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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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auf die Schwellung in meiner Hand– » aber du hast geschwiegen. Und du schweigst immer noch.«
    Sie richtete den Blick zu Boden, und langsam rötete sich ihr Gesicht. » Ja, das gebe ich zu. Aber ich dachte, wenn ich es Euch sagen würde, würdet Ihr es dem General erzählen, und er würde das, was er erfahren hat, gegen Kardiastan verwenden. Später hatte ich Angst, Ihr würdet selbst diejenige sein, die das Wissen gegen uns verwendet. Das konnte ich nicht riskieren.« Ihre Augen baten um Verständnis. » Ihr wollt nicht wissen, wie es ist, eine Kardin zu sein; Ihr wollt unsere Schwächen kennen, um uns besser besiegen zu können.«
    Â» Ihr seid bereits besiegt.« Ich holte tief Luft, um mich zu beruhigen. » Sag mir, was Theura bedeutet.«
    Â» Nichts. Es bedeutet gar nichts!« Und dann, als sie begriff, dass ich die Lüge hören würde, berichtigte sie ihre Worte etwas. » Es ist ein– ein Wort, das einen bestimmten Rang kennzeichnet. Sie war nur höflich, das ist alles. Legata, wenn Ihr Eure Hand noch irgendwelchen weiteren Karden zeigt und ihr Wissen anzapft, dann werdet Ihr nicht lange genug leben, um das zu nutzen, was Ihr erfahrt. Es gibt hier Leute, die würden Euch eher töten als zuzulassen, dass eine Tyranerin unsere Geheimnisse erfährt.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter. » Du drohst mir?«
    Sie zuckte zusammen. » Nein! Ich– es ist eine Warnung. Und Ihr erkennt eine Wahrheit, wenn Ihr sie hört. Seid also gewarnt.«
    Â» Dafür werde ich dich auspeitschen lassen ! Und danach wirst du verkauft!«
    Etwas Schlimmeres hätte ich nicht sagen können. Ich sah, wie sich ihre Entschlossenheit noch verstärkte, als hätte ich ihren Geist mit der Kraft meiner Worte in Stein verwandelt.
    Sie nickte. » Dieses Recht habt Ihr. Aber ich werde dafür sorgen, dass jeder kardische Sklave, mit dem Ihr mich ersetzen wollt, Euch im Auge behält und mir darüber Bericht erstattet, was Ihr tut. Legata, wenn Ihr Euch als Kardin ausgebt und diese Hand als Beweis vorzeigt, seid Ihr in Gefahr. Ihr werdet zu schnell zu viel erfahren, und niemand aus Tyrans, der oder die zu viel weiß, darf am Leben bleiben.«
    Ich schüttelte entsetzt und auch wütend den Kopf. » Du willst, dass ich sterbe!«
    Â» Nein, Kind. Ich liebe Euch. Ich habe Euch immer geliebt. Ihr habt Recht; es ist mein Fehler, dass Ihr nie eine Kardin geworden seid. Mit dieser Entscheidung musste ich all die Jahre leben. Ich hätte General Gayed täuschen und Euch alles beibringen können, was ich wusste, aber ich habe es nicht getan. Ich werde nie erfahren, ob die Entscheidung die richtige war, denn ich kann nicht wissen, was geschehen wäre, wenn ich den anderen Weg eingeschlagen hätte.«
    Ich spürte die Liebe und den Stolz und die Trauer dieser Frau, die einmal meine Amme gewesen war, aber ich kehrte diesen Gefühlen den Rücken zu. In diesem Moment wollte ich das Schlechteste von ihr glauben, nicht das Beste, und ihre Entschlossenheit hatte nicht geschwankt. Vortexverflucht, sie hatte so gut wie zugegeben, dass sie mich ausspionierte. Es klang, als würde sie darüber nachdenken, Informationen an die kardischen Rebellen weiterzugeben, hinter denen ich her war.
    Ihre Stimme wurde weicher, bekam etwas Flehendes. » Ich bitte Euch, Ligea, fordert Euren Tod nicht heraus. Versteckt Eure Hand. Lasst niemanden wissen, dass Ihr unsere Sprache sprecht. Zeigt Euch als Tyranerin, die ein Mitglied der gefürchteten Bruderschaft ist, wenn Ihr durch die Straßen von Kardiastan geht. Denn wenn Ihr das nicht tut und die Karden mit Hilfe Eurer Sprachkenntnisse und Eures Aussehens dazu verleitet, Euch Geheimnisse zu verraten, werden hunderttausend Menschen nur zu bereit sein, Euch ein Messer in den Rücken zu stoßen.«
    Â» Und du selbst wirst es ihnen erzählen!«, sagte ich vorwurfsvoll. » Du wirst ihnen erzählen, dass ich eine Kardin bin, die ihre Sprache spricht und vorhat, ihren Anführer zu verraten.«
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Seelenqual erfüllte die Luft. » Ich habe nicht vor, ihnen etwas zu sagen. Sie würden Euch töten, kaum dass Ihr vor die Tür tretet. Versprecht mir einfach, dass Ihr Euch nicht als Kardin verkleiden werdet, und ich sage ihnen kein Wort, das schwöre ich. Und ich werde Othenid daran hindern, über das zu sprechen, was sie in Eurer Hand gesehen hat. Ich

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