blick auf Flint werfen. Sie
quietschte vor Freude und stieß den erstaunten Halbelfen
zur Seite.
Die Halbogerin brachte ihr Gesicht direkt vor Flints. Er
lehnte sich verblüfft und – um die Wahrheit zu sagen – etwas eingeschüchtert zurück. Ihr Atem traf ihn wie ein heißer Wind. »Hach! Ein Zwerg! Ich hab’ noch nie einen gesehen – lebend, meine ich! Klar, ich sehe jede Menge Zwergenskelette und Knochen, aber das ist ja nicht dasselbe wie
ein lebender.«
Die Halbogerin griff mit ihren breiten Händen nach vorn
und berührte den langen Vollbart des Zwergs. »Hach, was
für ein hübscher Bart!«
Flint machte ein finsteres Gesicht. Hilfesuchend verdrehten sich seine Augen in Richtung Tanis und Raistlin.
Die Halbogerin fuhr herum und sah die beiden anderen
Gefährten an, worauf sie einen dicken Finger an ihre fleischigen Lippen legte. »Der Häuptling sollte nichts davon
erfahren. Er würde den Zwerg auf der Stelle töten, und
dann müßte ich dieses Zimmer zehnmal oder zwanzigmal
saubermachen, bis der Gestank raus ist.« Höflich nickte sie
Flint zu.
»Entschuldige bitte, wenn ich

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