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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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mich bestimmt bist.« Er hob meine linke Hand. Der Cabochon war jetzt vollkommen still, nichts weiter als ein abgerundeter Edelstein in meiner Handfläche. Er berührte ihn mit einem Finger. » Deshalb. Ich habe keine Angst vor dir, Ligea, aber ein Teil von mir empfindet dir gegenüber große Ehrfurcht.«
    Er hob den Blick und sah mir ins Gesicht. » Ich müsste eigentlich am Boden zerstört sein– all die Jahre, die ich dich geliebt habe, sind reine Verschwendung, weil du letztlich doch unerreichbar für mich bist.«
    Â» Aber?«
    Â» Aber ich stelle fest, dass ich mich damit abgefunden habe. Diese verzweifelte Leidenschaft ist zu einem Teil meiner Vergangenheit geworden. Ich werde dich immer lieben, aber nicht auf die gleiche Weise wie bisher. Nicht mehr. Du bist eine Magoria und nicht für mich bestimmt. Ich kann jetzt weitergehen. Erinnerst du dich, dass du mir einmal vorgeschlagen hast, nach Altan zu gehen und dabei zu helfen, es von der tyranischen Herrschaft zu befreien? Ich habe die Idee für lächerlich gehalten. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich bin Soldat geworden und stelle fest, dass ich ein gewisses Talent für das Soldatenleben besitze. Ich stelle fest, dass ich Menschen führen kann, und zwar gut. Also werde ich nach Altan zurückkehren und dort mein Glück versuchen.«
    Ich lächelte ihn an; meine Niedergeschlagenheit legte sich etwas. » Das freut mich. Das freut mich so sehr. Auch wenn ich dich mehr vermissen werde, als ich dir irgendwie sagen kann.«
    Er erwiderte das Lächeln, aber unsere Stimmung des gegenseitigen, selbstgefälligen Selbstlobs war nur von kurzer Dauer. Eben noch hatten wir nebeneinander auf der Pritsche gesessen, und jetzt streckte uns ein plötzliches Aufbäumen der Erde der Länge nach hin.
    Â» Was zum…?«, fing Brand an, aber mehr brachte er nicht heraus, während er sich hochrappelte. Wir befanden uns mitten auf einem weich gepolsterten Bett von der Größe eines kleinen Zimmers. Das Zelt war weg. An seiner Stelle befand sich ein großer Saal mit einem Kamin, in dem ein Feuer brannte, und ein Tisch, auf dem mehrere, ganz unterschiedliche Gegenstände lagen, wie ein Laib Brot und eine Wetterfahne. Hinter dem Tisch raufte sich ein verblüffter Vogel die schwarzen Federn und versuchte, auf einem Pumpenschwengel hocken zu bleiben. Eine Pumpe gab es nicht.
    Ich fing an zu lachen.
    Â» Zum Vortex«, knurrte Brand. » Das ist nicht witzig– dieses ganze verdammte Land wird mich eines Tages noch umbringen! Irgendwann bleibt mir einfach das Herz stehen, weil es die Ankunft einer dieser Illusionen nicht überlebt!«
    Ich konnte nicht anders, ich musste hilflos weiterlachen.
    Â» Mach dir lieber Gedanken darüber, was deine Freunde bei den Eisernen davon halten werden«, sagte er mürrisch.
    Ich unterdrückte mein Lachen. » Ich denke, sie werden einen Schock bekommen. Schon gut, ich gehe raus und versiegele dieses Gebäude, dann kann uns niemand stören.« Ich nahm mein Schwert und suchte, immer noch kichernd, nach einer Tür. Glücklicherweise gab es eine.
    Favonius tauchte auf, als ich noch nicht ganz fertig war, und andere Legionäre kamen ebenfalls herbei. Sie starrten das Gebäude an, bis er ihnen Befehle zurief und sie sich davonmachten. Als sie weg waren, deutete er aufgeregt auf das Gebäude hinter mir. » Was ist das? Woher kommt das? Wieso können wir nicht reingehen?«
    Â» Diese Welt funktioniert nicht so wie Tyrans, Favo.«
    Â» Hast du das gemacht?«
    Ich starrte ihn aufrichtig erstaunt an. » Komm schon, Favo, wann bin ich denn jemals in der Lage gewesen, ein Gebäude aus dem Nichts zu erzeugen?« Was hatte ihn dazu gebracht, so etwas zu sagen? Ich rührte mich unbehaglich, und dann erinnerte ich mich an ihre Befehle. Die Frauen auch, wenn sie Edelsteine in der Handfläche haben. Der Befehl stammte natürlich von Bator Korbus und Rathrox, die sich an die früheren Invasionen und die Siege der Magoroth erinnerten.
    Ich schob die linke Hand hinter den Rücken und wechselte das Thema. » Sag mir, hast du den Legaten über das informiert, was ich dir vor kurzem erzählt habe?«
    Â» Ja, habe ich. Wir ziehen uns nicht zurück.«
    Â» Das ist ein Fehler. Ihr solltet euch auf weitere Probleme einstellen.«
    Â» Verdammt, Ligea, auf welcher Seite stehst du eigentlich? Hilf uns ein bisschen! Was

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