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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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verloren. Und heute verliere ich einen Freund.« Er schüttelte bekümmert den Kopf. » Ich bin den größten Teil meines Lebens eifersüchtig auf ihn gewesen, weil er der Illusionist war und ich es nie sein würde. Ich habe tiefes Mitgefühl für Firgan empfunden, weil ich wusste, dass er den gleichen Kampf des Neides zu kämpfen hatte. Ich dachte, er wäre ein besserer Illusionist als du. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Jetzt habe ich einen fünfzehnjährigen Jungen gesehen, der uns mit seiner edlen Gesinnung und seinem Mut alle beschämt. Es ist tragisch, dass dir nicht die Kontrolle über deine Macht gewährt ist, Arrant. Tragisch für Lesgath, ja, aber auch für dich und dieses Land. Du hättest einen guten Herrscher abgegeben, wenn du wirklich ein Magor gewesen wärst. Ich trauere heute um dich und Lesgath zugleich.«
    » Das ist… großzügig von Euch. Ich denke, ich verstehe jetzt, warum mein Vater Euch so sehr achtet, Magor.« Er sah auf seine Handfläche. » Also, wie machen wir es? Als ich in Tyrans war, hatte ich eine Zofe, deren Cabochon zerstört worden war. Sie war einmal eine Theura gewesen. Sie hat mir erzählt, dass Legionäre ihren Cabochon mit einem schweren Schlag eines Schmiedehammers zerstört hatten, während sie bewusstlos war. Dabei haben sie ihr auch die Hand zermalmt und alle Knochen gebrochen. Und danach konnte sie sich nicht mehr selbst heilen oder den Schmerz aufhalten…«
    Korden versuchte, ihn zu beruhigen. » Ich habe ein Magorschwert. Es gibt keinen Grund, etwas so Barbarisches und Gefährliches zu tun. Die Legionäre mussten Gewalt anwenden, weil sie nichts anderes hatten, um einen Edelstein zu zerstören. Natürlich hat die heraussickernde Macht häufig nicht nur die Soldaten getötet, die den Hammer geschwungen haben, sondern auch alle anderen, die in der Nähe standen. Magie, die unkontrolliert entweicht, kann tödlich sein, so wie es vermutlich auch bei Lesgath der Fall war. Die Tyraner haben letztlich Sklaven beauftragt, es zu tun. Keine kardischen Sklaven, denn die haben sich geweigert und den Tod wegen Ungehorsam vorgezogen. Einen Magor zu deformieren war ihnen ein Gräuel.« Seine Augen hatten den abwesenden Blick eines Mannes, der sich an eine ferne Vergangenheit mit beständiger Traurigkeit erinnert. » Es waren düstere Zeiten, Arrant. So viele Helden, die alleine starben oder litten, ohne dass es jemand mitbekam– Sklaven, die die Magori verehrt haben, und Leute wie deine Zofe.«
    » Können wir uns darauf verlassen, dass dies jetzt sicher ist?«
    » Wenn ich einen dünnen, sauberen Schnitt mit meinem Magorschwert mache, sollte die Macht langsam genug heraussickern, um sie bewahren zu können. Ich werde einen Bann errichten. Ich werde ihn mit dir verbinden, so dass wir deine Hand anschließend herausziehen können und nur der Einschließungsbann mit der herausgesickerten Macht zurückbleibt. Sie kann sich über mehrere Tage hinweg auflösen, während der Bann schwächer wird.«
    Arrant nickte. Es war anstrengend, so sachlich zu bleiben und der Versuchung zu widerstehen, zu schreien oder wegzulaufen oder zu weinen– irgendetwas zu tun, statt hier zu stehen und ruhig und vernünftig zu klingen.
    Korden sprach weiter: » Der Schnitt wird schmerzhaft sein, aber ich werde einen Schmerzblock einsetzen, sobald ich kann. Du wirst dich schwach fühlen und das Bewusstsein verlieren. Die Heilerin wird auf dich aufpassen und dafür sorgen, dass du nicht zu viel Kraft verlierst. Wenn du aufwachst, wird es… es wird so sein, als wärst du ein ganz gewöhnlicher Mensch.«
    Arrant nickte. » Ich verstehe.«
    » Bist du dir sicher? Es gibt kein Zurück mehr, niemals.«
    » Ich weiß.«
    » Bist du bereit, oder möchtest du auf die Heilerin warten?«
    » Tut es jetzt, Magor. Und Ihr braucht Euch nicht schuldig zu fühlen. Es hätte schon vor langer Zeit geschehen sollen.« Und da war noch ein anderer, unwillkommener Gedanke: » Wenn es so gewesen wäre, wäre Papa jetzt nicht blind, und ich hätte Tarran nicht verletzt. Werde ich jemals erfahren, ob ich ihn getötet habe?« Eine Träne rollte seine Wange hinunter, und er machte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen. Jemand musste um Tarran weinen. Sein Leben sollte nicht einfach verlöschen, ohne dass jemand um ihn trauerte.
    Korden nickte. Arrant löste die Scheide mit dem Schwert und legte beides beiseite, in dem Wissen, dass er es niemals mehr tragen würde. Er kniete sich auf den Boden neben den niedrigen Tisch, legte

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