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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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diesem Rauch erstickt.«
    Â» Waren irgendwelche Zuschauer in der Nähe des Feuers?«
    Â» Nein. Wir hatten den Scheiterhaufen mit Legionären umstellen lassen, zumindest so lange, bis es zu rauchen anfing– danach sind sie einfach weggerannt. Etwas anderes konnten sie auch gar nicht tun. Aber das Holz gesammelt und zum Platz gebracht haben kardische Sklaven. Sie haben möglicherweise irgendwas damit angestellt.«
    Â» Wie war Illu Sionist festgebunden?«
    Â» Seine Hände waren hinter dem Pfahl zusammengebunden. Was wäre sonst noch nötig gewesen?«
    Â» Es scheint, als hätte er das Talent gehabt, sich aus verschlossenen Handschellen befreien zu können«, sagte ich sanft. » Habt Ihr später in der Asche nach seinen Knochen gesucht?«
    Er explodierte. » Nein, haben wir nicht! Wieso auch? Der Mann war tot. Es ist Brauch, einfach alles zusammenzuschaufeln, was übrig geblieben ist, und es ins Meer zu schütten, damit niemand die Reste für eine Beerdigung zusammensuchen kann. Wir wollten verhindern, dass diese Leute Märtyrer aus ihren Verbrechern machen. Wenn ich allerdings jetzt darüber nachdenke: Ich habe noch gesehen, dass ein Legionär die Handschellen gefunden hat. Sie waren zerbrochen und verbogen. Das Feuer hatte eine ungeheureHitze entwickelt, nachdem es erst einmal in Gang war.«
    Â» Wer hat das Schaufeln übernommen? Legionäre?«
    Â» Wohl kaum. Sklaven natürlich.«
    Sklaven, die ihre eigenen Gründe gehabt haben mochten, weshalb sie niemandem erzählten, dass sie keine Knochen gefunden hatten. Ich seufzte fast vor Verzweiflung; es würde schwer sein zu beweisen, was wirklich passiert war, sowohl in die eine wie in die andere Richtung. War er nun gestorben oder nicht? » Beschreibt mir Illu Sionist.«
    Â» Groß. Braune Haare und Augen, die gleiche Hautfarbe wie Ihr, Legata. Und durchtrainiert, er hatte den Körper eines Athleten. Er wirkte erstaunlich wachsam für jemanden, der gefoltert worden war. Stank natürlich so übel wie ein verrottender Misthaufen. Jeder, der in den Folterzellen war,tut das. Aber er war nicht so schwach wie andere sonst.«
    Â» Hat er etwas gesagt?«
    Â» Ich habe ihn gefragt, ob eine Priesterin für ihn beten sollte, aber er lachte nur.«
    Â» War da sonst noch was?«
    Er zögerte. » Na ja, als ich einem Legionär befohlen habe, das Feuer zu seinen Füßen zu entfachen, sagte er: › Ihr werdet noch von mir hören, Zenturio. Glaubt nur nicht, dass das Exaltarchat mich so leicht loswird.‹«
    Â» Wie habt Ihr das aufgefasst?«
    Ciceron zog eine Grimasse. » Dass die Karden versuchen würden, mit seinem Namen Anhänger für ihren verdammten Aufstand anzulocken. Es waren ungewöhnlich viele Menschen bei seiner Hinrichtung anwesend, und die Menge war ziemlich aufgebracht. Der Platz brodelte wie kochendes Wasser– es war beinahe beängstigend. Um ganz offen zu sein, ich war froh über all den Rauch. Er hat dafür gesorgt, dass die Leute weggelaufen sind.«
    Â» Habt Ihr mit eigenen Augen gesehen, dass der Mann verbrannt ist? Denkt in Ruhe nach, ehe Ihr antwortet.«
    Â» Nun, nein«, sagte er widerstrebend. » Das kann ich so nicht sagen. Als der Rauch sich gebildet hat, ist mir nichts anderes übriggeblieben, als mit allen anderen zurückzuweichen. Meine Augen haben getränt, und ich musste so husten, dass ich mich vornübergebeugt habe. Als der Rauch sich dann schließlich verzogen hat, haben die Flammen so hoch geschlagen, dass man nichts mehr von dem sehen konnte, was dahinter war.«
    Â» Ihr glaubt nicht zufällig, dass er ein Unsterblicher gewesen sein könnte?«
    Er sah mich mit einem Blick an, als hätte ich den Verstand verloren.
    Ich nickte. » Danke. Das ist dann alles.«
    Der Mann ging, und sein Groll wehte hinter ihm her. Brand sah mich an. » Hat er die Wahrheit gesagt, Legata?«
    Ich nahm die immer noch in Fell gewickelte Waffe auf. » Oh ja, soweit er sie kennt. Aber wenn dieser Illu Sionist sich durch irgendein Wunder befreit hat, haben weder Ciceron noch sonst jemand irgendetwas davon mitbekommen. Zumindest kommt es mir so vor.«
    Â» Glaubt Ihr, dass er entkommen ist?«
    Â» Das bezweifle ich. Ich vermute, dass Ciceron Recht hat. Illu Sionist ist nichts weiter als ein Titel, der weitervererbt wird. Wir müssen nach dem suchen, der ihn geerbt hat, wer immer das

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