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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Vuldaroq?«
    »Ihr wisst ganz genau, was dabei herausgekommen wäre«, murmelte Vuldaroq.
    »Ja, ich weiß es. Sie hätten sich zunächst geweigert.« Styliann hob beide Arme. »Dann, nachdem genügend Druck ausgeübt worden wäre, hätten sie zugestimmt, den Ring herauszugeben, aber sie hätten verlangt, dass ein SeniorMagier anwesend sein müsse, falls Dawnthief benutzt wird, und der Magier müsse außerdem an der weiteren Suche beteiligt werden. Wie lange hätte es wohl gedauert, bis eine Einigung erzielt worden wäre? Einen Monat? Zwei Monate? Meine Herren, ich war der Ansicht, dass wir nicht so viel Zeit hatten, und das Vorrücken der Invasionstruppen der Wesmen zeigt, dass ich Recht hatte.
    Ich entschuldige mich dafür, dass ich Euch in Bezug auf unsere Überlegungen, wie man die Wytchlords vernichten kann, keinen reinen Wein eingeschenkt habe, aber wir sind jetzt weit genug fortgeschritten, um realistische Erfolgschancen zu haben. Ihr wisst alle, dass Eure Räte die Suche nach dem Spruch verzögert hätten, was sich möglicherweise als verhängnisvoll erwiesen hätte. Und Ihr wisst auch, dass der Rabe im Augenblick Vertreter von drei Kollegien zu seinen Mitgliedern zählt, und das ist, wenn Heryst seinen Segen geben will, eine beschlussfähige Zahl.« Heryst neigte den Kopf. »Gut. Jetzt müssen wir nur noch den Vorstoß des Raben nach Westen unterstützen.«
    »Wie könnte man dies tun?«, fragte Heryst.
    »Wir müssen den Understone-Pass einnehmen«, sagte Styliann.

    »Styliann«, höhnte Vuldaroq, »in diesem Pass sitzen achttausend Wesmen. Wie sollen wir dieses Wunder vollbringen?«
    Styliann lächelte.
     
    Denser wandte sich an Ilkar und Erienne, sobald er seine Nachricht gesendet hatte. »Ich habe alles getan, was ich tun konnte. Er wird sie vom Hof aus Richtung Triverne-See führen und dann zu mir zurückkehren.«
    »Werden sie es schaffen?«, fragte Ilkar, dem nicht wohl bei dem Gedanken war, dass der Rabe ohne magischen Schutz reisen sollte.
    Denser nickte. »Und auch du wirst es schaffen, wenn du sofort aufbrichst. Einer von Laryons Protektoren wird dich zur Stadtgrenze begleiten. Wenn du die Nacht über reitest, wirst du im Morgengrauen dort sein. Ich stoße zu euch, sobald ich kann.«
    »Wo steckt nun eigentlich Nyer?« Ilkar blickte unsicher den Gang entlang. Irgendwie rechnete er damit, der Meister könne aus dem Nichts auftauchen und sie angreifen.
    »Er ist auf dem Weg zum Bauernhof.« Denser nagte an seiner Unterlippe. »Ich kann nicht glauben, dass er mich hintergangen hat.«
    »Denser!«, rief Laryon aus der Zauberkammer.
    »Ich muss gehen.« Er küsste Erienne und nahm sie einen Augenblick in die Arme. »Sei vorsichtig.«
    »Ich werde mich bemühen.« Lächelnd streichelte sie sein Gesicht.
    »Mach es ja richtig, Denser«, sagte Ilkar.
    »Wenn es möglich ist, werde ich sogar vor euch am Triverne-See sein, und der Unbekannte wird mich begleiten.«
    »Das wäre wirklich beeindruckend.«
    »Dann werde ich mich darum kümmern, dass es klappt.«
Denser streckte eine Hand aus. Ilkar zögerte einen Moment, ehe er einschlug.
    »Denser!«, rief Laryon noch einmal, drängender als zuvor.
    Denser zog die Augenbrauen hoch, trat in die Zauberkammer und schloss hinter sich die Tür. Ilkar und Erienne hörten, wie massive Bolzen vorgelegt wurden. Niemand sonst sollte hineinkommen.
    »Lass uns aufbrechen«, sagte Ilkar. Erienne warf einen letzten Blick zur Tür, bevor sie sich zum Ausgang wandte und der erdrückenden Atmosphäre des xeteskianischen Mana entfloh.
    In der gepanzerten Zauberkammer, tief unter dem Berg, blinzelte der Unbekannte/Sol im Kerzenschein. Denser und Laryon bereiteten am Fußende der Platte, auf die er gebettet war, ihre Sprüche vor. Beide trugen die dunkle Tunika und Bundhose ihrer Zunft.
    »Ich brauche von Euch einen Mana-Kanal, der die Dämonenkette unter Kontrolle hält, bis die Seele zurückgekehrt ist.« Laryon flocht die Finger ineinander. »Sie werden Euch Widerstand leisten, und sobald die Seele sich bewegt, werden sie auszubrechen versuchen. Habt Ihr verstanden?«
    Denser nickte.
    »Dann lasst uns beginnen. Ich will unbedingt dafür sorgen, dass der Rabe in Sicherheit ist.«
    Laryon trat vor Sols Kopf, legte dem Protektor die Hände über die Augen und murmelte ein kurzes Gebet. Sols Körper entspannte sich, er schloss die Augen, und sein Kopf kippte zur Seite. Er atmete nicht mehr.
    »Wir haben nicht viel Zeit. Denser, bereitet den Mana-Kanal vor. Haltet ihn bereit, bis

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