Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung
kribbelten und zuckten vor Lust.
Sie fasste seine Hoden mit einer Hand, und sein Atem zischte plötzlich an ihrer Schulter. Sie bewegte sich im Takt mit ihm, schnell, aber kontrolliert, und näherte sich dem Orgasmus.
Denser stöhnte, als der Höhepunkt nahte. Sein Penis wurde noch härter, sie genoss entzückt die Berührung, und in einer Explosion von Mana-Licht kamen sie gemeinsam zum Höhepunkt. Die Hülle zerplatzte und ließ einen Schauer von Tropfen in allen Farben des Regenbogens über sie niedergehen. Erienne stieß einen verzückten und triumphierenden Schrei aus. Denser stieß noch einmal hart zu, dann hörten seine Bewegungen auf, und er blieb liegen, immer noch tief in ihr.
Sie legte eine Hand auf ihren Unterbauch und forschte mit ihrem Mana, um den Samen lebendig und warm zu halten und ihm die Keimzellen der Macht einzugeben, die ihr Kind besitzen sollte.
Denser hob den Kopf und schaute sie an. Erienne lächelte, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn.
»Jetzt sollten wir schlafen«, sagte sie. »Und beim nächsten Mal können wir uns aufs reine Vergnügen konzentrieren.«
24
Während ihres schnellen Vorstoßes nach Parve dankte Selyn den Göttern dafür, dass die Wesmen ihre Lager in einer so ungewöhnlichen Anordnung aufgeschlagen hatten. Aus der Ferne hatte es ausgesehen, als gebe es kein Durchkommen, doch in Wirklichkeit waren die Zelte im Halbkreis um große Feuer aufgestellt. Dazwischen fand sie reichlich Platz, um dem Licht, den Menschen und den Hunden auszuweichen.
Der Tarnzauber, den sie benutzte, machte sie zwar völlig unsichtbar, doch Geräusch und Geruch ließen sich nicht unterdrücken, und Selyns größte Sorge war, dass die reinrassigen Destrana-Kriegshunde, die von den Stämmen der Wesmen gern eingesetzt wurden, sie bemerken konnten. Die Augen der Menschen täuschten die anderen Sinne, doch darauf konnte sie bei den Destranas nicht bauen.
Nur in tiefstem Schatten hielt sie an, sonst rannte, lief, kroch oder trabte Selyn, wie es die Umstände jeweils erlaubten, immer mit einem Auge auf dem Boden, ob dort nicht ein abgebrochener Zweig oder ein loser Stein im Weg läge. Ihr Herz frohlockte. Dies war die Aufgabe, für die sie
so lange trainiert hatte. Tief ins Gebiet des Feindes eindringen, große Gefahren eingehen, einen gefährlichen Gegner ausforschen. Selyn strich durch die Lager wie der Wind durchs Unterholz.
Wo die Feuer die Umgebung gut ausleuchteten, ging Selyn etwas langsamer, um die Lager genauer zu inspizieren. Alle waren auf die gleiche Weise gebaut. Vor einem lodernden Holzfeuer stand das stolze Banner des jeweiligen Stammes, über dem Feuer hingen dampfende Kochkessel.
Zwischen sechs und zehn Gemeinschaftszelte waren in strenger Ordnung rings um ein Feuer aufgebaut, und hier und dort waren Gruppen von kleineren Zelten zu sehen, in denen höhere Offiziere und wahrscheinlich auch die Schamanen wohnten. Letzteren wich Selyn besonders weit aus.
Überall waren Wesmen zu sehen. Die meisten lümmelten in der Nähe des Feuers herum, als es am Abend kühler wurde. Laternen beleuchteten die meisten Zelte, und hier und dort war auch das Schreien und Stöhnen von Frauen zu hören – einige Laute klangen freudig, andere nicht.
Wächter, Streifen und Aussichtsposten gab es nicht. Die Wesmen besaßen ein überhebliches Selbstvertrauen, sie wussten die Macht von Parve auf ihrer Seite und suhlten sich in der Sicherheit. Sicher waren sie in der Tat, doch eine Magier-Spionin konnte die Schatten, den Lärm und die aufs Lager selbst beschränkte Aufmerksamkeit nutzen, um vorsichtig und wohlbehalten vorbeizuschleichen.
Die Außenbezirke der Stadt, wo die Hand der Wytchlords und ihrer Anhänger noch nicht eingegriffen hatte, waren ruhig. Hier diente noch das Vermächtnis der Vergangenheit, die zerbrochenen Steine und das gesplitterte Holz, als Erinnerung an die Wunden, die in früheren Zeiten geschlagen worden waren.
Für Selyn war der Stadtrand jedoch ein krasser und erschreckender
Kontrast zu dem, was weiter drinnen lag. Die Stadt wurde wieder aufgebaut. Selyn schlich durch den Schutt bis zu einem Bereich, wo niedrige Lagerhäuser standen. Die langgestreckten, flachen Bauten aus Schiefer und Stein hatten Schornsteine, die jedoch alle kalt waren. In der Nähe des Hauptplatzes standen höhere Gebäude und legten ein Zeugnis davon ab, mit welcher Entschlossenheit die Wesmen und die Jünger der Wytchlords in wenigen Monaten ein verbranntes Gebiet in eine Stadt mit einem
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