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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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denn her? Du solltest bei diesem Wind nicht draußen sein. Wo ist deine Mama?« Die Wolke war jetzt über ihnen und verdunkelte die Sonne. » Na, egal«, sagte er, » dafür ist jetzt keine Zeit. Komm ins Haus. Wir suchen später nach deiner Mama.«
    Das Mädchen streckte die Arme nach ihm aus, und er hob sie hoch. Ihr Körper war steif, ihre Kleidung fühlte sich rau unter seinen Fingern an. Als er sich wieder dem Bauernhaus zuwandte, war der Geruch intensiv und erstickend. Sie lehnte sich an ihn, rieb ihre Nase an den Stoppeln seines Kinns, und die pinkfarbene Rundung ihres Mundes öffnete sich im gleichen Moment zu einem Lächeln, als ihre Fänge ein Stück aus seiner Wange rissen und ihre geifernde Zunge sich um seine wand, um sie durch das Loch herauszureißen, das sie gerade erst in seine Wange gebissen hatte.
    Faretha im Bauernhaus bemerkte die Wolke durch das Fenster, während sie den Wind um die Ecken der Nebengebäude heulen hörte. Rasch schloss sie die Läden und lief los, um die Wäsche hereinzuholen, die sie zum Trocknen auf die Obststräucher gelegt hatte. Mit den Armen voller Wäsche auf dem Rückweg zum Haus hörte sie die Tür zuschlagen, während der Wind ihren Anoudain hochwirbelte und ihr ins Gesicht wehte. Sie hielt inne, fragte sich, wie sie die Tür öffnen sollte, als sie erkannte, dass ihr Ehemann den Pfad entlangkam. Sie lachte. » Wie schön– du kannst mir gleich die Tür aufmachen.« Ihre Augen strahlten ihn über den Wäschestapel hinweg an.
    Er starrte sie ebenfalls an, und sein Gesicht war so ausdruckslos wie neues Wachs auf einer Tafel. Der Wind schob ihn, umgeben von Staub und Blättern, in einer Böe auf sie zu. Er wirbelte ihn herum, so dass seine Füße kaum den Boden zu berühren schienen. Als er sie erreicht hatte, erstarb die Windböe zu einem Flüstern. Er nahm ihr die Wäsche aus den Händen und ließ sie achtlos zu Boden fallen, wo die einzelnen Stücke sich verteilten. Sein Blick senkte sich auf die Wölbung ihres Körpers, wo ihr Baby trat. Sie zögerte. » Brix? Was ist los?«
    Er legte seine Hand auf die Wölbung ihres Bauches. Sie wollte weglaufen. Sie wusste, dass sie weglaufen sollte, aber er war ihr Mann. Er liebte sie, sie hätte ihr Leben darauf verwettet. Und sie liebte ihn. Er krümmte die Hände, und die adlerscharfen Krallen, die sie für Finger gehalten hatte, bohrten sich in ihren Körper.
    Es dauerte lange, bis sie starb, während sie mit verständnislosem Blick zusah, wie ihr Ehemann ihr ungeborenes Kind aß.
    » Du bist dämlich.«
    » Nein, bin ich nicht. Du bist diejenige, die dämlich ist. Du hast mit Firgans Schwester besprochen, was ihr seinetwegen unternehmen wollt. Hast du den Verstand verloren?«
    » Arrant, du weißt, dass du mit Tarran sprechen willst, und dies ist der einzige Weg, wie es klappen könnte. Und da du jetzt weißt, dass dein Kontrollverlust damals nichts mit dir zu tun hatte, kannst du es auch ohne Bedenken tun.«
    Samia hatte ihm aufgelauert, als er gerade dabei war, den Feigenbaum in einem der Gärten zu plündern, die den Pavillon des Illusionisten umgaben. Jetzt stand sie da, die Hände in die Hüften gestemmt, und starrte ihn finster und streitsüchtig von der anderen Seite der Sonnenuhr aus an. » Ich habe so viel Zeit damit zugebracht, dir von Madrinya aus zu helfen, während du nach Tyr abgehauen bist.«
    » Mir zu helfen? Wie soll es mir helfen, wenn du mir sagst, dass alles, was ich getan habe, umsonst war? Dass Tarran und ich schließlich doch nicht die Kontrolle über die Macht verloren haben? Dass ich jegliche Hoffnung darauf, ein richtiger Magoroth zu werden, einfach weggeworfen habe, weil ich dumm genug war, mich reinlegen zu lassen? Und warum unter allen weiten blauen Himmeln hast du dich mit Serenelle angefreundet, während ich weg war?«
    Sie ließ ihre Hand auf die Sonnenuhr hinunterdonnern und verfehlte den bronzenen Zeiger, der seinen Schatten über die Platte warf, nur knapp. » Arrant, sie hat Angst vor Firgan. Er hat Lesgath getötet, schon vergessen? Vielleicht ist sie die Nächste.« Ihre Brust hob sich, als sie tief Luft holte und sich beruhigte. Es kostete ihn erhebliche Mühe, seinen Blick nicht länger auf der Wölbung ihres Mieders ruhen zu lassen, während sie weitersprach: » Sie hat mir geholfen. Sie war es, die mich immer wieder angestachelt hat, weiterzusuchen und herauszufinden, wie Firgan es angestellt hat. Sie war sich genauso sicher wie ich, dass er für alles verantwortlich ist, und sie

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