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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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soll doch niemand wissen, dass du deine Macht zurückerlangt hast.«
    » Na, das ist ja eine erstaunliche Aussage für jemanden, der das alles gerade brühwarm Serenelle erzählt hat. Nicht dass es mich stört. Ich habe es satt, mich zu verstecken«, fügte er hinzu. » Und im Augenblick bin ich ein Magoroth. Es kümmert mich nicht, wer es weiß. Ich werde dort hineingehen, und hinterher erzähle ich dir alles. Versprochen.«
    Sie packte ihn am Arm, als sie bei den Stufen ankamen, die zum Ratssaal hinaufführten. » Wie du weißt, möchte dein Vater nicht, dass Firgan weiß, dass du…«
    Er blieb stehen und sah sie an. » Samia, ich habe ein Talent dafür, das Falsche zur falschen Zeit zu tun. Das weiß ich. Aber den Illusionierern läuft die Zeit davon, und daher auch uns. Tarran sagt seit Jahren, dass das Ende bevorsteht. Und zwar bald. Nun, was wir als ›bald‹ bezeichnen und was sie darunter verstehen, unterscheidet sich gewöhnlich voneinander, und wir hatten uns inzwischen daran gewöhnt; bisher war alles immer nichts weiter als noch eine weitere Krise. Doch das können wir jetzt nicht mehr behaupten. ›Bald‹ heißt jetzt genau das. Und ich kann mich nicht länger verstecken und einfach zusehen, wie es passiert. Ich muss einen Weg finden, zu … ich weiß nicht genau. Ich muss irgendetwas tun, um das Unvermeidliche hinauszuzögern. Einfach … irgendwas.«
    Sie schwieg, aber sie ließ seinen Arm los. Er lächelte sie an und versuchte, tröstlich zu wirken, aber sie schien eher ergeben als beruhigt zu sein– und auch einigermaßen verärgert, denn als Imaga konnte sie ihm nicht in den Ratssaal folgen. Er drehte sich um und marschierte hinauf zu der Wache, die oben stand. Es war Perradin.
    Er errötete, als er Arrant sah. Er wirkte entsetzt, und seine Verlegenheit strömte frei von ihm aus. » Oh, beim Sand– Arrant, ich kann dich nicht reinlassen. Die Regeln, weißt du. Alle, die durch diese Türe treten, müssen Macht in ihren Schwertern haben. Oder eine besondere Ausnahmeerlaubnis erhalten. Ich kann jemanden schicken und darum bitten…«
    » Nicht nötig«, sagte Arrant mit einem Lächeln und zog sein Schwert aus der Scheide. Es füllte sich mit glühendem Gold, was bei Perradin fassungsloses Staunen hervorrief. » Aber ist das nicht unmöglich?«, fragte er.
    » Offensichtlich nicht«, sagte Arrant trocken.
    Perradins Miene hellte sich auf. » Willkommen zurück«, sagte er und hielt ihm die linke Hand hin. Arrant nahm das Schwert in die andere Hand und berührte mit seinem Cabochon den von Perradin. Perradins Emotion bestand aus unverhüllter Freude. » Ich warte auf die Geschichte, wie du das gemacht hast, Arrant, und zwar in allen Einzelheiten.«
    Arrant grinste ihn an. » Schon bald, das verspreche ich dir.«
    Hinter ihm erschauerte Samia und schüttelte den Kopf, aber Arrant sah es nicht. Er steckte sein Schwert wieder in die Scheide und trat durch die Doppeltür in der Eingangshalle, wo er sich seinen Weg zwischen den wartenden Menschen hindurch zum Zimmer des Illusionisten bahnte. Gespräche verstummten, als er an den anderen vorbeikam, wurden dann mit erneuter Intensität wieder aufgenommen, als sie sein Schwert sahen und spürten, dass er Magormacht verströmte. Gemischte Emotionen breiteten sich im Saal aus. Überraschung, Schock, Verärgerung, Freude, Anerkennung– es war alles da.
    Manchmal würde ich es lieber nicht wissen, sagte er zu Tarran.
    Als er vor dem Zimmer angekommen war, zögerte er. Sein Cabochon brannte bei der Erinnerung an das, was ihm hinter dieser Tür angetan worden war. Er ballte die Hand zur Faust und versuchte, die Erinnerungen anzunehmen, ohne zusammenzuzucken. Bist du bei mir, Tarran?, fragte er.
    Ich gehe jetzt nirgendwohin. Vater wird dich allerdings bei lebendigem Leib häuten.
    Es stand keine Wache vor dem Zimmer des Illusionisten, aber er blieb trotzdem, wo er war. Temellin, Sarana, Korden. Und Firgan. Verflucht. Was zur Verheerung tut er hier? Sie alle hielten ihre Emotionen sorgsam gedämpft. Er hätte seine Hörfähigkeit verstärken können, um sie zu belauschen, aber wenn man ihm etwas eingetrichtert hatte, seit er in Kardiastan war, dann, dass die Intimsphäre der Menschen höchst heilig war. Er hätte klopfen oder ohne zu klopfen eintreten können, aber er tat es nicht.
    Er wartete.
    Einen Moment später öffnete sein Vater die Tür. » Firgan sträubt sich schon wie eine Katze, die sich bedroht fühlt, seit er deine Macht gespürt hat«, sagte

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