Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
wollte einfach nicht aufgeben. Wie auch immer, es ist ganz schön dreist von dir zu sagen, ich sollte nicht mit ihr befreundet sein. Du bist doch derjenige, der sie geküsst hat.«
    Er starrte sie beschämt an. » Woher weißt du das?«
    » Sie hat es mir gesagt. Wie sonst?«
    Er spürte, wie sein Hals heiß und rot wurde. » Das war vor vielen Jahren.« Um sich etwas Zeit zum Atmen zu verschaffen, biss er in die Feige in seiner Hand und verfluchte sich dafür, dass er so schwach gewesen war.
    Samia wölbte ihre Brauen.
    Er starrte sie verwirrt an und fragte sich, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, wieder nach Hause zurückzukehren. In Tyrans hatten die Leute zu ihm aufgeschaut und ihn Baumeister genannt; hier wollten ihm alle sagen, was er zu tun hatte, ohne ihn erst nach seiner Meinung zu fragen. Er war erst vor zwei Tagen zurückgekehrt und hatte schon einen beachtlichen Teil seiner Zeit damit verbracht, mit dem einen oder der anderen zu streiten, und meistens ging es darum, wie er seine Macht zurückerhielt.
    Sarana wollte alle Heiler zusammenrufen lassen, um herauszufinden, ob sich sein Cabochon dauerhaft reparieren ließ. Temellin wollte versuchen, ihm einen anderen Cabochon zu geben – diesmal in seiner rechten Hand, auch wenn so etwas noch nie zuvor geschehen war –, so dass er sein Schwert wieder nutzen konnte. Perry wollte, dass er seine Zeit in der Bibliothek verbrachte, um in den alten Schriften nach Lösungen zu suchen. Vevi und Serenelle – noch so ein unwahrscheinliches Bündnis, dachte er fassungslos – wollten, dass er einen Weg fand, seinen Cabochon mit einem Einschließungszauber zu belegen, um seine Macht darin zu behalten, auch wenn alle Welt wusste, dass solche Zauber, die an ein Lebewesen gebunden waren, niemals funktionierten; man ließ den Zauber hinter sich, sobald man sich selbst bewegte. Hades allein wusste, warum.
    Und jetzt Samia. Nur wollte sie noch einen Schritt weitergehen. Sie wollte ihren Cabochon auf seinen legen und ihre direkte Heilkraft benutzen, um seinen Cabochon dauerhaft zu versiegeln. » Ich denke, mein Siegel wird ein paar Stunden halten«, sagte sie. » Lange genug, dass deine Macht sich etwas aufbauen kann. Am Ende wird das Gold so stark sein, dass es durch mein Rot hindurchdringt, aber bis dahin könntest du Tarran rufen. Mein Siegel ist besser als ein Einschließungszauber, weil du dich nicht stillhalten musst, während sich deine Macht aufbaut. Und bei einem Zauber wäre es so, dass wir ihn entfernen müssten, damit du deine Magie nutzen kannst– und dann würde die Macht ausströmen und rasch wieder verloren sein. Vielleicht, bevor du die Möglichkeit hattest, sie zu benutzen.«
    Er verschluckte sich fast an der Feige. » Hör dich nur reden! Meine Macht dringt durch deine? Sam, ich will niemanden mehr verletzen. Wenn aber Macht aus einem Riss strömt, der längs durch meinen Cabochon geht, wird genau das passieren. Ich werde irgendjemandem Schaden zufügen. Ich will es nicht tun.« Er dachte, er hätte den Streit gewonnen.
    Er hätte es besser wissen müssen.
    Am Abend aßen sie zusammen: seine Eltern, Garis, Samia und er. Zuerst sprach niemand von seinem Cabochon. Sie redeten über die Illusion und über Tyr. Sie sprachen über seine Studien und dass er in Kardiastan Aquädukte bauen wollte.
    » Wieso sollten die Menschen Wasser vom See herkarren?«, fragte er, ohne sich bewusst zu sein, wie seine Begeisterung seine Augen strahlen ließ und seine Stimme färbte. » Es ist mühsam und teuer. Wieso sollten die Menschen so viel Zeit damit verbringen, an den Brunnen zu warten, um einen einzigen Krug zu füllen? Wenn wir einen Aquädukt hätten, würde das Wasser die ganze Zeit über allen zur Verfügung stehen– sauberes Wasser.«
    » Woher willst du es nehmen? Vom See?«, fragte Sarana.
    » Nein, nein. Schon jetzt sagen die Leute, dass der Wasserstand des Sees gesunken ist seit der Zeit, als sie Kinder waren. Wir entnehmen ihm zu viel Wasser, weil die Stadt größer wird, und verschmutzen ihn mit unseren Abfällen. Ich möchte das Wasser aus den Bergen, nordwestlich der Straße nach Asida holen. Dort muss es in den Gebirgsausläufern eine unterirdische Quelle geben. Ich muss das alles natürlich noch genauer prüfen, aber ich denke, dass der Kanal weniger als hundert Meilen lang sein sollte, und das Gefälle wird vermutlich zunehmen…«
    » Einhundert Meilen ?« Temellin wandte ihm ruckartig das Gesicht zu. » Und wie willst du ein so langes

Weitere Kostenlose Bücher