Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
Vom Netzwerk:
können wir tun, um diese Magie zu bekämpfen?«
    Â» Ich bin hergekommen, um dir die einzige Hilfe anzubieten, die ich dir geben kann: einen guten Rat. Dies ist ein Krieg, den ihr nicht gewinnen könnt. Kehrt um.«
    Â» Es muss aber etwas geben, das wir tun können, um– uns zu verteidigen. Irgendeine Gegenbeschwörung vielleicht.« Er sah aus, als könnte er nicht ganz glauben, dass er das gesagt hatte.
    Â» Es gibt nichts.«
    Â» Ich verstehe dich nicht. Du verhältst dich, als würde deine Loyalität Kardiastan gelten und nicht Tyrans. Sag uns wenigstens, wie wir die Zitterödnis durchqueren können. Dann– egal, ob wir gewinnen oder verlieren werden– müssen wir wenigstens nicht noch mal diese vortexverfluchten Apenaden überqueren.«
    Â» Favo, ich kann es dir nicht sagen.« Ich hätte damit die Möglichkeit geschaffen, dass tyranische Truppen die Illusion von Kardiastan aus angreifen konnten.
    Als ich nicht antwortete, schrie er mich an. » Was ist nur los mit dir? Du verhältst dich wie eine Verräterin, Ligea Gayed! Wie jemand, der das eigene Land, das Andenken des eigenen Vaters verrät! Entweder du hilfst uns, oder der Vorsteher kriegt einen Bericht über dich auf den Tisch, sobald ich dazu in der Lage bin.«
    Einen Moment lang starrten wir uns einfach nur an. Wir waren uns beide bewusst, dass eine weitere grundlegende Veränderung in unserer Beziehung eingetreten war. Eine Veränderung, die schon zu weit fortgeschritten war, als dass sie irgendwie hätte ungeschehen gemacht werden können.
    Und dabei war er noch nicht einmal fertig. » Ich hätte es besser wissen müssen, als mich mit einer kardischen Barbarin einzulassen«, sagte er, und seine Bösartigkeit traf geradewegs ins Innere meiner Unsicherheiten. » Du bist Scheiße, Ligea, und deine Haut hat die Farbe von Scheiße. Dein Verhalten war immer irgendwie geschmacklos, so wie bei einer missratenen Barbarin. Welche Hochgeborene von Tyr tut sich schon mit der Bruderschaft zusammen? Welche echte Domina befreundet sich mit ihren Sklaven? Du hattest nie irgendwelche Klasse! Und du kastrierst Männer. Ich habe mich nur deshalb mit dir abgegeben, weil ich dachte, es würde meiner Karriere nützen, mit der Tochter eines Generals gesehen zu werden, aber bei Ocrastes’ Eiern, eine so hässliche, kastrierende Hure zu vögeln war eine echte Schinderei.«
    Und damit machte er auf dem Absatz kehrt und ging weg.
    Ich spürte seinen Hass, ich erlebte ihn körperlich. Der Schmerz zerriss mir den Brustkorb, und ich atmete mühsam dagegen an.
    Nein, Favonius, nein. Lass es nicht so enden. Wir waren einmal Freunde …
    Er hatte mich einmal geliebt, so sehr, wie er überhaupt imstande war zu lieben. Er hatte es oft genug beteuert, und meine Ohren hörten die Wahrheit in dem, was gesagt wurde. Selbst mit den Worten, die er gerade gesprochen hatte, schabte er nur oberflächlich an der Wahrheit, die durch bittere Lügen verzerrt worden war. Wieso schmerzte es also so sehr? Meine Eingeweide zogen sich zusammen.
    Die Farbe von Scheiße. Hässlich.
    Als ich ein paar Minuten später wieder in das Gebäude zurückkehrte, lehnte Brand elegant am Kamin und nippte an einem Glas Wein. » Nun«, sagte er, » diesmal haben sie zumindest ein bisschen was richtig gemacht. Dieser Wein hier ist sehr gut.« Er reichte mir ein Glas. » Schmeckt sicher besser als das pinkfarbene Zeug, das wir bisher getrunken haben. Und es sind auch schönere Gläser. Wunderschöner Schliff.«
    Ich trat zu ihm und nahm das Glas. » Hmm. Genau das, was ich jetzt brauche. Ein gutes Getränk, ein warmes Feuer, ein weiches Bett…« Ich hob mein Glas, um ihm zuzuprosten, aber ich trank nicht. Ich verharrte plötzlich mitten in der Bewegung, als sich mir der Sinn meiner eigenen Worte enthüllte. Ein paar Augenblicke verstrichen, in denen niemand etwas sagte.
    Â» Ich war nie dafür geschaffen, enthaltsam zu leben«, sagte ich.
    Â» Wieso jetzt?« Die Worte platzten regelrecht aus ihm heraus; ich hatte ihn überrascht.
    Â» Weil wir jetzt Freunde sind. Weil du jetzt in der Lage sein wirst, danach wegzugehen.« Weil Temellin aus meinem Leben verschwunden ist und ich Trost brauche. Weil ich die Bestätigung brauche, dass ich keine hässliche, kastrierende Hure bin.
    Er nickte gedankenvoll. » In einigen Dingen bist du klüger

Weitere Kostenlose Bücher