Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
sein. Nach ihnen kommt Elvena– sie muss jetzt etwa siebzehn sein. Sie ist vollkommen eingenommen von ihrem hübschen Selbst. Ihre Mutter ermutigt sie zu ihrer Selbstbesessenheit. Und dann Lesgath. Das jüngste Kind des Haufens ist wieder ein Mädchen, Serenelle. Sie ist vielversprechend, denke ich. Klug. Die Bediensteten mögen sie jedenfalls.
    Aber was tue ich da– erzähle dir all diese Dinge, wenn du voller Schmerz sein musst. Nach allem, was er dir über Sarana und Brand und Arrant erzählt hat!«
    » Das hast du auch gehört?« Er fuhr sich in einer sorgenvollen Geste durch die Haare. » Es wird Sarana zerstören. Sie und Brand sind Freunde gewesen, seit sie etwa zehn Jahre alt war.«
    » Und dann Geliebte, wenn Korden recht hat.«
    » Oh, er hat recht.«
    » Ah, das tut mir leid, Tem. Hast du Brand gemocht? War er ein Freund?«
    » Ein Freund? Nein. Ich habe ihn ganz gern gemocht, aber er mochte mich nicht.«
    » Aber du warst eifersüchtig. Ich kenne dich.«
    » Na und? Ich bin, was ich bin. Er hat gedacht, dass ich nicht gut genug für sie bin.«
    » Und jetzt ist er für sie gestorben«, sagte sie und wandte ihre Aufmerksamkeit seinen Schläfen zu, begann, sie zu massieren. » Oder vielleicht für ihren Sohn. Er hat da einen Kampf gewonnen. Sie wird sich den Rest ihres Lebens voller Zuneigung an ihn erinnern, egal, ob sie an deine Seite zurückkehrt oder nicht.«
    » Das hätte sie auch ohne dieses Opfer getan. Ich kann es ihr nicht verdenken. Sie hat Brand viel geschuldet; unter anderem ihr Leben.«
    » Ja? Das Problem wird sein, was sein Tod aus deinem Sohn gemacht hat.«
    » Korden sagt, er wäre nicht verletzt worden.«
    » Sei nicht mondverrückt, Tem. Es klingt, als wäre Saranas Liebhaber gestorben, weil Arrant eifersüchtig war und sich von anderen hat benutzen lassen. Wenn der Junge auch nur ein bisschen empfindsam ist, wird er am Boden zerstört sein, weil alles sein Fehler war. Da wirst du ganz schön was zu tun haben, wenn er ankommt.«
    Er wirkte leicht überrascht. » Denkst du wirklich?«
    » Männer!«, sagte sie gereizt. » Wieso seht ihr nie das Offensichtliche? Ihr habt mit immensem Weitblick ganze Nationen im Griff, aber bei euren eigenen Familien kriegt ihr das nicht hin!«
    » Ich hatte seit dem Massaker beim Schimmerfest keine Familie mehr.« An dem Tag war er zum Waisen geworden, und seine kleine Schwester war gestorben, niedergemetzelt von tyranischen Legionären…
    Sie ließ in ihren Bemühungen ab und machte sich daran, das Tablett und die schmutzigen Becher aufzunehmen. » Nun, dann wirst du bald damit anfangen müssen, es zu lernen. Bis dahin erinnere dich an das, was ich über Arrant und Korden gesagt habe. Und auch über Firgan. Ganz besonders über Firgan. Manchmal kann man viel über einen Menschen erfahren, wenn man weiß, wie er diejenigen behandelt, die im Rang unter ihm stehen. Korden mag kalt und voller Vorurteile sein, aber er hat zumindest einige Klasse. Und ja, auch Ehre. Er behandelt Leute wie mich nicht mit Verachtung, und er liebt Kardiastan mehr als sich selbst. Firgan ist einfach nur unverschämt und hochmütig und gefühllos. Ich wette, wenn du dir seine Feldzüge ansiehst, wirst du herausfinden, dass er sich die Gunst der Nicht-Magori mit Geld und Waren erkauft hat, die er den Besiegten abgenommen hat, während er sich auf dem Schlachtfeld kein Sandkorn für das Speerfutter interessiert hat, das diese Nicht-Magori darstellten.«
    Als Hellesia weg war, ging Temellin zum geöffneten Fenster und schaute hinaus in den Garten. Die Keyets stiegen panisch von den Reben auf und warfen ein paar vereinzelte Federn ab. Gewöhnliche kardische Vögel in einem gewöhnlichen kardischen Garten mit all den Blumen und Pflanzen, die genau das taten, was man von Pflanzen und Blumen erwartete. » Verflucht, ich vermisse die Illusion«, dachte er. » Ich vermisse, wie wild und unvorhersehbar dort alles war. Den bizarren Wahn.« Er lächelte, während er sich daran erinnerte, wie er acht Jahre alt gewesen war und die Illusionsstadt mit winzigen sprechenden Regenbögen übersät gewesen war, die sich wie gekräuselte Raupen fortbewegt und dabei Kinderverse aufgesagt hatten. Singende Blumen, Bäche, die bergauf flossen, duftende Vögel, Herdfeuer mit grünen Flammen und in Mustern aufsteigendem Rauch– all das hatte er gesehen.
    Er lehnte seine Stirn gegen den Fensterrahmen und dachte an Sarana. Wie war es möglich, dass er sie trotz der kurzen Zeit, die er mit ihr verbracht

Weitere Kostenlose Bücher