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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Hand genommen habe, konnte ich diese schreckliche Leere spüren. Es war, als hätte er einen Teil von sich selbst verloren. Als wäre seine Essenza weg.«
    Sie zitterte in seinen Armen. Ihr Entsetzen rankte sich um ihn und verriet ihm mehr, als er wissen wollte. Er wollte sie beschützen, sie vor all dem Kummer bewahren, der sie in ihrem Leben erwartete. Er holte tief Luft. » Ich werde dir die Wahrheit nicht verheimlichen, Sam. Während des Krieges haben die Tyraner so etwas oft gemacht, besonders in den ersten Jahren. Sie wussten, dass es einen Magor zerstört, also haben sie es gerne getan. Sie haben Cabochone zerbrochen und die Magori versklavt und zu den schlimmsten Arbeiten gezwungen. Die meisten haben sich wenige Wochen, nachdem sie ihre Macht verloren hatten, umgebracht.«
    Die Qual, die mit dem Begreifen einherging, weitete ihre Augen. » Du glaubst, dass du ihn vielleicht vor sich selbst beschützen musst?«
    » Das könnte sein, ja.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Arrant wird sich nicht umbringen«, sagte sie bestimmt. » Sein Mut kann es mit jedem Krieger aufnehmen.«
    » Er wird mehr als nur Kampfesmut brauchen«, sagte Garis.
    Tarran? Bist du da?
    Keine Antwort. Er hatte eine Ahnung, dass er seinen Bruder im Schlaf gerufen hatte. Stundenlang. Ohne eine Antwort zu erhalten. Müde öffnete er die Augen, in dem Wissen, dass die Realität mehr Schmerz für ihn bereithielt, als er bewältigen konnte.
    Die erste Person, die er sah, war Temellin, und er war allein. » Papa«, sagte er. Temellins Hand griff nach seiner. Ihre Cabochone berührten sich klickend, aber es war ein leeres Geräusch. Temellins Griff wurde fester.
    Etwas holprig, da er noch nach den richtigen Worten suchte, sagte Arrant: » Kein Magor zu sein… es spielt keine Rolle für mich, na ja, zumindest nicht so sehr, wie du denkst. Ich meine, ich bin nie ein richtiger Magor gewesen. Ich war kaum in der Lage, all die Dinge zu tun, die ihr, ohne nachzudenken, vollbringt. Also werde ich es auch nicht vermissen. Ehrlich nicht.«
    » Trotzdem ist das nicht die ganze Wahrheit, oder?«, fragte Temellin nach einer kurzen Pause.
    » Ich… na ja, vielleicht nicht. Ich wollte dich zufriedenstellen. Ich wollte der Illusionisten-Erbe sein, damit du auf mich stolz sein kannst. Und ich hatte angefangen zu glauben, dass es möglich sein könnte. Wegen Tarran. Ich dachte… ich dachte, alles würde am Ende in Ordnung kommen. Aber jetzt habe ich dich enttäuscht. Und das spielt eine Rolle.«
    » Mich enttäuscht? Bei den trockenen Höllen, Arrant, ich bin nie mehr stolz auf dich gewesen als gerade jetzt. Und was eine Rolle spielt, bist du. Dass es dir gut geht. Dass du all das bewältigen kannst. Dass du dir ein anderes Leben aufbauen kannst, in dem du dein Glück finden wirst.«
    Arrant sah auf seinen Cabochon hinunter. Auf den Riss, der ihn jetzt der Länge nach spaltete. » Es geht mir gut«, sagte er. » Es tut nicht weh. Ich fühle mich gar nicht groß anders. Und ein Teil von mir wollte immer gewöhnlich sein. Es ist einfacher, gewöhnlich zu sein.« Also, warum hatte er dann das seltsame Gefühl, unvollständig zu sein? Ja, es mochte leichter sein, aber es war auch– er suchte nach dem Wort– unbefriedigender. Er sah auf. » Aber was mir im Moment viel wichtiger ist: Wie geht es Perry? Kannst du mir sagen, ob es ihm gut geht?«
    » Perradin geht es gut, er ist bereits wieder auf den Beinen und wartet darauf, dich sehen zu können. Ebenso wie alle anderen, die verletzt waren. Lesgath ist das einzige richtige Opfer.«
    Erleichterung strömte wie eine reinigende Flut durch ihn hindurch.
    » Was ist mit Tarran? War er bei dir, als all das passiert ist?«, fragte Temellin.
    » Ja. Er ist verschwunden, und ich habe seither nichts mehr von ihm gehört. Ich rufe ihn– aber es ist nichts da. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mich verändert habe, oder… oder weil er gestorben ist. Das letzte Mal habe ich die Kontrolle verloren, weil er zurück in die Illusion gezogen wurde. Aber diesmal war es anders. Ich habe die Kontrolle verloren, und er hat geschrien. Dann ist er verschwunden.«
    Temellin saß reglos da. Schließlich sagte er: » Es gibt einen Jungen, der schon bald sein Magoroth-Schwert abholen wird. Ich werde ihn bitten, die Illusionierer nach Tarran zu fragen.«
    Arrant nickte. Geduld. Er würde geduldig sein müssen.
    » Und ich habe nach deiner Mutter geschickt. Sie wird schon bald hier sein.«
    » Wohl kaum! Ich meine, was ist mit

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