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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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glühende
Kohlen glimmten vor sich hin.
Ein Thron auf einem Podest beherrschte ein Ende des
Raumes, und auf diesem Thron hing ein riesiger, muskulöser, gelbbrauner Oger, der die Füße über eine Armlehne
streckte. Er war sinnlos betrunken und schlief. Seine fleckige Haut war von Beulen und Blutergüssen übersät. Er
schnarchte mit offener Schnauze. Ein dickes Silberband,
das mit grünen Edelsteinen verziert war, lag als einziges
Zeichen seines Status fest um seine Stirn.
»Arrast, der Häuptling«, flüsterte Kirsig, die auf ihn deutete. »Keine Bange. Der hat soviel Grog getrunken, daß er
bis morgen früh nichts mehr mitkriegt.«
Als ob er gehört hätte, daß es um ihn ging, regte sich Arrast und drehte sich auf die Seite. Er hob kurz den Kopf,
stieß ein rauhes Bellen aus und schnarchte weiter.
Da Flint nach Kirsigs vorherigen Worten noch etwas verunsichert war, eilte er rasch an dem schlafenden Häuptling
von Ogerstadt vorbei.
Am anderen Ende des riesigen Raums bedeckte ein viereckiges Gitter eine tiefe, dunkle Grube, die in den Boden
eingelassen war. Obwohl Flint hinunterspähte, konnte er
nichts sehen. Von tief unten drangen schmatzende und
kratzende Geräusche nach oben. Der faulige Gestank, der
heraufwehte, reichte aus, den Zwerg kurz aus dem Gleichgewicht zu bringen.
»Spielegrube«, sagte Kirsig, die ihn am Ellenbogen festhielt.
»Schwarze Weiden«, sagte Raistlin ernst.
Tanis nickte.
»Ja«, stimmte Flint zu, obwohl er nicht die leiseste Ahnung hatte, was »schwarze Weiden« waren, und als er an
der dunklen Grube vorbeilief, sagte er sich, daß er kein Bedürfnis hatte, es herauszufinden.
Durch einen kleinen Torbogen kamen sie zu einer schmalen Steintreppe, die sie auf eine tiefere Ebene führte. Das
war der Kerker, wie man an dem feuchten Rottegestank
merkte, der Mischung aus Knochen und zerbrochenen
Waffen und den Strohhaufen, die von den getrockneten
Blutstreifen verfärbt waren. An den Wänden hingen flackernde Fackeln, die mattes Licht spendeten.
Kirsig zeigte nach vorn. Tanis und Raistlin folgten Kirsig
dichtauf, während Flint mit etwas Abstand hinterher stapfte. Sie betraten einen großen, nach Schimmel stinkenden
Raum. Zwei dunkl e Gänge mit Ze l len an den Seiten gingen
nach rechts und links ab. Selbst zu dieser Stunde drang
schwaches Stöhnen und Jammern aus den Ze l len, denn der
Schlaf der Bewohner wurde von den übelsten Alpträumen
gestört.
»Ich wünschte, wir könnten den armen Teufeln irgendwie helfen«, flüsterte Tanis Raistlin zu.
»Erstmal müssen wir uns selber retten«, entgegnete
Raistlin.
»Da!« sagte Kirsig, die auf ein großes Loch in der hintersten Ecke des Raumes zeigte.
Sie eilten hin. Obwohl Tanis und Flint das große Gitter
über dem Loch leicht lösen konnten, hatten sie Schwierigkeiten, es beiseite zu heben. Kirsig und sogar Raistlin bückten sich, um zu helfen. Schließlich bewegte sich das Gitter
und sie konnten es fortschieben.
Als Kirsig sich aufrichtete, sah sie sich Auge in Auge einem vierschrötigen, orangebraunen Ogerwächter gegenüber, der gleich darauf den Mund aufriß und etwas in einer
Sprache schrie, die keiner der drei Gefährten aus Solace
verstand.
Sie verstanden nur das Wort »Kirsig« und konnten sich
den Rest des offensichtlich feindseligen Inhalts denken.
Ta n is stürzte sich mit erhobenem Schwert auf die Kreatur, doch die Ogerwache war doppelt so groß wie er und
trotz ihres Aussehens nicht langsam von Begri ff . Die Ogerwache riß den Arm hoch in die Lu ft und schlug das
Schwert beiseite, wodurch Tanis gegen die Wand flog und
betäubt liegenblieb. Flint versuchte, mit seinem Messer
nach dem Oger zu stechen, doch dessen Reichweite war
groß, und vor allem führte er eine dicke Dornenkeule. Der
Oger schwang die Keule hoch und dann wieder herunter.
Er zielte auf Flints Kopf. Der Zwerg duckte sich zur Seite,
doch die Keule traf ihn an der Schulter und warf ihn zu
Boden.
Mit maskenhaftem Gesicht ging Raistlin einen Schritt zurück. Er begann, mit leiser Stimme zu sprechen, während er
besorgt in seinen Beutel nach den Zutaten tastete, die er für
seinen Spruch brauchte.
Der Oger bemerkte den jungen Magier und näherte sich
vorsichtig. Seine gelben Augen funkelten, und die fleckige
Zunge schoß zwischen den scharfen, geschwärzten Z ähnen
hervor. Mit seiner Klauenhand griff er nach Raistlin.
Plötzlich verdrehten sich die Augen des Ogers, und er
kippte nach vorn. Raistlin mußte aus dem Weg springen,
sonst

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