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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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und das Pulver hat er auf meine Wunde gestreut. Er hat mir gesagt, dass er diese Idee aus einer alten Geschichte hatte, in der ein Magor Selbstmord begangen hat, indem er seinen Cabochon entfernt und einem Freund gegeben hat, den er bei einem Streit tödlich verletzt hatte.« Er bebte; die Vorstellung, irgendetwas mit Kräften zu tun zu haben, die er nicht verstand, gefiel ihm nicht. » Es scheint, als hätte der Trick funktioniert.« Das erklärte, wieso er plötzlich eine schwache Magoraura verströmte, und ich war Garis für seinen Einfall zutiefst dankbar.
    Â» Garis sagt, im Laufe der Zeit wird es aus meinem Organismus verschwinden, und ich werde so gut wie neu sein. Aber du– wo warst du, Ligea? Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich weiß es nicht. Hier, und doch nicht hier. Ich habe die Liebe der Illusionierer kennengelernt und ihnen das Kind gegeben.«
    Er sah sich um. Jede Linie seines Körpers war ein beredter Ausdruck seiner Unsicherheit. » Haben sie… hat jeder von ihnen einen eigenen Geist, der von dem der anderen getrennt ist?« Armer Brand! Wie sehr er dies alles hasste!
    Ich nickte. » Ich glaube es, auch wenn vielleicht nicht auf die Art, wie wir uns so eine Trennung vorstellen. Es gibt so viele Wesenheiten, und jede hat eine eigene… Persönlichkeit, aber es kann keine Unstimmigkeiten zwischen ihnen geben, weil sie alle Teil des gleichen Ganzen sind: der Illusion. Ergibt das irgendwie einen Sinn?«
    Â» Ich finde das krank. Sie sind gefangen, Gefangene eines einzigen Körpers.«
    Â» Nein, so ist es nicht. Es ist wundervoll. Sie sind eine Einheit.«
    Â» Und das Kind? Du hast Temellins Sohn diesen– diesen Kreaturen übergeben?«
    Â» Ja. Er ist jetzt ein Teil von ihnen. Hier drin.« Ich berührte eine Blume an einem Busch neben mir. Das Glitzern der Blütenblätter blieb an meiner Hand hängen, und ich strich es ab, so dass es in einem silbrigen Schauer zu Boden fiel. » Oder da drin. Er ist bereits überall um uns herum. Er ist mit Liebe angenommen worden, mit so großer Liebe: viel größer, viel vollkommener, als wir es je ermessen können, und das ist unser Verlust.«
    Brand sagte lahm: » Er wird wahnsinnig werden.«
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein. Er wird nicht vermissen, was er nie kennengelernt hat. Sein Geist wird wachsen, seine Persönlichkeit wird sich entwickeln, wie sie es getan hätte, wäre er auf normale Weise geboren worden. Er war Teil seiner Mutter; jetzt ist er Teil der Illusion. Er wird niemals erfahren, was es bedeutet, ein von den anderen getrenntes Wesen zu sein, wie soll er es also vermissen?« Ich erinnerte mich an den Schmerz, den die Verheerung der Illusion bereitete, und zitterte. Ich hatte ihnen Temellins Sohn übergeben, was bedeutete, dass er auch ein Teil dieses Schmerzes sein würde, bis er alt genug wäre, um dem Leiden ein Ende zu bereiten. Göttin, was war, wenn er dort starb? Was war, wenn er die Krankheit der Illusion gar nicht heilen konnte? Was war, wenn er für den Rest der Ewigkeit in ständigem Schmerz lebte?
    Meine Atemzüge gingen schneller, und mein Herz klopfte heftig. Temellins Sohn… es hätte meiner sein können. Denk nicht an all das, was schiefgehen könnte. Denk nicht darüber nach.
    Ich sprach weiter. » Ich war von so viel Liebe umgeben, so viel Fürsorge. Vielleicht hätte ich mit Garis sprechen und ihm sagen sollen, dass er Temellin erklären soll, alles wäre gut gegangen.«
    Â» Ich wusste nicht, ob ich etwas von dem Kind sagen sollte oder nicht und warum du es getan hast. Und dann habe ich es gelassen.«
    Â» Er hätte es wahrscheinlich sowieso nicht geglaubt. Und ich denke, Temellin wird wissen, was ich getan habe, wenn Garis erzählt, was er gesehen hat.« Ich sah auf meine Hände hinunter. Sie waren rot vom getrockneten Blut. » Pinar ist…«, sagte ich und fügte verwirrt hinzu: » Oh, Göttin, Brand, wieso habe ich das Gefühl, als hätte ich einen Teil von mir selbst getötet? Ich habe sie gehasst. Ich sollte nicht so empfinden.«
    Ich taumelte gegen ihn, und er fing mich auf, hielt mich mit sanfter Zärtlichkeit fest. » Du bist krank.«
    Â» Das glaube ich nicht, aber ich muss mich ausruhen. Ein paar Tage. Ich habe meine Kräfte verausgabt.«
    Â» Vortexverdammt, Ligea! Ich hasse diesen Kram so. Sieh dich

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