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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Arrant ihn zurückgelassen hatte, beschattete die Augen mit einer Hand gegen das grelle Licht, während er in die Ödnis hinaussah. Hinter ihm und ein bisschen weiter oben am Hang der Strebe stand Garis Hand in Hand mit Samia. Arrant winkte und drehte sich um, um dem Ruf zu folgen, den er von weiter vorn immer noch hörte. Er kam nicht vom Sand, das wusste er; sondern von den Illusionierern. Aber dieses Sehnen? Das war etwas anderes, es war neu für ihn.
    Der Sand peitschte über seinen Kopf und hüllte ihn ein, filterte das grelle Licht der Sonne, so dass es ein purpurner Schatten aus kühler Luft wurde, vom unberechenbaren Wind herangeweht, den der Sand durch seine Bewegung selbst erschaffen hatte.
    Arrant … Arrant … hierher.
    Geflüsterte Worte, nicht ganz so, wie wenn Tarran zu ihm sprach, und auch nicht wie von einer Person. Tarrans Worte hörte er in der gleichen Weise in seinem Kopf wie seine eigenen Gedanken. Diese Worte schien er dicht an seinen Ohren zu hören. » Sie benutzen irgendwie das Lied der Zitterödnis«, grübelte er. » Sie verzerren es, um ihre Worte zu formen, weil sie selbst keine echten Körper und keine echte Stimme haben.«
    Er gehorchte ihrem Ruf und sah sie schließlich: beschattet, nebulös, unwirklich, halb in den wogenden Vorhängen aus Sand verborgen. In einer Gestalt, die sie Menschen ähneln lassen sollte. Und doch waren sie nicht wirklich da, nicht in einem für Menschen greifbaren Sinn. Sie waren nur eine Ausweitung der Illusion.
    » Tarran?«, flüsterte er.
    Er ist nicht hier.
    Kummer schoss durch ihn hindurch, zerriss die Ungewissheiten, hob mit neuer Klarheit hervor, was wichtig war. » Wenn ihr hier seid, muss er es auch sein«, sagte er. Worte, die versuchten, den Schmerz einer Wunde zu lindern, die nicht heilen würde, bis er Tarran wieder in seinem Kopf spürte.
    Nein. Er wird später erfahren, was hier passiert. Aber jetzt hört er uns nicht. Er hat dich abgetrennt. Er hat das Gefühl, dass du ihn verraten hast.
    » Ich habe es nicht als Verrat gemeint«, wandte er ein. » Aber ich war gedankenlos und dumm und durcheinander. Ich… ich habe versucht, ihn zurückzurufen. Wenn das hier vorbei ist, möchte ich mit meinem Vater reden, aber Tarran sollte dabei sein. Bitte sagt ihm das. Abgesehen davon braucht er mich jetzt. Wie kann er überleben, ohne die Sicherheit zu haben, die ihm mein Verstand bietet?«
    Diese Entscheidung muss er selbst treffen. Er wird älter. Wir werden ihn so gut schützen, wie wir können.
    » Aber es ist auch wichtig, dass wir kommunizieren! Wir müssen zusammen eine Lösung finden.«
    Niemand von den Illusionierern wird das überleben, was passieren wird, Arrant. Das musst du begreifen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Vielleicht kommt es so, wie es sein sollte: Alle Wesen erreichen das Ende ihres Weges und sehen in die unvorstellbare Unendlichkeit des Todes jenseits davon. Schon bald sind wir an der Reihe.
    Er wollte gegen die Gewissheit der Illusionierer rebellieren. Er wollte sie anschreien, dass sie kämpfen sollten, statt nachzugeben. Als würden sie nicht kämpfen und hätten nie gekämpft. Aber sie kämpften bereits, jeden Tag ihres Lebens.
    Arrant holte tief Luft, um sich zu fangen. Er unterdrückte seine Wut und Enttäuschung und sagte stattdessen, als würde er seinen Bruder vertreten: » Tarran hat gerade erst angefangen zu leben. Ihr Übrigen habt Jahrhunderte hinter euch. Und alles, was er jemals kennengelernt hat, war der Schmerz der Verheerung. Es muss einen Weg geben, das aufzuhalten, was passiert. Wir müssen ihn gemeinsam finden.«
    Er hat deine Welt kennengelernt. Und in ihr die Abwesenheit von Schmerz. Das alles hast du ihm gegeben.
    » Ich würde ihm noch mehr geben, wenn ich wüsste, wie. Er hat einmal gedacht, dass ich euch vielleicht helfen könnte. Irgendwie. Ihr habt das gedacht, ich weiß, dass ihr das getan habt. Also, was kann ich tun?«
    Ja, wir dachten, durch ihn würde es anders werden. Aber wir haben irgendetwas übersehen. Seine Anwesenheit genügt nicht.
    » Wenn ich meinen Cabochon richtig benutzen könnte, würde sich dann etwas ändern?«
    Für uns? Das glauben wir nicht. Der Edelstein in deiner Hand, in den Händen aller Magori, ist eine Konzentration von Energie, die sich kontinuierlich durch unterschiedliche Quellen erneuert – Energie von der Sonne, dem Wind, der Wärme. Er verstärkt eure Magorieigenschaft, die Essenza, die du wie alle Magori bei der Geburt besitzt. Wir können diese persönliche

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