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Der Bund der Drei

Der Bund der Drei

Titel: Der Bund der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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Cocki und Peter!
    »Grüß Sie Gott, meine Herren«, sagte ich und machte die Tür weit auf, »welch unerwartete Ehre !«
    Peter sah kaum hoch und trabte sofort, mit eingezogenem Schwanz, zur Couch, roch an den rosa Gummiballen von Weffis Steifbeinchen und sprang auf den Sessel. Der Dicke kam nicht ins Zimmer, sondern winkte mich ins Badezimmer, wo er sich neben die Wasserkanne stellte. Das hieß laut Vereinbarung: Gib mir was zu saufen! Ich tat es. Er schlapfte mit Getöse, bis sein Bauch aufgeschwollen war wie eine Pauke und rechts und links abstand. Dann watschelte er ächzend und spuckend zur Couch, während ich mich wieder hinter den Schreibtisch setzte. Auch Cocki blieb zunächst stehen und roch an Weffis Pfoten. Der blieb ruhig, mit der Grazie einer Primadonna, liegen, die langen Wimpern halb über die Augen gesenkt. Irgendwie hatte er in diesem Augenblick Ähnlichkeit mit Greta Garbo. Die Ohren ein wenig hochgestellt, sah sich Cocki nach mir um. Seine Stirn war tief gefurcht, und seine Flappe hing traurig nach unten: »Soll das jetzt mit diesem Kerl da so weitergehen ?«
    Dann sprang auch er auf die Couch und haute sich zunächst in die andere Ecke. Das blieb so fünf Minuten, dann erhob er sich und wollte ausgerechnet in Weffis Ecke. Der blieb ruhig liegen, drehte seine Knurre an und zog die Lippe ein wenig über den Zähnen nach oben... Cockis Augen blinzelten, und er zog tief Luft durch die wabbelnde Flappe. Ich riß schnell das Kissen unter meiner Sitzfläche hervor und feuerte es dazwischen. Peter, obwohl nicht getroffen, sauste wie der Blitz aus seinem Sessel und war wie ein Schatten in der Ecke an der Tür. Der Dicke sah verdutzt auf, und Weffi, den das Kissen verschüttet hatte, strampelte wild, um sich wieder frei zu machen.
    Inzwischen war ich aufgestanden, nahm den Dicken beim Kragen, gab ihm einen Klaps und schob ihn wieder in seine ursprüngliche Couchecke. Weffi bekam, der Vollständigkeit halber, auch eins aufs Hinterteil: »Und du brummst auch nicht mehr, verstanden? Du bist hier der Jüngste und hast artig zu sein! Peterchen, komm, du warst ja gar nicht gemeint; mach hier hopp in deinen Sessel !« Aber der kratzte nur mit dem Fliegenbein an der Tür. Ich machte sie auf, und er zog traurig ab nach unten. Der Dicke richtete sich auf und sah ihm nach. Dann sprang er von der Couch, stand einen Augenblick überlegend im Zimmer und fläzte sich schließlich in den angewärmten Sessel, den Peter eben verlassen hatte. Er entspannte sich jedoch nicht, sondern legte den Kopf auf die Lehne, die Schnauze wie eine Kanone in Richtung Weffi haltend. Auch Weffi legte die Schnauze auf den oberen Rand seines Kissens. Beide starrten sich an, hielten sich mit den Augen umklammert, als wollten sie sich hypnotisieren.
    Ich schrieb weiter. Nach einer Weile hörte ich einen leichten Hupf, gleich darauf arbeitete etwas an meinen Beinen herum, zwischen meinen Beinen erschien Weffis Kastenbärtchen, ich rückte den Stuhl zurück, und mit einem seiner federleichten, mühelosen Sprünge war er auf meinem Schoß und drückte sich an mich.
    »Aber, aber«, sagte ich, »wie soll denn das weitergehen? Ich kann doch nicht mit dir auf dem Schoß schreiben...«
    Als Antwort zitterte er nur mit den Vorderbeinen.
    »Na schön«, sagte ich, drückte mir sein Köpfchen unters Kinn, langte mit den Armen um ihn herum und arbeitete weiter. Es war etwas mühseliger als vorher, aber es ging. Nach einer Weile plumpste Cocki vom Sessel und ging aus dem Zimmer. Weffi fixierte mich sofort, als wollte er sagen: »Nun sind wir allein !« Er gab mir einen Kuß aufs Kinn und sprang ebenfalls auf die Erde. Dann ging er auf seine Couch zurück und kringelte sich in seinem Eckchen zusammen. Ich sah auf ihn und empfand einen kleinen wehen Stich in meinem Herzen: meine beiden anderen kleinen Freunde hatte ich wohl verloren...
    Spät am Nachmittag kam Frauchen zurück. Merkwürdigerweise war es Weffi, der als erster den Wagen vernahm, obwohl er ihn doch erst ein einziges Mal hatte abfahren hören. Als er von seinem Platz aufsprang, sich mit der Pfote die angelehnte Tür öffnete und tapp-tapp-tapp-tapp die Treppe hinunter in die Halle sauste, kamen auch die beiden Ältesten zum Vorschein: Cocki aus Mathildes Zimmer und Peter aus dem der Mama. (Am Nachmittag lag er gewöhnlich bei ihr und sah zu, wie sie Patience legte.) Mathilde öffnete. Die ganze Meute stürzte Frauchen entgegen, die, wie üblich, mit Tuten und Paketen für das Abendbrot bepackt

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