Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
dessen Gehässigkeit nur so aus ihm herausströmte und sich in seinen verzogenen Mundwinkeln offenbarte.
» Danke für diesen netten Gedanken, Ryval«, sagte Arrant und verzichtete bewusst auf den Titel des Mannes. » Wie auch immer, ich denke nicht, dass dieser Streit nötig ist. Ich bin bereit, meinen Cabochon zerbrechen zu lassen, solange es einen Weg gibt, dies zu tun, ohne mein Leben zu gefährden.«
Ungar sprang sofort wieder entsetzt auf. » Arrant, du weißt nicht, was du sagst.«
» Doch, das tue ich.« Es klang selbst in seinen eigenen Ohren überrascht. » Glaubt Ihr, ich will mich den Rest meines Lebens zu Tode sorgen, dass ich wieder unschuldige Menschen töten könnte, weil ich machtlos dagegen bin? Ich dachte, ich hätte einen Weg gefunden, meine Macht zu kontrollieren, aber gestern hat sich herausgestellt, dass es nicht immer funktioniert. Ich mag Firgans Motive in Frage stellen, aber nicht seine Logik. Ich will, dass es geschieht. Ich will, dass es jetzt geschieht, bevor mein Vater zurückkehrt, um es zu verhindern. Denn genau das wird er tun, wenn er kann.«
Er trat zum Pult, um sich daran festhalten zu können. Er wollte, dass das Zittern seiner Hände aufhörte. Seine Unbeteiligtheit hatte sich verloren, seit ihm klar geworden war, was er da vorschlug, und er hatte Angst. » Lass mich den Mut haben, das durchzustehen«, dachte er.
» Arrant, ich bitte dich«, sagte Ungar. » Grevilyon, geht und holt Eure Mutter! Berrin, Ihr seid hier der Älteste, brecht diese Travestie ab, jetzt sofort. Wir müssen auf die Rückkehr von Illusionist Temellin warten.«
Noch während Grevilyon den Saal verließ, um Jessah zu holen, wandte Arrant sich an Korden, der seit einiger Zeit nichts mehr gesagt hatte. Er saß reglos vornübergebeugt da und starrte auf den Boden, während seine Unterarme auf den Knien ruhten und die Hände herunterbaumelten. Er sah auf, als Arrant seinen Namen nannte. Sein Schmerz war nicht zu übersehen.
» Mein Vater hat immer gesagt, dass Ihr ein Mann der Ehre seid, Magor«, sagte Arrant und bemühte sich um Förmlichkeit, um dem Schrecken zu begegnen, der jetzt seine Fähigkeit zu sprechen zu zersprengen drohte. » Ich habe diese Ehre heute in Frage gestellt, aber tatsächlich möchte ich von allen Menschen hier Euch bitten, dies für mich zu tun. Für uns beide. Würdet Ihr es tun?«
Ein atemloses Schweigen breitete sich aus. Sogar Ungar blieb still, während ihr Tränen über die Wangen liefen, als alle darauf warteten, dass Korden antwortete. Er erhob sich langsam und sagte mit schwerer Stimme: » Es muss getan werden. Es tut mir leid, Arrant, aber wir wissen beide, dass es so ist.«
» Ich weiß.« Ganz egal, was Firgan getan hatte, um das auszulösen, was auf dem Übungshof passiert war, oder es sich zunutze zu machen, die Tatsache blieb bestehen: Er, Arrant, hatte die Kontrolle über seine Macht verloren. Selbst mit seinem Bruder in seinem Kopf. Und nur die Götter wussten, was er Tarran angetan hatte.
Korden sah zu Berrin hinüber. » Schließ die Versammlung«, sagte er. » Eine Abstimmung ist nicht nötig. Arrant weiß, was getan werden muss, und ist Manns genug, es zu akzeptieren. Wir sollten ihn dafür ehren und das hier beenden.«
Korden wandte sich an Ungar. » Sorg dafür, dass zwei Heiler zum Zimmer des Illusionisten kommen«, befahl er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. » Und schicke Jessah rein, wenn sie kommen kann.« Er winkte Arrant zu sich. » Komm, Junge. Bringen wir es hinter uns.«
Ungar schnürte sich die Kehle zu; ihr Abscheu war so intensiv, dass sogar Arrant ihn spürte. Er wandte sich von ihr ab und trat zu Korden; gemeinsam gingen sie durch den Saal und zwischen den jetzt stummen Versammelten hindurch. Einer der Magoroth stand auf. Zwei oder drei andere folgten seinem Beispiel. Dann erhob sich der gesamte Saal, um einen Jugendlichen zu ehren, der vor ihren Augen mit dem Mut und der Integrität einer einzigen Entscheidung zu einem Mann geworden war, den sie achten konnten.
Korden führte ihn zu einer Tür an der Seite des Saals, und gemeinsam betraten sie einen kleinen Raum, in dem sich ein kleiner Tisch und ein paar Stühle befanden. » Das hier ist das Zimmer des Illusionisten«, sagte er. » Hier wartet dein Vater darauf, dass sich der Rat versammelt, bevor er den Saal betritt.« Er wandte sich zu Arrant um. » Er wird es mir nie vergeben, weißt du.«
» Ich werde es ihm erklären.«
» Gleichwohl habe ich gestern einen Sohn
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