Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
Macht von euch spüren, wie auch die von eurem Cabochon. Beide sind da, wahr und stark. Du erkennst sie nur nicht. Du kannst sie nicht ergreifen.
» Mit mir stimmt irgendetwas nicht?«
Es entstand ein schweres Schweigen. Und dann: Das glauben wir.
Oh, zu den Sandhöllen. Es war wirklich sein Fehler. Sein eigener scheißpökelhirniger Fehler.
» Wie kann ich dann lernen? Wie kann ich es überwinden? Sagt es mir!«
Dieses Mal schwiegen sie vollständig, und er wusste, dass sie keinen Weg kannten.
» Ich werde niemals aufgeben«, sagte er trotzig. » Kann mir das Magorschwert helfen?«
Wahrscheinlich nicht.
Eine Woge der Übelkeit stieg in ihm auf und zog sich wieder zurück. Süßes Elysium.
Es tut uns leid, Arrant. Wir würden helfen, wenn wir wüssten, wie. Wenn wir glauben würden, dass es einen Weg gibt.
Er wechselte das Thema. » Tarran. Ich muss mit ihm sprechen. Wenn ich nur erklären könnte…«
Eine neue schwere Stille entstand, und dann kamen weitere Wahrheiten, die er nicht hören wollte. Denkst du, es ist so einfach, die Spuren des Verrats wegzuwischen? Frag deine Mutter, sie wird dir sagen, dass der Schmerz des Verrats ein Leben lang währt.
» Wird er mir niemals vergeben?«
Er dachte, du wärst bereit, ihn auszulöschen, um vor deinem Vater in einem besseren Licht dazustehen. Er hat sich gefragt, ob du eifersüchtig warst – so wie du es auf Brand warst – und die Liebe deines Vaters für dich selbst haben wolltest.
» So war es nicht!« Er weigerte sich, das Zittern in seiner Brust in Form von Tränen aus sich herausfließen zu lassen. Er war zu alt für Tränen. » Wenn er nur mit mir sprechen würde …«
Gib ihm Zeit. Wir werden ihn zurückschicken.
» Sagt ihm, dass es mir leidtut. Ich wollte es zurücknehmen, kaum dass ich es gesagt hatte.«
Er wird es wissen. Wir Illusionierer sind alle eins, vergiss das nicht. Was immer du zu uns sagst, wird er in dem Moment wissen, da wir die Zitterödnis verlassen. Aber Schmerz braucht Zeit zum Vergehen.
Arrant hatte das Gefühl, als würde der Schmerz ihn zerreißen. Er konnte nichts sagen.
Während er danach mit seiner Scham kämpfte, sprachen sie wieder, gaben ihm weitere Informationen, die er nicht wollte. Wir verlieren unseren Zugriff auf die Illusion, Arrant. Und wir wissen nicht, wohin das führt.
» Ich fürchte, ich weiß nicht, was ihr meint.«
Die Bestien der Verheerung haben gelernt, die Winde zu benutzen. Die Stürme kommen von den Bergen herab, angezogen von der Hitze, und fegen die Erde weg, auf der wir einmal gelebt haben. Sag den Magori, dass sie aufpassen sollen; dein Volk wird ihre Beute werden, Nahrung für diejenigen, die uns jetzt verschlingen.
Arrant schob seinen persönlichen Schmerz beiseite, um sich diesem neuen, bedrohlichen Gedanken zu stellen. » Du meinst, die Bestien der Verheerung verlassen euch, um uns anzugreifen? Aber wir können für euch gegen sie kämpfen. Die Magori sind Krieger.«
Können Magorikrieger Ungeheuer besiegen, die zu Tausenden aus dem Wind strömen? Wir fürchten, unser Tod verdammt euch alle. Einst waren wir alles, was schön war, und gaben euch Obdach. Jetzt tragen wir das Ende all dessen in uns, was euch teuer war. Sag dem Illusionisten Bescheid.
Die Vorstellung war fast zu viel, um sie zu begreifen. Die Magori hatten Angst vor dem Tod der Illusionierer gehabt und vor dem Verlöschen der Magie, die die Magori zu etwas Besonderem machte. Jetzt schien es, als stünde ihnen die mögliche Auslöschung der Magori bevor– das Ende ihrer Existenz und ihres Lebens, nicht nur ihrer Macht.
Es ist mehr als das, sagten die Illusionierer, als würden sie seine Gedanken verstehen. Ganz Kardiastan wird den Bestien der Verheerung zum Opfer fallen, wenn ihr keinen Ausweg findet, im Gegensatz zu uns. Wir sahen keine Lösung.
Darauf hatte er keine Antwort. Er war voller Hoffnung gewesen, als er hergekommen war, um sein Schwert in Empfang zu nehmen. Jetzt wurde alle Hoffnung durch das Ausmaß des drohenden Unheils ausgelöscht.
Während er angeschlagen und sprachlos dastand, tauchte ein Schwert in der Luft vor ihm auf. Ein Magorschwert.
Nimm es. Es ist deins.
Er zögerte, überwältigt von all dem, was vorher gesagt worden war. Mehr als je zuvor brauchte er die Macht über sein Schwert. Die Magoroth würden schon bald aufgerufen sein, ihr Land erneut zu retten. Sein Wunsch, ein echter Magorothkrieger zu sein, vermischte sich mit seiner Angst vor Versagen, so dass er für einen Moment reglos
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