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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Bedrohung geben. Dennoch fühlte er sich unbehaglich.
Er brauchte Ilkar. Ilkar hätte die rechten Worte gekannt, um ihnen die Reise und die Ankunft zu erleichtern. Ohne ihn und sein Wissen fühlte Hirad sich verloren.
    Angeführt von dem verwirrten, aber gehorsamen Evanson spornten sie die Pferde an und ritten nach Norden in die zunehmende Dunkelheit hinein. Hirad suchte den Himmel nach dem Hausgeist ab. Er konnte ihn nicht sehen, wusste genau, dass er ihn nicht zu sehen bekommen würde, und verspürte ein leichtes Bedauern. Der Dämon war kein Wesen, das man irgendwie ins Herz schließen konnte, aber man konnte ihn respektieren. Im Gegensatz zu Ilkar konnte er den Hausgeist nicht als etwas prinzipiell Böses sehen, und die Behauptung des Wesens, es werde sterben, während es für Ablenkung sorgte, beschrieb ein Opfer, für das man Hochachtung empfinden musste.
    Wahrscheinlich wusste es auch Denser, und das Wissen, dass der Magier aufrichtig entschlossen war, Dawnthief einzusetzen, um Balaia zu retten, ließ in Hirad Schuldgefühle keimen, weil er überhaupt einmal daran gezweifelt hatte. Er trat seinem Pferd die Hacken in die Flanken und schloss zu Evanson auf. Er fragte sich, wie man sie wohl am See empfangen würde.
     
    Sie hatten ihn nicht gespürt, und er grinste. Sie ritten über offenes Gelände, noch eine gute Stunde vom Bauernhaus entfernt und abseits der Wege. Zwölf waren es, die in Dreiergruppen ritten, jeweils ein Magier und zwei Protektoren. Sie hielten die Formation und waren auf Angriffe am Boden gefasst, doch sie waren gegenüber allem, was aus der Luft kam, völlig schutzlos. Er kreiste hoch im dunkelnden Himmel und sandte durchs Mana einen Warnruf zu seinem Herrn, als er ein Ziel auswählte, dessen Vernichtung einen möglichst großen Schaden anrichten sollte.

    Da war er, und der Anblick jagte einen heißen Angstschauer durch seinen Körper. Nyer, der Xetesk-Meister. Der Mann, mit dem sein Meister so lange Kommunion gehalten hatte. Ein Verräter, dem Tode geweiht.
    Er flog höher; der stumme Tod schwebte über dem nichtsahnenden Opfer.
    Er stieß hinab und unterdrückte den Drang, kreischend zu lachen und entzückt zu gurgeln. Er hatte den Blick auf Nyers Kopf gerichtet, legte die Flügel an und schoss durch die Luft. Schließlich spreizte er sie wieder, um den Sturz abzufangen, brachte die Füße mit den Krallen nach vorn und stach sie tief in den ungeschützten Hals des Meisters.
    Nyer grunzte und kippte vom Pferd; hilflos rollte er in den Schmutz. Die Protektoren stießen Warnrufe aus, doch es war zu spät. Als sie anhielten, herumfuhren und näher kamen, bog der Hausgeist seinen Rücken durch, hieb Nyer die Fäuste auf den Kopf und zerschmetterte seinen Schädel.
    Jetzt lachte er und drehte sich nach seiner nächsten Beute um. Mit einem Flügelschlag war er wieder in der Luft und schoss an einem überraschten Protektor vorbei, der ziellos mit dem Schwert herumfuchtelte.
    Vor Erregung schnatternd, hob sich der Hausgeist wieder in die Lüfte und suchte den Boden ab, wo die drei übrigen Magier angehalten hatten und Sprüche vorbereiteten, um ihn vom Himmel zu holen. Doch er wusste, dass er in Sicherheit war. Sein Meister hatte seinen Ruf beantwortet, er war bereit und kam. Eine Wärme breitete sich in seinem Herzen aus, das mit erneuerter Kraft schlug. Er machte vor Freude einen Überschlag in der Luft.
    Der Spruch traf sein linkes Bein und versengte seinen Schwanz.
    Schmerz.

     
    Denser raste durch die Luft; den Schattenschwingen hatte er die Form für hohe Geschwindigkeit gegeben. Er schrie gequält, als die Verletzung seines Hausgeistes wie ein Donnerschlag durch seinen Kopf fuhr. Mühsam behielt er die Konzentration bei und flog weiter, während Tränen über seine Wangen rannen und seinen Blick verschwimmen ließen.
    Er sah sich über die linke Schulter um. Der Unbekannte war dicht hinter ihm, und Denser hatte noch genug Kraft, um die Art und Weise zu bewundern, in der er sich mit der Benutzung der Schattenschwingen abgefunden hatte. Jeder Protektor besaß die Fähigkeit, Mana zu halten, das ihm eingegeben wurde, doch dieser Mann war kein Protektor mehr. Die Probleme würden vermutlich beginnen, wenn er innehielt und Zeit zum Nachdenken hatte.
    »Was ist denn los?«, rief der Unbekannte.
    »Sie haben ihn getroffen, die Hunde. Sie haben ihn verletzt.« Denser holte tief Luft und spannte seine Flügel noch mehr, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Der Unbekannte folgte seinem Beispiel, ohne

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