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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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und zerklüfteten Steingebilden Dutzende
niedriger Akolythen mit monströsen, verzerrten Gesichtern
und brutalen, mörderischen Waffen, die in der Sonne
glänzten. Ihre tierhaften Gesichter verrieten kein Gefühl;
die riesigen, runden Augen starrten dumpf und wie in
Trance geradeaus.
Hinter den Akolythen waren Wachen und Soldaten zu
Dutzenden aufgereiht, alle ebenso loyal wie schauerlich.
Sie warteten nur auf ein Zeichen ihres Anführers.
Was ihnen auch aufgetragen wurde, sie würden es tun.
Sie lebten nur, um dem Nachtmeister zu dienen.
Der Nachtmeister umrundete die schimmernden
Glasstücke und betrachtete dabei jedes einzelne von ihnen,
weil ihn das Glimmen und Tanzen des Lichts faszinierte. Er
beschattete seine dicken Brauen mit der Hand, um zur
Sonne und zum vor Hitze weißen Himmel hochzusehen
und sich dessen zu vergewissern, was er beobachtet und
erfahren hatte.
Federn und Fe l l baumelten von seinem großen, gehörnten Kopf. Glöckchen klingelten bei seinen Bewegungen. In
seinen riesigen Händen trug er einen langen, dünnen
Weihrauchstab, der Rauch und schwindelerregend süßen
Duft von sich gab. Der Nachtmeister trat von einem Teil
zum anderen, um die Zeichen auszulegen.
Es mußten noch gewisse Vorkehrungen getroffen werden. Man mußte mit Renegaten und Schwarzhändlern fertig werden. Vorräte mußten verwaltet werden. Es durfte
nichts schiefgehen, wenn der Spruch gesagt wurde.
Sargonnas wartete.
Der Nachtmeister blickte tief in die Lichtmuster im bunten Glas und wußte, daß es bald soweit sein würde.
Kapitel 2
Eine Flaschenpost
    Zwanzig zu fünf«, sagte Tanis betrübt, als er eine neue Zahl
auf einen Tisch in Flints Werkstatt ritzte. Mit offensichtlichem Vergnügen rollte der grauhaarige Zwerg einen glatten, runden, schwarzen Stein in die Mitte eines Kreises, der
mit Kreide auf den Boden des Schuppens gezeichnet war.
Der Kreis enthielt eine ganze Anzahl kleinerer, vielfarbiger
Steine. Sobald der größere Stein getroffen hatte, sprang
Flint erstaunlich behende hin und schnappte sich soviele
Steine, wie er konnte, wenn sie aus dem Kreis rutschten.
    »Achtundzwanzig«, verkündete Flint befriedigt, nachdem er die Steine gezählt hatte, die er in der Hand hielt.
»Aber wir müssen nichts aufrechnen, mein Junge. Schließlich ist es nur ein dummes Spiel.« E r g ab sich große Mühe,
das Lächeln zu unterdrücken, das an seinen Mundwinkeln
zuckte.
    »Achtundzwanzig zu fünf«, sagte Tanis, der die alte Zahl
ausstrich und eine neue einritzte.
Es war zwar mitten an einem Werktag, doch Flint hatte
sich nach all den Jahren schon halb zur Ruhe gesetzt und
sperrte sein Geschäft nur auf, wenn er Lust hatte, sich mit
lästiger Kundschaft abzugeben. Er hielt sein Werkzeug
scharf und sauber, doch einiges davon hatte sich schon
Wochen nicht mehr vom Haken gerührt. Der graue Zwerg
war kein so leidenschaftlicher Feinschmied mehr wie damals, als er den Drang verspürt hatte, ein Meister seines
Faches zu werden, so geschickt und einfallsreich, daß selbst
die Elfen seine Arbeit priesen. Die Handwerkskunst war es
auch gewesen, die Flint und Tanis vor vielen Jahren zusammengeführt hatte, als der Halbelf in Qualinesti noch ein
Junge gewesen war.
Heute hatte Flint eine Partie Hahnenkugel vorgeschlagen, um Tanis aus seinen trüben Gedanken zu reißen. Es
hatte nicht geklappt. Tanis konnte an nichts anderes denken als an Kitiara, die Solace vor ein paar Monaten verlassen hatte, ohne dem Halbelfen zu verraten, wohi n sie ging.
Flint hingegen war in letzter Zeit bester Laune, weil dieser
unbezähmbare Kender, Tolpan Barfuß, ebenfalls schon wochenlang fort war. Er war mit Caramon und Sturm unterwegs.
Es war so friedlich, wenn Tolpan nicht da war, dachte
Flint mehrmals am Tag.
Tanis stand auf und lief zu dem Kreidekreis, wo er die
Kiesel in der Mitte zusammenschob. Dann ging er die erforderlichen Schritte zurück, bevor er sich wieder dem Ziel
zuwandte. Seine große Gestalt schien sich vor Konzentration zusammenzuziehen, als er den schwarzen Stein vorschwang und mit einem gezielten Ruck aus dem Handgelenk losließ. Trotz der bewundernswerten Technik ging der
Stein weit daneben und streifte den Kieselhaufen nur. Tanis
hastete zum Kreis, doch keiner der Kiesel schaffte es, über
den Rand zu rollen.
»Ach, wie schade«, sagte Flint, der seine dicken, weißen
Augenbrauen stirnrunzelnd zusammenzog. Trotzdem lachten seine Augen, und Tanis ließ sich nicht täuschen. »Ich
lasse dir deinen

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